Rheuma? – wieder beweglich und behaglich!
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Kurz erklärt
Rheuma ist ein Sammelbegriff für weit über 100 unterschiedliche rheumatische Erkrankungen, die schmerzhaft sind und den Bewegungsapparat betreffen. Bei der Rheumatoiden Arthritis handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Rheuma-Form, die zusammen mit der aktivierten Arthrose zu den häufigsten Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems gehört. Zur Linderung der Beschwerden werden verschiedene Schmerzmittel eingesetzt. Auch Krankengymnastik und naturheilkundliche Mittel können Symptome lindern.
Was ist Rheuma?
Rheuma ist kein eigenständiges oder einheitliches Krankheitsbild, sondern ein Sammelbegriff für weit über 100 unterschiedliche Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises.
Allen gemeinsam ist, dass sie schmerzhaft sind und den Bewegungsapparat betreffen. Zum Bewegungsapparat gehören 206 Knochen, über 400 Muskeln sowie Gelenke, Sehnen und Bänder. Sie arbeiten eng zusammen. Deshalb haben Verletzungen, Fehlstellungen oder Schmerzen in einem Bereich oft auch Auswirkungen auf andere Körperregionen. Bewegungseinschränkungen sind eine häufige Folge.
Der Rheumaschmerz wird häufig als „ziehend, reißend“ empfunden.
Daher kommt vermutlich auch der Name, denn der Begriff Rheuma kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet „Fluß“. Manche Erkrankungen, die zum rheumatischen Formenkreis gehören, sind typische Alters-Krankheiten. Andere können auch schon in der Jugend oder gar in der Kindheit auftreten.
Was zählt zu rheumatischen Erkrankungen?
Man kann die rheumatischen Erkrankungen in 4 Gruppen einteilen:
- entzündlich-rheumatische Erkrankungen (erblich oder autoimmun)
- degenerative rheumatische Gelenk- und Wirbelsäulen-Erkrankungen
- chronische Schmerzsyndrome (Muskulatur, Sehnen etc.)
- stoffwechselbedingte Erkrankungen mit rheumatischen Beschwerden
Die entzündlich-rheumatischen Erkrankungen haben oft eine erbliche oder autoimmune Komponente.
Zu ihnen zählen:
- Rheumatoide Arthritis. Sie gehört zu den häufigsten Formen.
- Juvenile idiopathische Arthritis. Das ist die bei Kindern und Jugendlichen vorkommende Form.
- Psoriasis Arthritis. Diese geht mit einer Schuppenflechte einher.
- Reaktive Arthritis. Diese tritt auf in Folge vorausgegangener Infektionen – v.a. der Harnwege oder des Darmes.
- Morbus Bechterew. Das ist eine fortschreitende Versteifung der Wirbelsäule, die auch als ankylosierende Spondyloarthritis bezeichnet wird.
- Vaskulitiden. Eine Vaskulitis ist eine Entzündung der Blutgefäße. Es handelt sich hierbei auch um eine systemische, autoimmune Erkrankung, die dem rheumatischen Formenkreis zugeordnet wird, obwohl sie den Bewegungsapparat weniger direkt betrifft.
- Kollagenosen. Das sind Erkrankungen des Bindegewebes, die Organe schädigen können. Dazu zählen beispielsweise der Systemische Lupus erythematodes und die Sklerodermie.
Bei den degenerativen Erkrankungen unterscheidet man
- Arthrose – den eigentlichen Gelenkverschleiß und
- Spondylose – den Verschleiß der Wirbelsäule
Zu den chronischen Schmerzsyndromen des Bewegungsapparates zählen
- Fibromyalgie
- Reizung oder Entzündung von Sehnenansätzen, Sehnenscheiden (Tendovaginitis) oder Schleimbeuteln (Bursitis), also auch der so genannte Tennisarm
- Nervenengpass-Syndrome, wie das Karpaltunnelsyndrom
Zu den stoffwechselbedingten Erkrankungen, die mit rheumatischen Beschwerden einhergehen können, zählen
- Gicht
- Diabetes mellitus
- Hyperthyreose
- Osteoporose
Arthritis, Arthrose, Fibromyalgie – Was sind die Unterschiede?
Während man unter Arthrose eine Gelenkserkrankung versteht, die durch Abnutzung des Knorpels entsteht, bezeichnet die Endung „-itis” eine entzündliche Erkrankung. Da „Arthron“ für Gelenk steht, ist eine Arthritis eine entzündliche Gelenkserkrankung.
Meistens treten aber chronische Entzündungen und Abnutzungen gleichzeitig auf, weil sie sich gegenseitig bedingen.
An der Endung -itis bei der so genannten Rheumatoiden Arthritis (RA) kann man schon erkennen, dass es sich um eine entzündlich-rheumatische Erkrankung handelt. Allerdings ist für diese rheumatische Krankheit ein autoimmunes Geschehen verantwortlich.
Das betrifft auch andere chronisch-entzündliche Rheumaformen, wie den Morbus Bechterew oder die Sarkoidose.
Bei diesen Autoimmun-Krankheiten wird körpereigenes Gewebe vom Immunsystem irrtümlich als schädlich eingestuft.
Die Folge ist, dass das Abwehrsystem aktiviert wird und durch eine Entzündung diese körpereigenen Zellen oder Gewebe bekämpft.
Gelenksentzündungen können aber auch die Folge von Infektionen mit Viren oder Bakterien sein. Die Borreliose ist beispielsweise eine stark im Zunehmen befindliche entzündliche Erkrankung, die von Borrelien ausgelöst wird. Borrelien sind Bakterien, die durch Insekten oder viel häufiger durch Zecken übertragen werden und sich an verschiedenen inneren Organen festsetzen können – aber auch in den Gelenken.
Man spricht in solchen Fällen von einer reaktiven Arthritis.
Die Arthrose gilt als Abnutzungs-Erkrankung und kommt daher bei älteren Menschen häufiger vor.
Bei der Fibromyalgie sind nicht die Gelenke schmerzhaft, sondern bestimmte Punkte der „Weichteile“, also der Muskulatur. Bei einer ärztlichen Diagnose geht es also zunächst um die Klärung der Frage, um welche Rheuma-Erkrankung es sich handelt. Erst dann kann für den Patienten und seine Symptome eine ganz gezielte Therapie entwickelt werden.
Rheumatoide Arthritis: die häufigste chronische Gelenkentzündung
Bei der Rheumatoiden Arthritis handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Rheuma-Form, die zusammen mit der aktivierten Arthrose am häufigsten auftritt. Etwa jeder Hundertste Mitteleuropäer ist davon betroffen. Sie wird auch als chronische Polyarthritis bezeichnet.
Damit wird ausgedrückt, dass mehrere Gelenke betroffen sind. Die Fehlsteuerung des Immunsystems führt zu einer chronischen Entzündung der Gelenkinnenhaut. Frauen sind etwa 3-mal häufiger betroffen als Männer.
Was sind typische Symptome bei Rheuma?
Typische Anzeichen sind die starken Gelenkschmerzen, die sehr plötzlich auftreten können. Man spricht dann von einem Rheumaschub.
Die Schmerzen können mit geschwollenen Gelenken verbunden sein.
Zusätzlich können auch Symptome wie Überwärmung und Funktionseinschränkung, also Steifigkeit auftreten. Oft, aber nicht immer, lässt sich ein so genannter Rheumafaktor im Blut nachweisen.
Bei manchen Rheuma-Patienten treten auch Symptome wie trockene Augen und trockener Mund auf. Mediziner sprechen dann vom Sicca-Syndrom bzw. vom Sjörgen-Syndrom.
Ursachen: Wie und warum entsteht eine Rheumatoide Arthritis?
Die Ursachen für die Entstehung dieser Krankheit sind nicht vollständig geklärt. Inzwischen weiß man aber, dass Stress und andere psychische Belastungen Mitauslöser für die Fehlsteuerung des Immunsystems sein können.
Weitere Faktoren sind eine erbliche Belastung, Infektionen und auch schädliche Umwelteinflüsse, wie das Rauchen.
Wo treten bei rheumatischen Erkrankungen Schmerzen auf? Im Zuge der Rheumatoiden Arthritis kommt es zu einer Entzündung der Gelenk-Innenhäute. Häufig beginnt die Krankheit plötzlich mit starken Schmerzen und Schwellungen. Meist sind anfangs die kleinen Gelenke der Hände oder Füße betroffen. Viele Patienten leiden zunächst unter dem typischen Symptom der Morgensteifigkeit.
Im fortgeschrittenen Stadium können die Gelenke stark deformieren.
Auch so genannte Rheumaknoten im Bereich von Fingern und Ellenbogen können entstehen. Wenn die Entzündung ungebremst voranschreitet, können ganze Gelenke zerstört und auch innere Organe geschädigt werden. Sogar Herz-Kreislauf-Erkrankungen können eine Folge sein.
Diagnose der rheumatoiden Arthritis
Die Diagnose erfolgt anhand der Symptome durch einen Arzt bzw. eine Ärztin und ergänzend über die Bestimmung verschiedener Laborwerte.
Der Arzt bzw. die Ärztin lässt sowohl die Rheumafaktoren als auch andere Entzündungsmarker wie z. B. das C-reaktive Protein (CRP) im Labor bestimmen.
Da es sich ja um eine Fehlsteuerung des Immunsystems handelt, werden auch Antikörper gegen bestimmte Eiweiße im Blut gemessen.
Zusätzliche Informationen über den Krankheitsverlauf können durch Röntgen-Untersuchungen und mit Hilfe von Ultraschall gewonnen werden.
Rheuma-Therapie
Was kann man gegen Rheuma tun? Die Therapie wird vom Arzt, meist einem Rheumatologen festgelegt. Sie enthält vor allem antientzündliche Maßnahmen, die das Ziel haben, die Folgeschäden für die Gelenke und andere Organe zu minimieren.
Die medikamentöse Therapie umfasst Rheuma-Schmerzmittel, Rheuma-Basismedikamente (u.a. so genannte Biologika und Immunsuppressiva) und Kortikoide. Immunsuppressiva sind Medikamente, die das Immunsystem stark hemmen. In der Naturheilkunde erfolgt die Therapie zusätzlich oft mit so genannten Immun-Modulatoren. Diese Arzneimittel bewirken keine Drosselung des Immunsystems, sondern unterstützen es dabei, wieder richtig zu arbeiten. Außerdem wirken sie antientzündlich.
Aber auch Krankengymnastik, physikalische Therapie, orthopädische, psychologische, sozialmedizinische Behandlungen und Ergotherapie werden in die gesamte Behandlung mit einbezogen.
Erfahren Sie hier mehr wie Sie Rheuma natürlich behandeln können.
Welche Ernährung hilft bei Rheuma?
- Ernähren Sie sich vitamin- und mineralstoffreich.
- Bevorzugen Sie eine Kost mit vielen Basenbildnern, wie Gemüse.
- Meiden Sie eiweißlastige Kost, denn Eiweiße sind Säurebildner und können sich negativ auf die Entzündung auswirken.
- Achten Sie auf eine Kost, die reich an Omega-3-Fettsäuren ist. Seefisch wie Hering, Lachs und Makrele sind gute Quellen, vor allem aber Leinsamen, Leinöl, Walnüsse, Rapsöl.
Weitere Informationen lesen Sie in unseren Fachtexten zum Thema Rheuma und Ernährung sowie Rheuma: besser leben ohne Arachidonsäure.
Tipps und Hausmittel
- Bewegen Sie sich viel, aber unbelastet!
- Achten Sie auf ein gesundes Körpergewicht, um Ihre Gelenke nicht unnötig zu belasten.
- Führen Sie Fastenkuren nur unter therapeutischer Begleitung durch, da Fasten den Säure-Basen-Haushalt belasten kann.
- Achten Sie auf eine ausreichende Zufuhr aller Vitamine und Mineralstoffe. Besonders wichtig ist eine ausreichende Versorgung mit Vitamin C, Vitamin D und Vitamin B12 sowie den Mineralstoffen Zink, Magnesium und Calcium.
- Wenden Sie zur Linderung der Schmerzen auf den betroffenen Gelenken Quark-, Weißkohl- oder Heilerde-Wickel an.
Was sollte man bei Rheuma nicht essen oder trinken?
Meiden Sie eine fleischreiche Kost sowie Milchprodukte. Gerade rotes Fleisch - also insbesondere Rind- und Schweinefleisch - steht im Verdacht, Entzündungen noch verstärken zu können. Genießen Sie alkoholische Getränke besonders maßvoll. Das Rauchen sollten Rheumapatienten ganz einstellen, da das den Krankheitsverlauf ungünstig beeinflussen kann.
Naturmedizin bei rheumatischen Erkrankungen
Auch viele homöopathische Mittel können rheumatische Beschwerden lindern. Die wichtigsten sind in den Produkten der Rheuma-Pasc®-Familie miteinander kombiniert. Diese Mittel eignen sich auch gut, um eine schulmedizinische Therapie zu begleiten, denn es sind keine Wechselwirkungen mit solchen Arzneimitteln zu befürchten. Homöopathische Arzneimittel zur Besserung rheumatischer Beschwerden: Rheuma Pasc® Liquidum SL und Rheuma-Pasc® SL.
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Mein Traum war es schon als Schulkind, mal Biologie zu studieren, um später „irgendwas mit Natur“ machen zu können. Dieser Traum wurde Wirklichkeit: Ich studierte Biologie in Greifswald und Ulm und habe danach in der Naturheilkunde mein berufliches Zuhause gefunden. Seit 2001 bin ich Teil des medizinisch-wissenschaftlichen Teams von Pascoe Naturmedizin. Als Fachreferentin bin ich v.a. für die wissenschaftliche Produktinformation verantwortlich, wobei die Themen Homöopathie und Lymphe meine Schwerpunkte sind. Mehr erfahren
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