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Wassereinlagerungen im Gewebe: Ödeme

Von Bärbel Tschech
aktualisiert

Kurz erklärt

Medizinisch spricht man bei einer Wassereinlagerung im Gewebe von einem Ödem. Die Ursachen dafür können sehr unterschiedlich sein. Sie können durch die Schwäche bestimmter Organe ausgelöst werden - beispielsweise Leber, Nieren oder Herz. Ödeme können aber auch die Folge von Verletzungen, Entzündungen, Schäden des Lymph- oder Venensystems sein. Die Ursache für die Schwellung muss geklärt werden, um die richtige Therapie einzuleiten.  

Geschwollene Füße und Wasser in den Beinen

Geschwollene Füße und Wasser in den Beinen?

Das Gefühl, dicke Beine zu haben, kennen viele. Medizinisch spricht man von einem Ödem, also einer Wassereinlagerung. Meistens ist diese als Schwellung sichtbar. Auch nach Verletzungen, Operationen, Insektenstichen und allergischen Reaktionen treten Schwellungen auf. Insbesondere Frauen wissen, dass Wassereinlagerungen auch in bestimmten Zyklusphasen und während der Schwangerschaft häufiger auftreten. Und manch einer hat sich bestimmt auch schon gefragt, warum gerade hungernde Kinder oft einen dicken, also geschwollenen Bauch haben. Bei allen genannten Phänomenen spricht man von Ödemen. Die Ursachen dafür können ganz unterschiedlich sein. Manche Bezeichnungen verraten schon etwas mehr über die Ursache. Beispiele sind Lymphödem, Lipo-Lymphödem, Lipödem, Hungerödem, Herz- oder Nieren-bedingte Ödeme, Schwangerschaftsödem.

Die Behandlung muss sich nach den Ursachen richten. Werden diese nicht beachtet, kann sie unter Umständen mehr schaden als nutzen. Im Folgenden informieren wir Sie über die verschiedenen Ödemarten, Symptome, deren Ursachen und naturmedizinische Behandlungsmöglichkeiten.

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Detail

Woher kommt das Wasser?

Der menschliche Körper besteht zu rund 60 % aus Wasser. Bei Säuglingen ist der Anteil deutlich höher, bei alten Menschen deutlich geringer. Das hängt mit der Wasserbindungsfähigkeit im Körper zusammen.

Über das Blut werden die im Blutplasma gelösten Boten- und Nährstoffe durch den ganzen Körper transportiert. Das Blutplasma besteht zu mehr als 90 % aus Wasser. Im Kapillarbereich wird ein großer Teil dieses Plasmas mit den darin gelösten Stoffen in das umgebende Gewebe gepresst, sodass die Boten- und Nährstoffe zu den jeweiligen Organen bzw. Körperzellen gelangen können. Aus dem Blutplasma ist damit Gewebeflüssigkeit geworden. Nun sorgt die Herzkraft dafür, dass ein Teil dieser Gewebeflüssigkeit über die Venen wieder zurück zum Herzen gelangt. Der andere Teil mit den darin gelösten Stoffwechselprodukten aus den Zellen, mit ganzen Zellen, Botenstoffen, Eiweißstrukturen und anderen großen Molekülen muss über das Lymphsystem aus dem Gewebe abtransportiert werden. Aus diesem Teil wird die Lymphflüssigkeit gebildet.

Im Idealfall besteht ein Gleichgewicht: Es gelangt genauso viel Flüssigkeit aus dem Blut ins Gewebe wie über die Venen und über die Lymphgefäße wieder abtransportiert wird.

Wodurch kommt es zu verstärkten Wassereinlagerungen?

Viele Faktoren sind an der Aufrechterhaltung dieses Gleichgewichtes beteiligt. Ist einer dieser Faktoren gestört, wird nicht ausreichend viel Flüssigkeit abtransportiert oder es gelangt zu viel Flüssigkeit ins Gewebe.

Die wichtigsten dieser Faktoren sind:

  • voll funktionsfähige Organe: Herz, Leber, Nieren
  • Venengesundheit
  • funktionsfähiges Lymphsystem
  • ausgeglichene hormonelle Regulation
  • keine Entzündungen (Verletzungen, Allergien)
Einfluss von Eiweißen

Welche Rolle spielen die Eiweiße?

Eiweiße haben die Eigenschaft, Flüssigkeit zu ziehen und zu binden: Dort wo viel Eiweiß ist, wird auch viel Flüssigkeit hingezogen und gebunden. Das richtige Verhältnis der Eiweißmenge im Blut zu der im Gewebe ist also auch notwendig für einen ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt.

Das erklärt die „Hungerbäuche“, die man oft bei Kindern in sehr armen Ländern sieht: Bei Hunger ist nicht genug Eiweiß im Blut. Deshalb zieht das Eiweiß, was zwangsläufig im Gewebe ist, das Wasser aus dem Blut. Der Eiweißmangel im gesamten Körper und damit auch im Blut verhindert, dass die Flüssigkeit wieder zurück in die Venen fließen kann. Es bleibt im Gewebe und bildet den „Hungerbauch“.

Es kann aber auch sein, dass im Blut zwar ausreichend viel Eiweiß vorhanden ist, im Gewebe aber noch viel mehr. Das tritt beispielsweise bei Verletzungen und Entzündungen auf. Die Ursache dafür ist eine normale Reaktion unseres Körpers: Er schickt Botenstoffe, in die Region, in der er eine Entzündung bekämpfen muss. Diese bewirken, dass mehr Stoffe aus dem Blut austreten können. Man spricht von einer erhöhten Durchlässigkeit der Gefäße (Gefäßpermeabilität). Dadurch gelangen mehr Eiweiße ins Gewebe und diese bewirken eine Schwellung.

Die Therapie von Ödemen richtet sich nach den Ursachen

Bei der Therapie ist es wichtig zu unterscheiden, ob es sich um ein eiweißreiches Ödem (beispielsweise ein Lymphödem) handelt oder um ein eiweißarmes Ödem.

Diese Unterscheidung ist grundlegend, denn bei eiweißarmen Ödemen sind so genannte Diuretika das Mittel der Wahl. Bei eiweißreichen Ödemen ist das nicht der richtige Weg.

Diuretika sind Arzneimittel, die die Flüssigkeitsausscheidung aus dem Körper über die Nieren anregen. Sie sorgen also dafür, dass die Gewebeflüssigkeit besser ausgeschwemmt und dann mit dem Urin ausgeschieden wird. Solche Diuretika verschreibt der Arzt insbesondere bei so genannten Herzödemen. Sie entstehen, wenn die Herzkraft nicht reicht, die Flüssigkeit gegen die Erdanziehungskraft zurück zum Herzen zu ziehen.

Auch bei anderen eiweißarmen Ödemen sind harntreibende Mittel sinnvoll. Dazu gehören Ödeme, die beispielsweise entstanden sind durch:

  • Erkrankungen der Leber, Nieren oder Venen
  • hormonelle Schwankungen (zyklusabhängig)
  • Nebenwirkungen von Medikamenten
  • Eiweißmangel im Blut

Neben den verschreibungspflichtigen Diuretika gibt es auch Pflanzen, die die Wasserausscheidung anregen. Dazu gehört die Dornige Hauhechel (Ononis spinosa). Sie ist wesentlicher Wirkstoff des homöopathischen Komplexmittels Pascodem. Dieses Mittel kann man verwenden, um sanft zu unterstützen

  • bei Wasseransammlungen im Gewebe
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Wie entstehen eiweißreiche Ödeme und Lymphödeme?

Eiweißreiche Ödeme entstehen insbesondere dann, wenn aufgrund einer Entzündung viele Eiweiße im Gewebe vorhanden sind und das Wasser aus den Blutgefäßen nachziehen. Das kennen wir von Sportverletzungen, nach Bissen, Stichen, allergischen Reaktionen, Operationen…

Eiweißreiche Ödeme entstehen aber auch dann, wenn der Lymphabtransport im Körper nicht richtig funktioniert. Mögliche Ursachen dafür sind Verletzungen der Lymphgefäße durch Operationen oder Bestrahlungen. In diesen Fällen handelt es sich um eine fortschreitende Erkrankung: das sekundäre Lymphödem. Es gibt auch Menschen, bei denen die Lymphgefäße genetisch nicht voll funktionsfähig angelegt wurden. Dabei spricht man von einem angeborenen, also primären Lymphödem.

Wie erfolgt die Therapie?

Ganz besonders hat sich die so genannte Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE) bewährt. Das ist eine Kombination aus

  • Manueller Lymphdrainage
  • Kompressionstherapie
  • Bewegungstherapie
  • Hautpflege

Unterstützt werden kann die KPE mit homöopathischen Komplexmitteln. Es gibt beispielsweise Salben, die sowohl die Haut pflegen und damit möglichen Infektionen vorbeugen, als auch das Lymphsystem sanft unterstützen.

Lassen Sie sich unbedingt von einem erfahrenen Lymphologen oder Lymphdrainage-Therapeuten beraten, wenn Sie unter einem Lymphödem leiden.

Tipps bei geschwollenen Füßen und Wasser in den Beinen

Wechselduschen und Wassertreten

Wenn Sie dazu neigen, schwere Beine, dicke Füße und Wassereinlagerungen in den Beinen zu bekommen, haben sich einige Maßnahmen sehr gut bewährt:

  • Bewegen Sie sich viel – es geht darum, die Muskulatur der Beine sanft anzuregen und nicht etwa überzustrapazieren. Also: Beine und Füße viel in Bewegung halten, aktiv sitzen, Füße kreisen und auf der Stelle treten…
  • Nutzen Sie die Kneipp-Wasseranwendungen zur Anregung der Durchblutung: Wassertreten, Tautreten, Wechselduschen mit warmem und kaltem Wasser
Legen Sie ab und zu die Beine hoch
  • Sitzen Sie nicht unnötig viel und wenn, dann mit hochgelegten Beinen.
  • Meiden Sie zu viel Hitze (Sauna, lange heiße Vollbäder, lange Urlaube in Regionen mit hohen Temperaturen).
  • Rauchen Sie nicht.
  • Schlagen Sie geschwollene Beine nicht übereinander und tragen Sie keine Schuhe bzw. Strümpfe, die einengen.
  • Lassen Sie sich zum richtigen Tragen von Kompressionsstrümpfen beraten.
  • Lassen Sie sich von Ihrem Arzt, Apotheker oder Heilpraktiker beraten, ob und wenn ja, dann welche Venen- oder Lymphmittel sinnvoll sind für Sie.
  • Lassen Sie sich auch beraten, ob sanfte diuretisch wirkende, also entwässernde Naturmedizin hilfreich sein könnte für Sie. Denken Sie dabei an Produkte mit der Dornigen Hauhechel (Ononis spinosa).

Wenn Sie die ersten Symptome spüren, sollten Sie umgehend einen Lymphologen bzw. lymphologisch geschulten Arzt aufsuchen und mit ihm über die mögliche Behandlung sprechen. Möglicherweise ist ein Kuraufenthalt in einer entsprechend spezialisierten Lymphklinik ratsam. Der kombinierte Einsatz der Methoden der Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie kann ein Fortschreiten aufhalten. Weitere Informationen rund um das Thema Lymphödem finden Sie hier

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Frau Bärbel Tschech
Die Autorin Bärbel Tschech

Mein Traum war es schon als Schulkind, mal Biologie zu studieren, um später „irgendwas mit Natur“ machen zu können. Dieser Traum wurde Wirklichkeit: Ich studierte Biologie in Greifswald und Ulm und habe danach in der Naturheilkunde mein berufliches Zuhause gefunden. Seit 2001 bin ich Teil des medizinisch-wissenschaftlichen Teams von Pascoe Naturmedizin. Als Fachreferentin bin ich v.a. für die wissenschaftliche Produktinformation verantwortlich, wobei die Themen Homöopathie und Lymphe meine Schwerpunkte sind. Mehr erfahren

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