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Homöopathischer Wirkstoff Kieselerde (Silicea)

Kieselerde (Silicea)
Lateinischer Name:Silicea terra
Trivialname(n) und Synonyme:Bergmehl, Celit, Diatomeenerde, Kieselgur, Kieselmehl, Silica, Solum diatomeae

Kurz erklärt

Mineralien mit einem hohen Gehalt an Silicium werden auch als Kieselerde bezeichnet. Das schönste Bild ist im Bergkristall verkörpert – der reinsten Silicium-Dioxid-Verbindung. Meist wird Silicea aus verwittertem Granitgestein und fossilen Kieselalgen gewonnen und gilt traditionell als Mittel für gesunde Haut, Haare und Nägel sowie zur Kräftigung des Bindegewebes. Gerne wird Silicea mit Vitamin C, Biotin und Zink kombiniert, um beispielsweise den Haut-Stoffwechsel günstig zu beeinflussen.
 

Was ist Kieselerde?

Kieselerde, Kieselsäure, Quarz und Silikaten ist eines gemeinsam: Es handelt sich um natürlich vorkommende Silizium-Verbindungen, wobei Quarz die Sauerstoff-Verbindung, also Siliziumdioxid ist. Silikate sind die Salze der Kieselsäure, also Silizium-Verbindungen mit anderen Elementen, wie Aluminium, Calcium oder Magnesium. 

Ursprünglich bezeichnete man diejenigen Mineralien als Kieselerde, die sich wegen ihres hohen Quarzgehalts für die Glasherstellung eignen. Glas wurde bereits 2000 v.Chr. durch das Schmelzen von Siliciumdioxid hergestellt. Wird Silicea aus den Schalen fossiler Algen gewonnen, nennt man sie Kieselgur. Kieselgur ist also ein feinkörniges Sediment. 

Im menschlichen Körper kommt Silizium als Spurenelement vor allem in Knochen, im Zahnschmelz und im Bindegewebe vor. In ihrer natürlichen Form liefern Silizium-Verbindungen, wie Kieselsäure, Kieselerde und Silicea das Baumaterial zum Aufbau und Erhalt der Körpergewebe. Sie werden über die Nahrung aufgenommen. 
Im deutschen Sprachraum wird der Begriff Kieselsäure oft auch für Siliciumdioxid verwendet, obwohl das chemisch gesehen nicht ganz richtig ist. 

Kieselsäure in Lebensmitteln

Die einfachsten Kieselsäuren, auch Monokieselsäure oder Orthokieselsäure genannt, sind weit verbreitet und auch im Trinkwasser zu finden: Wasser ist also ein guter Siliziumlieferant. Wer vorzugsweise Heilwasser trinkt, tut sich etwas Gutes für Haut, Haare und Knochen.
Aber auch pflanzliche Lebensmittel wie Vollkorngetreide und Wurzelgemüse enthalten diese Ortho-Kieselsäure. Reichhaltig sind ebenso Hirse, Kartoffeln, Spinat, Erbsen, Paprika, Birnen, Weintrauben, Erdbeeren und Bananen. 
Aus Bambus, Schachtelhalm und Brennnesseln kann Kieselsäure gewonnen werden. Hier spürt man bei der Berührung der kristallinen Schnittkanten sogar ihren Gehalt. Da Silicium vom Körper besonders gut mit Wasser aufgenommen werden kann, sind Tees mit Ackerschachtelhalm und Brennnessel ein gutes traditionelles Arzneimittel für alle, die brüchigen Fingernägeln vorbeugen wollen. 

Kieselerde als Nahrungsergänzungsmittel

Silizium Nahrungsergänzungen werden insbesondere in Form von Pulver, Tabletten, Softgel-Kapseln und Kieselsäure-Gel angeboten. 
Gemäß EU-Richtlinie sind folgende Varianten von Kieselerde zugelassen:

  • Cholinstabilisierte Orthokieselsäure
  • Siliciumdioxid
  • Kieselsäure als Gel (Silicagel)
  • Organisches Silizium (Monomethylsilantriol) für flüssige Produkte

Die Ortho-Kieselsäure, also die einfachste Form der Kieselsäure, ist am besten bioverfügbar. Oft werden Silicea Nahrungsergänzungen mit Zink, Biotin und Calcium kombiniert, um Knochen, Haut und Haare noch besser zu unterstützen. 
Man sollte auf die Herkunft bzw. Sicherheitsprüfungen der Kieselsäure in Nahrungsergänzungen achten. Je nachdem, wo und wie die Kieselerde gewonnen wird, könnten ansonsten auch Blei oder sonstige Schwermetalle enthalten sein.
Bei einer zu hohen Dosierung besteht das Risiko, dass sich Ablagerungen wie Nieren- oder Harnblasensteine bilden, vor allem, wenn nicht ausreichend Wasser getrunken wird. Beachten Sie deshalb immer die Hinweise der Hersteller. Der Arzt oder Therapeut kann außerdem empfehlen Heilwasser oder entsprechende Lebensmittel verstärkt zu konsumieren.

Für was ist Kieselerde geeignet?

Vor allem in Kombination mit Biotin unterstützt sie den Aufbau von gesundem Bindegewebe und straffer Haut, kräftigem Haar und festen Nägeln. Sie hat eine günstige Wirkung auf den Fettstoffwechsel und ist vermutlich im Zusammenhang mit Vitamin D an der Knochenbildung beteiligt. Sie fördert die Aufnahme von Calcium aus der Nahrung. Sie kann Schadstoffe, wie zum Beispiel Aluminium binden und von daher bei der Entgiftung unterstützen. Abszesse, Furunkel und Fisteln werden beschleunigt ausgereift und eingedrungene Fremdkörper auch besser ausgetrieben. Nervosität, unruhiger Schlaf, Ekzembildung, verzögerte Wundheilung, Frösteln und auch eine erhöhte Infektanfälligkeit können Anzeichen für einen Mangel sein. 
Der Arzt oder Therapeut wird Risiken und Nebenwirkungen im Detail abwägen, bevor er eine Empfehlung ausspricht. Gegebenenfalls wird er zur Einnahme homöopathischer Mittel mit dem Wirkstoff Silicea raten. 

Silicea in der Homöopathie 

Silicea ist ein sehr bekanntes homöopathisches Mittel mit einem breiten Spektrum, sowohl für den Körper als auch für Geist und Gemüt. Wer zu wiederkehrenden Entzündungen und Infekten neigt, sowie zur Bildung von Knötchen und überschüssigem Gewebe, kann von der regulierenden Silicea profitieren. Vor allem Knochen, Haare, Zähne und das Bindegewebe sind auch im Fokus der homöopathischen Anwendung von Silicea. 
Homöopathen sprechen von einer Silicea-Konstitution bzw. von Silicea-Menschen auf der geistig-seelischen Ebene, wenn diese etwas zur Unflexibilität neigen, ein vielleicht zu großes Pflichtbewusstsein haben und zu ordentlich sind. Sie können beispielsweise durch homöopathische Globuli Silicea in der Potenz D12 in einer entspannteren Lebenshaltung unterstützt werden. Ein Detail, das bei vielen Silicea-Menschen anzutreffen ist, ist die Suche nach Schutz und eine gewisse Schüchternheit gepaart mit der Neigung zum Frösteln. Dabei scheinen sie sehr nachgiebig, sind aber innerlich oft beharrlich und kommen auf die eigene Meinung zurück.
Kieselsäure kommt in der Medizin unter anderem als Bestandteil von homöopathischen Komplexmitteln oder als Silicea-Globuli besonders bei folgenden Problemen zum Einsatz:

  • Haut- und Schleimhautentzündungen
  • chronischen Lymphknotenschwellungen
  • Bindegewebsschwäche
  • chronischen Infekten und Infektanfälligkeit
  • Reaktionsträgheit (Heilung, Wachstum, Darmtätigkeit, Kälteempfinden)

Silicea wird gerne auch in der so genannten „Biochemie nach Schüssler“ als Alternative genutzt. Dabei sollte beachtet werden, dass das Mittel langsam wirkt und die Tabletten mindestens über zwölf Wochen verwendet werden sollten.

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Bitte beachten Sie: Alles, was die Gesundheit unterstützen kann, kann ihr auch schaden. Häufig ist das eine Frage der Dosis oder der Verträglichkeit mit anderen Arzneimitteln und möglicherweise bestehenden Grunderkrankungen. Dieses Wirkstoff-Porträt nennt nicht alle Eigenschaften, die bei der arzneilichen Anwendung beachtet werden müssen. Lassen Sie sich daher über mögliche Neben- und Wechselwirkungen von Ihrem Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker beraten und lesen Sie die Packungsbeilagen von Arzneimitteln.

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