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Osteoporose

Von Helga Wiesmann
erstellt

Kurz erklärt

Bei der Osteoporose nimmt die Knochendichte ab, was zu vermehrten Knochenbrüchen führen kann. In Deutschland sind insgesamt 5,2 Mio Frauen und 1,1 Mio Männer ab 50 Jahren davon betroffen. Die Erkrankung kann sich am ganzen Skelettsystem zeigen. Frakturen finden sich in erster Linie an den Wirbelkörpern, dem Oberschenkelhalsknochen und dem Unterarmknochen. Durch Bewegung, Muskelaufbau und eine gesunde Ernährung mit ausreichend Calcium kann man selbst zu mehr Stabilität beitragen und den gefürchteten Knochenbrüchen vorbeugen.

Was ist Osteoporose?

Im Volksmund sagt man auch Knochenschwund. Dabei löst sich aber nicht der Knochen an sich oder in seiner Form auf, sondern das Innere – die mineralische Substanz des Knochens wird poröser und damit auch weniger bruchfest. Es handelt sich um eine systemische Skeletterkrankung, die vor allem bei älteren Menschen zu Knochenbrüchen und deutlichen Einschränkungen der Lebensqualität führt. Aber auch Jüngere sollten an ihre Knochengesundheit denken.
Bis zum 30. Lebensjahr verdichten sich die Knochen und sind dann am stärksten. Bereits danach nimmt die Knochendichte langsam ab. Doch:

Wie kommt es zu Osteoporose?

Es wird mehr Knochensubstanz ab- als aufgebaut. Eine gesunde Ernährung mit einer guten Versorgung an Calcium und viel Bewegung sind als Vorbeugung sehr wichtig. 
Mit den Wechseljahren kann sich der Prozess beschleunigen und ab etwa 65 Jahren nimmt das Risiko, an Knochenschwund zu erkranken, stark zu. 

Welche Symptome gibt es bei Osteoporose

Wie fängt Osteoporose an?

Die Erkrankung beginnt schleichend. Zu Beginn zeigen sich keine Symptome und häufig wird sie sehr spät diagnostiziert. Dabei könnte gerade im Anfangsstadium die Versorgung mit den richtigen Lebensmitteln und Bewegung dazu beitragen, die Gesunderhaltung der Knochen zu unterstützen. 
Symptome können plötzlich einsetzende starke Rückenschmerzen sein, die durch einen osteoporotischen Wirbelbruch entstehen. Die Rückenwirbel sind besonders bruchanfällig und können den Krankheitsverlauf stark prägen. Je nach Bruchstelle können chronische Schmerzen, Atemprobleme, Nervenschäden und Rückenmarksverletzungen die Folge sein.
Es kann ein Wirbel oder auch mehrere brechen. Geschieht dies im Bereich der Brustwirbelsäule, entsteht ein Rundrücken, der so genannte „Witwenbuckel“, der zu weiteren Merkmalen von Knochenschwund führen kann:

Ist ein Knochen osteoporotisch vorgeschädigt und der Knochenschwund schon weit fortgeschritten, kann es zu Ermüdungsbrüchen kommen. Hier ist häufig der Bereich des Beckens betroffen, und es kann dann schon als Auslöser genügen, wenn eine Getränkekiste getragen wird. 
Man kann also sagen, dass Knochenbrüche sowohl ein Symptom als auch die Folge des Verlusts an Knochenmasse sind. Schmerzen durch Knochenschwund sind Knochenschmerzen an sich, sowie Rückenschmerzen und Schmerzen, die durch nur langsam heilende Brüche verursacht sind. In letzter Konsequenz und unbehandelt, führt der Abbau der Knochenmasse zur Bettlägerigkeit und dem Verlust der vertrauten Lebensführung. Gleichzeitig gilt jedoch auch: Je weniger Bewegung als Therapie, desto schneller schreitet die Erkrankung fort.

Wo tritt Osteoporose am häufigsten auf?

Am häufigsten findet sie sich am Rücken und in der Hüfte. Typische Stellen für Knochenbrüche sind die Wirbelkörper, die Handgelenke und der Oberschenkelhals.

Ursachen und Risikofaktoren der Osteoporose

Das Innere eines Knochens besteht aus einem Gerüst mit vielen Bälkchen, die Trabekel genannt werden. Man kann sich das Innere wie einen harten Schwamm vorstellen. Wie stabil der Knochen insgesamt ist, hängt von der Form und Dichte des Gerüsts und dem Mineralgehalt – vor allem Calcium – ab. Lebenslang findet ein ständiger Erneuerungsprozess statt: Knochensubstanz wird ab- und im gleichen Maße wieder aufgebaut. Wenn der Knochenabbau überwiegt, verringert sich die Stabilität des Knochens. Die Bälkchen bilden sich zurück und die Hohlräume werden größer.

Eine der Ursachen für diesen Vorgang ist leider der natürliche Prozess, den Frauen in den Wechseljahren durchlaufen: Durch die Abnahme von Östrogen wird der Knochenabbau beschleunigt. Das weibliche Geschlechtshormon bremst ihn in den jüngeren Jahren und etwa mit dem 50. Lebensjahr geht diese Bremse verloren. Diese Ursache ist nicht beeinflussbar, aber es gibt auch Risikofaktoren, auf die man positiv einwirken kann:

Die Diagnose bei Osteoporose

Wie wird eine Osteoporose festgestellt?

Manchmal ist es ein Zufallsbefund, wenn bei unerklärlichen Rückenschmerzen eine Röntgenaufnahme veranlasst wird und ein eingebrochener Wirbelkörper sichtbar wird. Dies geschieht immer wieder bei Älteren, die zudem einen Verlust an Körpergröße bemerken, der mindestens drei Zentimeter beträgt. Der Knochenabbau wird dann mittels einer Knochendichtemessung abgesichert. Die Dual-Röntgen-Absorptiometrie (auch: DXA-Scan) misst den Gehalt an Mineralstoffen in den Knochen und dies ermöglicht Rückschlüsse auf die Stabilität und auf das Maß des Knochenabbaus. Das Ergebnis wird als T-Score erfasst. Liegt er zwischen 0 und -1, so ist die Knochendichte in Ordnung. Bei einem T-Score von – 2,5 jedoch liegt eine Osteoporose vor.
Doch gehört zu einer genauen Einschätzung der Lage auch eine Anamnese, Untersuchungen im Labor und andere bildgebende Verfahren, sowie die körperliche Untersuchung und die Einschätzung aller Symptome. 

Eine Knochendichtemessung wird dann von den Krankenkassen übernommen, wenn ein medizinischer Grund dafür gegeben ist, was beispielsweise nach einem Knochenbruch der Fall sein kann oder bei einer längeren Einnahme von Kortison und wenn eine Therapie der Erkrankung in Erwägung gezogen wird. Als Früherkennung ist sie umstritten, weil befürchtet wird, dass der Patient dann übervorsichtig wird und sich noch weniger bewegt, was kontraproduktiv wäre.  

Was ist eine primäre und eine sekundäre Osteoporose?

Die Behandlung der Osteoporose

Die Medikamente, die überwiegend zur Vorbeugung und Behandlung eingesetzt werden, sind Bisphosphonate. Sie verringern den Knochenumsatz und reduzieren unabhängig von der Ursache den Abbau und das Risiko für Knochenbrüche. Für die Anwendung muss man bestimmte Dinge beachten und manche Patientinnen und Patienten vertragen die orale Gabe, also die Tabletten, nicht. Dann ist eine intravenöse Verabreichung, die sogenannte Osteoporose-Spritze angezeigt. Schwangere und stillende Frauen, Patienten mit einem niedrigen Kalzium Spiegel im Blut und Personen mit schweren Nierenerkrankungen sollten keine Bisphosphonate einnehmen. 
Frauen in den Wechseljahren mit einem erhöhten Risiko für Knochenschwund können unter Umständen von einer niedrig dosierten Hormonersatztherapie profitieren, da Östrogen den Abbau von Knochenmasse bremst. Östrogenmangel stellt eine Ursache für die Verringerung der Knochenmasse dar. Doch ist eine solche Behandlung von vielen Faktoren abhängig und will gut abgewogen sein.

Kann Osteoporose geheilt werden?

Ist die Erkrankung manifest, kann sie nicht geheilt werden. Doch ist sie durch eine angemessene Behandlung und durch eine gesunde Ernährung auch im Verlauf positiv zu beeinflussen. Ein gesunder Knochen ist eines. Aber die Strukturen um die Knochen herum, Muskulatur und Halteapparat spielen ebenso eine wichtige Rolle. Wer Osteoporose hat, kann trotzdem eine gute Lebensqualität haben!

Vorbeugung ist die beste Therapie. 
Dabei gibt es zwei wesentliche Faktoren: 

Und das nicht erst, wenn sich Symptome zeigen: Wer sich schon als junger Mensch gerne und viel bewegt und auf eine gut ausgebildete Muskulatur achtet, trägt dazu bei, dass bis ins Alter eine gute Knochendichte erhalten bleibt.
Um den Knochenabbau zu verlangsamen, spielt sowohl bei der primären Osteoporose als auch bei der sekundären Osteoporose die richtige Ernährung eine große Rolle. Wer es schafft, mit dem Rauchen aufzuhören, senkt zudem sein Risiko für Knochenbrüche, da die Schadstoffe in Zigaretten den Knochenabbau beschleunigen. 

Ernährung für die Gesunderhaltung der Knochen

Gesunde Knochen brauchen gute Ernährung. Die Lebensmittel sollten ausreichend Kalzium enthalten – ob durch Milch oder Nüsse und Samen, mittels dunkelgrüner Gemüse, mit Beeren und Trockenfrüchten oder auch mit Mineralwassersorten, die reich an Kalzium sind: Täglich sind 1.000 Milligramm Kalzium empfehlenswert.

Welche Lebensmittel sind gut für die Knochendichte?

Gemüse mit einem hohen Kalzium Gehalt sind zum Beispiel:

Weitere Lebensmittel mit viel Kalzium:

Um Kalzium gut aufzunehmen, braucht der Körper eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D. Viele Menschen sind unzureichend mit Vitamin D versorgt, oft ohne es zu wissen. Der Körper bildet es zwar durch die Einwirkung von UV-Licht selbst, doch gehört Deutschland eher zu den „Vitamin-D-Mangelgebieten“, weil die meisten Menschen nicht in den Genuss von genügend Sonnenlicht kommen. Durch die Ernährung kann Vitamin D leider nur sehr begrenzt aufgenommen werden. 
Viele Mediziner empfehlen deshalb die Zufuhr von Vitamin D als Nahrungsergänzung. Gemäß Leitlinie sind 800 internationale Einheiten  pro Tag die Menge, die für eine gute Vitamin-D-Versorgung ausreichend ist. 
Calcivitan®-Pascoe Vital enthält Vitamin D und Calcium zur Erhaltung normaler Knochen. 

Eine richtige Ernährung für den Erhalt der Knochendichte umfasst auch genug Eiweiß. Dabei geht man von einem Gramm pro Kilogramm Körpergewicht am Tag aus. Besonders in der Behandlung von Menschen über 65 Jahren, die vor Knochenbruch geschützt sein sollen, können Milch und Käse, die sowohl Eiweiß als auch Calcium enthalten, sinnvoll sein. 

Untersuchungen haben aber auch gezeigt, dass Osteoporose deutlich mit einer säurelastigen Ernährung einher geht. Daher ist es sinnvoll begleitend auf einen gesunden Säure-Basen-Haushalt zu achten.

Doch ist in jedem Fall auch ausreichend Bewegung nötig. Dabei ist unter professioneller Anleitung an regelmäßiges und gezieltes Muskeltraining zu denken. Dann kann das Leben auch im hohen Alter noch Vitalität und eine gute Lebensqualität schenken.

Helga Wiesmann
Die Autorin Helga Wiesmann

Heilpraktikerin und Texterin.  In meiner Praxis in Saarbrücken arbeite ich in den Schwerpunkten Darmgesundheit und komplementäre Onkologie. Ich habe viel Freude daran, mich mit komplexen Gesundheitsthemen auseinander zu setzen und lege Wert darauf, diese gut lesbar zu verfassen. Schon immer haben mich Gesundheit und die Pflanzen am meisten fasziniert: Der menschliche Körper mit seinen Wundern und dem Streben nach Gleichgewicht, sowie die Gewächse am Wegesrand: ihre Signaturen, Inhaltsstoffe und Wirkweisen. Als Naturheilkundlerin und Texterin zu arbeiten, und dies in der Arbeit für Pascoe zusammenzufügen, macht großen Spaß. Und das spüren hoffentlich auch Sie. Mehr erfahren

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