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Hämorrhoiden – was tun bei Krampfadern am After?

Von Bärbel Tschech
aktualisiert

Kurz erklärt

Hämorrhoiden sind knotenförmige oder Krampfader-ähnliche Schwellungen der Venen im Bereich des Enddarms oder des Anus bzw. Schließmuskels des Afters. Die Ursache ist meist eine Verstopfung bzw. starkes Pressen beim Stuhlgang. Übergewicht, Schwangerschaft oder eine Schwäche der Gefäßwände können die Entstehung noch begünstigen. Zu den Symptomen gehören u.a. Blutungen nach dem Stuhlgang, Juckreiz, Brennen, Schmerz und sicht- und tastbare Schwellungen um den After. In der Naturheilkunde werden Hämorrhoiden meist unterstützend mit Venenmitteln behandelt.

Es handelt sich dabei um Schwellungen der Venen im Bereich des letzten Stücks des Enddarms oder des Anus bzw. Schließmuskels des Afters.

Diese Schwellungen können knotenförmig oder Krampfader-ähnlich sein. Sie werden als äußere Hämorrhoiden bezeichnet, wenn sie die After-Region betreffen. Von inneren Hämorrhoiden spricht der Arzt, wenn sie im Mastdarm liegen. Innere Hämorrhoiden können aber auch aus dem Anus herausragen und werden dann als prolabierend bzw. Prolaps bezeichnet.

Warum entstehen Hämorrhoiden gerade am After?

Das liegt daran, dass wir in diesem Bereich einen so genannten Schwellkörper haben, der gemeinsam mit dem Schließmuskel den Feinverschluss des Afters gewährleistet.

Dieser Schwellkörper ist ein Geflecht aus Arterien und Venen. Mit Hilfe der mehr oder weniger starken Durchblutung beteiligt es sich am Schließvorgang.

Wie und warum entstehen Hämorrhoiden?

Meist ist eine Verstopfungbzw. starkes Pressen beim Stuhlgang die eigentlich Hämorrhoiden-Ursache. Durch die damit verbundene Anstrengung erhöht sich der Druck auf das Geflecht aus Blutgefäßen. Sie schwellen an und können dabei sogar platzen. Das merkt man dann meist an frischem Blut am Toilettenpapier nach dem Stuhlgang.

Auch Übergewicht und eine Schwangerschaft können zu verstärktem Druck und damit zu einem Hämorrhoidalleiden führen. Insbesondere nach mehreren Schwangerschaften steigt die Neigung zu einem immer wiederkehrenden Hämorrhoidalleiden.

Ein zusätzlicher Aspekt für eine Anfälligkeit zu diesem Problem ist eine Schwäche der Gefäßwände. Umgangssprachlich wird diese auch als Venenschwäche bezeichnet und geht oft mit einer Bindegewebsschwäche einher. Deshalb werden Hämorrhoidal- und Krampfaderleiden in der Naturheilkunde meist unterstützend mit Venenmitteln behandelt (z. B. Pascovenol® homöopathische Tropfen).

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Wer ist am meisten von Hämorrhoiden betroffen?

Das Hämorrhoidalleiden ist in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Man schätzt, dass etwa die Hälfte der Über-30-Jährigen davon betroffen ist. Männer etwas mehr als Frauen, ganz besonders aber Frauen während der Schwangerschaft. Ältere Menschen sind mehr betroffen als jüngere Menschen, die sich viel bewegen und gesund ernähren seltener als diejenigen, die viel sitzen, übergewichtig sind und sich Gemüsearm ernähren.

Hämorrhoiden Schweregrade: Grad 1-4

Symptome, Schweregrade und ärztliche Therapie des Hämorrhoidalleidens

Hämorrhoiden verursachen verschiedene Symptome.

Dazu gehören:

Wenn Sie häufig unter Hämorrhoiden leiden oder die Beschwerden sehr stark sind, sollten Sie diese durch einen Arzt abklären lassen. Einerseits können diese Symptome – insbesondere die Blutung - auch auf andere, schwerwiegendere Krankheiten hinweisen, die unbedingt eine ärztliche Behandlung brauchen. Andererseits kann der Arzt auch quälende Symptome, wie den Juckreiz, oft mit einfachen Mitteln lindern.

Zur Beurteilung der Behandlung nutzen Mediziner eine Einteilung in 4 Schweregrade, die sich nach der Intensität des Prolaps (Herausragen der Knoten aus dem Anus) richtet.

Je nach Schweregrad kann der Arzt beispielsweise kühlende und schmerzstillende Salben oder Zäpfchen verordnen, die Hämorrhoiden sklerosieren oder eine Gummibandligatur durchführen. Bei Hämorrhoidal-Leiden dritten oder vierten Grades kann aber auch ein operativer Eingriff nötig sein.

Vorbeugung: Was kann man selbst tun?

Da der hohe Druck im Analbereich der eigentliche Grund für die Erkrankung ist, sollte dieser – so gut es geht – vermieden werden.

Dafür gibt es im Wesentlichen zwei Möglichkeiten:

  1. für weichen Stuhlgang sorgen, Verstopfung vermeiden
  2. richtiges Verhalten beim Toilettengang
Ernähren Sie sich ballaststoffreich

Wie kann man Verstopfung vermeiden?

Das Wichtigste ist: Bewegen Sie sich viel und ernähren Sie sich ballaststoffreich.

Ballaststoffe sind insbesondere im Gemüse enthalten, aber auch in Vollkornprodukten. Sie sorgen für Ihre Darmgesundheit, indem sie den Stuhlgang regulieren. Sowohl bei Neigung zu Durchfall als auch bei Verstopfung sind Ballaststoffe wichtig. Darüber hinaus haben sie einen wichtigen Einfluss auf einen gesunden Fettstoffwechsel und einen gesunden Zuckerstoffwechsel.

Weitere Informationen zum Thema Verstopfung finden Sie unter dem entsprechenden Anwendungsgebiet. Auch natürliche Tipps und spannende Informationen rund um Pascoe-Produkte gegen Verstopfung finden Sie hier:

Welche Rolle spielt das Verhalten beim Toilettengang

Welche Rolle spielt das Verhalten beim Toilettengang und die Analhygiene?

Eine wichtige: Wenn Sie anfällig für ein Hämorrhoidalleiden sind, sollten Sie v.a. starkes Pressen vermeiden. Das erreichen Sie, indem Sie für weichen Stuhl sorgen (siehe Verstopfung). Wichtig ist aber auch, dass Sie ohne Hast die Toilette aufsuchen, aber auch nicht unnötig lange pressend auf der Toilette sitzen.

Nach dem Stuhlgang sollten Sie sich sanft und mit weichem Toilettenpapier reinigen. Bevorzugen Sie ansonsten zur Körperpflege in dieser Region Wasser und seifenfreie Waschlotionen. Nutzen Sie Unterwäsche aus Baumwolle und finden Sie heraus, ob möglicherweise Waschmittel, bestimmte Nahrungsmittel oder andere Stoffe Ihre Schleimhäute unnötig reizen.

Hausmittel und Tipps bei Hämorrhoiden-Beschwerden

Abschließend haben wir nochmal die wichtigsten Informationen für Sie zusammengetragen:

Frau zieht Sportschuhe an, Bewegung regt die Verdauung an
  • Sorgen Sie für eine gute Verdauung und tun Sie was gegen Darmträgheit und chronische Verstopfung (viel Bewegung, Ballaststoffreiche Nahrung, ausreichend trinken, wenig blähende Speisen)
  • Vermeiden Sie beim Stuhlgang Stress, aber auch starkes und langes Pressen
  • Reduzieren Sie Übergewicht, da es unnötigen Druck auf den Enddarm ausübt
  • Meiden Sie das Heben und Tragen schwerer Gegenstände sowie Sportarten, wie Tennis, Joggen, Aerobic und Krafttraining. Hier wird der Beckenboden zusätzlich belastet.
Salben sind für viele Betroffene ein beliebtes Mittel bei Hämorrhoiden
  • Achten Sie auf reizlose, aber gute Hygiene im Analbereich (Baumwolle, sanftes Tupfen, seifenfreie Waschlotion …)
  • Je nach Art der Beschwerden können spezielle Sitzkissen hilfreich und schmerzlindernd sein.
  • Sitzbäder sind meist sehr wohltuend, sollten jedoch nicht zu heiß sein. Hitze kann eine vorhandene Entzündung verstärken und regt die Durchblutung an. Badezusätze mit einer zusammenziehenden Wirkung (adstringierend) sind günstig. Deshalb wird gern Eichenrinde empfohlen. Auch eine abschließende Quarkauflage kann sich als sehr gut lindernd erweisen.
  • Salben sind für viele Betroffene ein beliebtes Mittel. Sie sollten juckreizstillende und heilende Komponenten enthalten (z. B. Calendula), aber auch kühlende (Menthol) und zusammenziehende Wirkstoffe sind wohltuend.
  • Nutzen Sie unterstützend auch homöopathische Mittel, wie beispielsweise Pascovenol® homöopathische Tropfen.

Die Produkte

Frau Bärbel Tschech
Die Autorin Bärbel Tschech

Mein Traum war es schon als Schulkind, mal Biologie zu studieren, um später „irgendwas mit Natur“ machen zu können. Dieser Traum wurde Wirklichkeit: Ich studierte Biologie in Greifswald und Ulm und habe danach in der Naturheilkunde mein berufliches Zuhause gefunden. Seit 2001 bin ich Teil des medizinisch-wissenschaftlichen Teams von Pascoe Naturmedizin. Als Fachreferentin bin ich v.a. für die wissenschaftliche Produktinformation verantwortlich, wobei die Themen Homöopathie und Lymphe meine Schwerpunkte sind. Mehr erfahren

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