Fettleber - Symptome, Ursachen, Behandlung

Von Helga Wiesmann
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Kurz erklärt

Sind mehr als fünfzig Prozent der Leberzellen von Fetteinlagerungen betroffen oder beträgt der Fettanteil der Leber mehr als zehn Prozent des Gesamtorgans, spricht man von einer Fettleber. Sie ist eine häufige Erkrankung in Industrienationen. In Deutschland hat fast jeder dritte Mensch diese Erkrankung. Sie entwickelt sich langsam und bleibt oft lange Zeit unentdeckt. Bis zu einem bestimmten Punkt kann sich die Leber wieder vollkommen erholen und das Fett wieder abbauen. Die einzige Möglichkeit dafür ist eine Umstellung der Lebensweise hin zu einer gesunden Ernährung, keinem Alkohol, Stressabbau und reichlich Bewegung.

Was sind die Symptome einer Fettleber?

Da sich die Erkrankung schleichend entwickelt, fallen die Symptome in der Regel recht spät auf, und sie sind zunächst auch unspezifisch: Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Betroffene mit einer Fettleber wachen schon am Morgen müde auf und tagsüber fällt es ihnen schwer sich zu konzentrieren. Die Leber kennt keinen Schmerz, sie verfügt in diesem Sinne über kein Frühwarnsystem. Erste Zeichen können leicht falsch gedeutet werden. So verläuft die erste Phase der Erkrankung meistens unbemerkt.
Appetitlosigkeit, Übelkeit, Blähungen und ein Druckgefühl im Oberbauch können weitere Symptome für die Fettleber sein. Im späteren Verlauf können Gewichtsabnahme, Juckreiz, rote Handinnenflächen, Ödeme und Blutgerinnungsstörungen dazu kommen. Schließlich auch die Gelbfärbung der Augen, wenn die mit der Fettleber einhergehende Leberentzündung weit fortgeschritten ist.

Fettleber Diagnose - Mann bekommt Bauchultraschall

Wie wird eine Fettleber diagnostiziert?

Wer sich über viele Jahre hinweg schlecht ernährt, kaum bewegt und viel Alkohol konsumiert, gehört in den Kreis der Risikopatienten. 
Der erste Verdacht kommt oft bei einem Routine-Blutbild auf. In der körperlichen Untersuchung ist eine vergrößerte Leber tastbar, sie kann bis aufs doppelte ihrer Größe anschwellen. Bestätigt wird der Verdacht dann durch Ultraschall und eine Blutentnahme mittels der die Leberenzyme bestimmt werden. Eine Erhöhung der Gamma-GT kann Hinweis auf eine Fettleber im Anfangsstadium sein, sind die Werte GPT und GOT erhöht, spricht das bereits für entzündliche Vorgänge in der Leber
Es gibt die Möglichkeit, den Fettleber-Index zu bestimmen. Hier werden die Blutwerte der Leber mit den Blutfetten, dem Body-Mass-Index und dem Bauchumfang in ein Verhältnis gesetzt. Liegt der Wert über 60 ist eine Fettleber sehr wahrscheinlich. Sicherheit bringt dann oft der Ultraschall. Hierfür wird eine spezielle Ultraschalltechnik genutzt, mit der die Steifigkeit der vergrößerten Leber bestimmt werden kann, die Elastografie. Je fortgeschrittener die Erkrankung ist, desto vernarbter und unflexibler ist das Lebergewebe. 

Welche Ursachen und Folgen hat eine Fettleber?

Die Fettleber ist eine Volks- und Wohlstandskrankheit geworden, die vor allem in Industrieländern immer häufiger vorkommt. Sie wurde in der Vergangenheit als eher harmlose Begleiterscheinung von Übergewicht betrachtet. Aber sie ist eine ernstzunehmende Erkrankung und kann gemeinsam mit gravierenden Krankheiten auftreten. Eine Fettleber kann mit dem Risiko an Diabetes Typ 2 zu erkranken oder mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie einer Herzschwäche, in Verbindung gebracht werden. Vermutlich sind hierfür u.a. die chronischen Entzündungsreaktionen der Leber mitverantwortlich.

Das gemeinsame Auftreten von Übergewicht, erhöhten Blutfetten, erhöhtem Blutzucker und Bluthochdruck wird als metabolisches Syndrom bezeichnet. Die einzelnen Symptome begünstigen die Entstehung einer Fettleber. Deshalb gilt die Fettlebererkrankung als Begleiterscheinung des metabolischen Syndroms. Mangelnde Bewegung und ein grundsätzlich ungesunder Lebensstil stellen ein erhöhtes Risiko dar.

Als Ursachen für Fettleber gelten auch andere Erkrankungen der Leber, wie Hepatitis C. Auch Chemotherapie und bestimmte dauerhafte Medikamenteneinnahmen kommen als Ursache in Betracht.

Entzündet sich das wertvolle Stoffwechselorgan, kann das zu einer Leberzirrhose führen. Die Vernarbungen und das Schrumpfen der Leber sind dann in der Regel nicht mehr revidierbar. 
Inzwischen ist bekannt: nicht erst die Leberzirrhose kann zu einer Krebserkrankung führen. Bereits die Fettleber stellt ein Leberkrebsrisiko dar. 

Frau mit nicht-alkoholische Fettleber verzichtet auf Süßigkeiten

Die alkoholische- und nicht-alkoholische Fettleber

Alkohol schädigt die Leber, das weiß inzwischen jeder. Steigt der Konsum von Alkohol immer weiter an, besteht die Gefahr einer Alkoholerkrankung. Mit der Zeit entsteht die alkoholische Fettleber mit dem Risiko der Leberzirrhose und allen weiteren Folgeerkrankungen. Die Therapie: Alkohol muss strikt gemieden werden. Änderungen im Lebensstil, was die Ernährung angeht, sind natürlich förderlich.

Wird die Lebererkrankung nicht durch Alkohol hervorgerufen, spricht man von einer nicht-alkoholischen Fettleber (NAFL). Leider ist diese Form sehr häufig anzutreffen. Die Ursachen sind hier im metabolischen Syndrom zu finden. Eine schlechte Ernährung und vor allem der Konsum von zu viel Zucker und Zuckerersatzstoffen ist ein großes Thema. Die Leberverfettung wird durch industriell hergestellte, isolierte Fructose begünstigt. Es sind oft die Softdrinks, Energydrinks und viele Süßigkeiten, die hier zu Buche schlagen. Aber auch ein hoher Fructosegehalt in Fertiglebensmitteln und kleinen Snacks richten auf die Dauer großen Schaden an. Leider ist es gerade die nicht-alkoholische Fettleber, die vermehrt zur Entstehung verschiedener Krebsformen führen kann. In Bezug auf Leberkrebs geht man davon aus, dass Patienten in einem fortgeschrittenen Stadium der NAFL ein sieben Mal höheres Erkrankungsrisiko haben als Menschen, die keine chronische Lebererkrankung haben.
Diese Form der Verfettung der Leber ist nicht nur bei älteren Menschen anzutreffen. Viele junge Menschen, die bereits Typ-2-Diabetiker sind und an Adipositas leiden, erhalten schon diese Diagnose. Insofern ist die Behandlung der Verfettung in einem möglichst frühen Stadium zur Erhaltung einer guten Lebensqualität wichtig.

Fettleber- Was tun? - Arzt hält eine virtuelle Leber in der Hand

Was tun für eine gesunde Leber?

Es gibt eine sehr gute Nachricht: Die Leberverfettung ist heilbar. Noch dazu in Eigeninitiative. Sofern nötig, werden Medikamente gegen Diabetes, erhöhte Blutfette und Bluthochdruck zur Behandlung der im Hintergrund mitwirkenden Erkrankungen eingesetzt. Die Leber selbst kann sich aber nur durch eine Umstellung in der Lebensführung heilen.
Betroffene sind nach der Diagnose angehalten, Gewicht reduzieren, um einen großen Risikofaktor für die Lebererkrankung auszuschalten. Der Body-Mass-Index sollte in einem normalen Bereich liegen. 

Ernährung

Eine langfristig angesetzte Umstellung der Ernährung ist die beste Therapie. Wenig Kohlenhydrate, dafür aber proteinreiche Nahrungsmittel wie Hülsenfrüchte, Nüsse und Milchprodukte sind angeraten. Gemüse, Salat, Früchte mit geringem Zuckergehalt sind die Lebensmittel der Wahl. 
Besonders hilfreich sind Indol-reiche Gemüse aus der Familie der Kreuzblütengewächse wie Brokkoli und alle Kohlsorten, Rettich, Radieschen, Kresse und Rucola. Indole wirken anti-entzündlich und sind von daher einer Fettleber-Ernährung zuträglich. Pflanzliche Lebensmittel sollten den Kern der Ernährung bilden. Alles bunte Gemüse wie Paprika, Rote Bete, Karotten und Beerenfrüchte, dazu Omega-3-Fettsäuren, unterstützen den Körper dabei, die Leberentzündung zu bewältigen.
Bitterstoffe in Löwenzahn, Radicchio, Chicorée und Artischocken regen die Leber auf sanfte Weise in ihren Verdauungsfunktionen an. 
Auch die mediterrane Ernährung kann als Fettleber-Diät bezeichnet werden und wird Betroffenen gerne empfohlen. 

Als Einstieg in die Umstellung kann ein Heilfasten sinnvoll sein. Es entlastet die Leber und den gesamten Verdauungstrakt und stellt die Weichen neu. Wer sogar regelmäßig fastet oder intervallfastet, trägt ungemein viel zur Gesundheit bei. Das Geschenk sind dann Vitalität, Stabilität und eine gute geistige Leistungsfähigkeit.

Unterstützung aus der Naturheilkunde

Die Heilpflanze Nummer eins bei Lebererkrankungen ist die Mariendistel. Natürliche Arzneimittel mit dem Trockenextrakt aus Mariendistelfrüchten (z.B. Hepar-Pasc) können ergänzend eingesetzt werden, um die Leberzellen bei der Regeneration zu unterstützen und vor der Wirkung von Giftstoffen zu schützen.

Bewegung

Regelmäßige Bewegung zur Behebung von Übergewicht und zur Reduzierung von Stress sollte die Therapie für eine gesunde Leber komplettieren. Dreimal in der Woche Sport treiben oder täglich die berühmten zehntausend Schritte zu gehen unterstützt Betroffene darin, aus dem ungesunden Kreislauf, der zur Entstehung des Problems beigetragen hat, herauszutreten. 
Die wesentlichen Maßnahmen für eine gesunde Leber sind eine hauptsächlich pflanzenbasierte Ernährung, Bitterstoffe wie Mariendistel, und Bewegung. Sie tun Ihrer Leber aber auch etwas Gutes, wenn Sie ein altbewährtes Hausmittel anwenden: den Leberwickel.

Die Produkte

Heilpraktikerin und Texterin.  In meiner Praxis in Saarbrücken arbeite ich in den Schwerpunkten Darmgesundheit und komplementäre Onkologie. Ich habe viel Freude daran, mich mit komplexen Gesundheitsthemen auseinander zu setzen und lege Wert darauf, diese gut lesbar zu verfassen. Schon immer haben mich Gesundheit und die Pflanzen am meisten fasziniert: Der menschliche Körper mit seinen Wundern und dem Streben nach Gleichgewicht, sowie die Gewächse am Wegesrand: ihre Signaturen, Inhaltsstoffe und Wirkweisen. Als Naturheilkundlerin und Texterin zu arbeiten, und dies in der Arbeit für Pascoe zusammenzufügen, macht großen Spaß. Und das spüren hoffentlich auch Sie. Mehr erfahren

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