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Von Thomas Kammler

Morbus Basedow und Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)

Ärztin untersucht Hals von Patientin

Welche Ursachen und Auswirkungen gibt es bei einer Überfunktion der Schilddrüse? 

Mehr zu Entstehung und Therapie

Um in das sehr komplexe Thema einzusteigen, empfiehlt es sich, zunächst einen ganz grundlegenden Blick auf die Schilddrüse zu werfen.

Was ist die Schilddrüse eigentlich?

Die Schilddrüse (SD) ist eine schmetterlingsförmige Drüse und liegt im vorderen Teil des Halses unterhalb des Kehlkopfes. Sie ist ein wichtiger Bestandteil des endokrinen Systems, also des Hormonsystems des Körpers. Es ist für die Produktion und Freisetzung von Hormonen verantwortlich. Dabei produziert die SD zwei Haupttypen von Hormonen: Thyroxin und Triiodthyronin.

Aber warum sind diese Hormone überhaupt so wichtig für unseren Körper und unsere Gesundheit? Sie spielen unter anderem eine entscheidende Rolle bei der Steuerung des Stoffwechsels und beeinflussen viele Aspekte innerhalb des Körpergeschehens. SD-Hormone regulieren beispielsweise den Energieverbrauch des Körpers, sie beeinflussen den Grundumsatz und die Fettverbrennung. Während Kindheit und Jugend sind sie für das Wachstum und die Entwicklung des Nervensystems sowie der Knochen und Muskeln unerlässlich. Die Hormone beeinflussen außerdem die Herzfunktion, die Herzfrequenz und die Kontraktion des Herzmuskels, also wie oft und wie lange sich der Herzmuskel zusammenzieht und wieder entspannt.

Schilddrüsenhormone wirken außerdem auf den Magen-Darm-Trakt und können die Verdauung beeinflussen. Auch in der Regulation des Hormonhaushalts sind sie sehr wichtig: Schilddrüsenhormone interagieren mit anderen Hormonen im Körper und beeinflussen so die unterschiedlichsten hormonellen Prozesse.
Wie man sieht, sind Wirkweise und Funktion der Schilddrüse sehr komplex und haben weitreichende Folgen auf den gesamten Körper – bei Problemen mit der Schilddrüse sollte man daher auf fachkundige Expertise in einer Praxis vertrauen und nicht auf reine Selbstmedikation.

Was passiert, wenn die Schilddrüse nicht normal funktioniert?

Eine Fehlfunktion der SD, sei es eine Schilddrüsenüberfunktion oder Schilddrüsenunterfunktion oder wechselnde Phasen einer Überfunktion und einer Schilddrüsenunterfunktion, wie sie beispielsweise beim Hashimoto häufig auftreten, kann erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen haben und eine Vielzahl von Symptomen verursachen. Die Schilddrüsenfunktion wird durch die Hypophyse reguliert. Die Hypophyse ist eine Drüse im Gehirn, die u.a. das Hormon TSH (Thyreotropin) produziert und so die Schilddrüsenaktivität steuert.

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Wie unterscheiden sich Morbus Basedow und eine Schilddrüsenüberfunktion?

Schilddrüsenüberfunktion wird medizinisch auch als Hyperthyreose bezeichnet. Es handelt sich dabei um den allgemeinen Zustand, bei dem die SD zu viele Hormone produziert. Dieses Phänomen kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Eine der häufigsten Ursachen für die Überfunktion ist eine Erkrankung, die als Morbus Basedow (auch Basedowsche Krankheit oder kurz Basedow) bezeichnet wird. Weitere mögliche Ursachen sind aber auch Schilddrüsenentzündungen (Thyreoiditis), Schilddrüsentumore oder die Überdosierung von Arzneimitteln, die Schilddrüsenhormone enthalten.

Der so genannte Morbus Basedow ist eine Autoimmunerkrankung. Autoimmunerkrankungen sind Erkrankungen, bei denen der Organismus versehentlich Antikörper gegen körpereigene Zellen und Gewebe bildet. Im Falle des Basedow werden Antikörper gegen die Schilddrüse produziert. Durch diese Antikörperbildung wird die SD unkontrolliert stimuliert, was zu einer übermäßigen Produktion von Schilddrüsenhormonen führt. Zu den häufigen Symptomen gehören Gewichtsverlust, Herzklopfen, Nervosität, Schwitzen, Müdigkeit, Zittern und ein Hervortreten der Augäpfel aus der Augenhöhle (Exophthalmus), was wie vergrößerte Augen erscheint. Die Erkrankung wurde nach dem deutschen Arzt Carl von Basedow benannt. Er beschrieb sie im Jahre 1840. Dass die Ursache für diese Form der Überfunktion eine Autoimmunerkrankung ist, wurde aber erst viel später erkannt.

Wer ist von Morbus Basedow betroffen?

Schilddrüsenüberfunktionen betreffen Frauen im Vergleich zu Männern bis zu 10-mal häufiger. Auch MB als Ursache tritt bei der Frau deutlicher häufiger auf als beim Mann. Pro Jahr erkrankt in Deutschland einer von 1.000 Einwohnern an der Krankheit.

Welche Symptome zeigen sich bei der Basedow-Krankheit?

Das bekannteste Symptom bei der Basedow-Krankheit sind die hervortretenden Augäpfel. Aber nicht alle von der Krankheit Betroffenen zeigen dieses Symptom. Etwa die Hälfte der Menschen mit M. Basedow entwickelt Augensymptome, darunter die genannten hervortretenden Augen (Exophthalmus), trockene oder gereizte Augen und manchmal Doppelbilder. Die Symptome können aber sehr vielfältig sein und je nach Schweregrad und individueller Reaktion des Körpers variieren.

Typische Symptome sind:

  • Erhöhter Puls bis zum Herzrasen, Herzrhythmusstörungen und intensives Herzklopfen 
  • Gewichtsverlust trotz erhöhtem Appetit aufgrund des beschleunigten Stoffwechsels 
  • Nervosität und Reizbarkeit, Angstzustände und Schlafstörungen
  • Muskelzittern (Tremor) und unwillkürliche Muskelzuckungen
  • ausgeprägte Müdigkeit und Erschöpfung trotz bzw. wegen gesteigertem Stoffwechsel auftreten
  • übermäßiges Schwitzen, insbesondere in warmer Umgebung oder bei geringster Anstrengung
  • vergrößerte Schilddrüse („Kropf“/Struma) 

Wie wird eine Hyperthyreose oder ein Morbus Basedow diagnostiziert?

Die Diagnose von M. Basedow kombiniert eine körperliche Untersuchung des Patienten hinsichtlich klinischer Symptome, Laboruntersuchungen und bildgebenden Verfahren. Für Diagnose und Behandlung zuständig ist normalerweise ein Endokrinologe.
Im ersten Schritt wird der Arzt eine ausführliche Anamnese (Krankengeschichte) erheben und eine körperliche Untersuchung des Patienten durchführen, um Symptome wie Gewichtsverlust, Herzklopfen, Schilddrüsenvergrößerung (Struma) und Augensymptome zu bewerten. Wenn Augensymptome vorhanden sind, wird möglicherweise eine Augenuntersuchung durchgeführt, um Veränderungen im Zusammenhang mit MB zu erkennen.
Im nächsten Schritt werden Schilddrüsenfunktionstests durchgeführt: Blutuntersuchungen, um die Schilddrüsenhormonwerte zu messen. Bei Morbus Basedow sind die Schilddrüsenhormone oft erhöht, während das schilddrüsenstimulierende Hormon (TSH) niedrig ist. Ein niedriger TSH-Wert deutet häufig auf eine überaktive Schilddrüse, also eine Schilddrüsenüberfunktion, hin.

Zudem werden die Schilddrüsenantikörper gemessen: Die Überprüfung auf spezifische Antikörper im Blut, wie thyreoidale Peroxidase (TPO) und thyreoidale stimulierende Immunglobuline (TSI), kann helfen, Autoimmunreaktionen zu bestätigen, die charakteristisch für Morbus Basedow sind.
In einigen Fällen wird ein Radiojod-Aufnahme-Test durchgeführt, um die Schilddrüsenaktivität zu bewerten. Dabei kann eine erhöhte Aufnahme von radioaktivem Jod auf eine überaktive Schilddrüse hinweisen.

Zudem können weitere bildgebende Verfahren eingesetzt werden. Mittels Ultraschall kann die Größe und Struktur der Schilddrüse beurteilt werden. 

Die Kombination dieser Tests und Untersuchungen hilft Ärzten dabei, Morbus Basedow von anderen Schilddrüsenerkrankungen zu unterscheiden und die richtige Diagnose zu stellen, um eine geeignete Therapie zu empfehlen.

Behandlung von Morbus Basedow

Die Behandlung zielt darauf ab, die übermäßige Produktion von Schilddrüsenhormonen zu kontrollieren, die Symptome zu lindern und die Schilddrüsenfunktion wieder auf ein normales Niveau zu bringen. Die Wahl der Therapie hängt von der Schwere der Erkrankung, den individuellen Symptomen und der allgemeinen Gesundheit des Patienten ab. 

Es gibt 3 Ansätze zur Behandlung von MB: Medikamente, Radiojodtherapie und Operation. Die medikamentöse Therapie beseitigt zumeist nicht oder zumindest nicht dauerhaft die Ursache der Erkrankung, sondern lindert nur die Beschwerden. Die Ursache dauerhaft zu beseitigen ist ausschließlich mit der sogenannte Radioiodtherapie oder einer operativen Entfernung betroffener Schilddrüsenanteile möglich.

  • Antithyroid-Medikamente: Thyreostatika blockieren die übermäßige Produktion von Schilddrüsenhormonen. Sie werden oft als erste Wahl zur Vorbereitung auf andere Behandlungsmethoden verwendet.
  • Die Radiojodtherapie zielt ebenfalls darauf ab, die Schilddrüsenaktivität zu reduzieren. Hierfür wird radioaktives Jod in Form einer Kapsel oder Flüssigkeit eingenommen. Das radioaktive Jod wird von der Schilddrüse aufgenommen und zerstört überaktives Schilddrüsengewebe. Dies kann jedoch zu einer dauerhaften Unterfunktion der Schilddrüse führen, was eine lebenslange Hormonersatztherapie erforderlich machen kann.
  • Chirurgische Entfernung der Schilddrüse (Thyreoidektomie): In schweren Fällen, insbesondere wenn andere Behandlungsoptionen nicht wirksam sind oder nicht möglich sind, kann die Schilddrüse durch eine Operation entfernt werden. Wie bei der Radio-Jod-Therapie ist es im Nachgang notwendig, dass dauerhaft Schilddrüsenhormone eingenommen werden.

Je nach den individuellen Symptomen können zudem Medikamente verschrieben werden, um Herzklopfen, Angstzustände, Schlafstörungen und andere Beschwerden symptomatisch zu behandeln. Für Patienten mit Augensymptomen können spezifische Behandlungen wie Augentropfen, Steroide oder Operationen in Erwägung gezogen werden.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Behandlung der Basedowschen Krankheit individuell angepasst werden muss und unbedingt unter ärztlicher Aufsicht erfolgen sollte. Eine regelmäßige Überwachung der Schilddrüsenfunktion ist entscheidend, um die optimale Behandlungsstrategie zu bestimmen. Eine frühzeitige Diagnose und angemessene Behandlung können dazu beitragen, die Symptome zu überwachen und mögliche Komplikationen zu verhindern.

Wie kann Naturmedizin bei Begleitsymptomen von Funktionsstörungen der Schilddrüse unterstützen?

Grundsätzlich muss betont werden, dass die Therapie einer Schilddrüsenerkrankung wie Basedow in fachkundige Hände gehört und für die Selbstbehandlung nicht geeignet ist. Gerade in einem solch sensiblen Körpersystem wie dem Hormonhaushalt sollte man nicht eigenmächtig eingreifen. In Absprache mit dem behandelnden Therapeuten könnte man Naturmedizin nutzen, um beispielsweise Herz- und Kreislaufbeschwerden zu lindern, die aufgrund von Funktionsstörungen der Schilddrüse auftreten. Dies können beispielsweise Herzrasen und Herzrhythmusstörungen sein. Hierfür hat sich seit vielen Jahren das Komplexmittel Thyreo-Pasc(R) bewährt. Fragen Sie bei Ihrem Arzt, Heilpraktiker oder in der Apotheke nach und lassen Sie sich fachkundig zu Thyreo-Pasc beraten.

Quellenangaben & weiterführende Literatur

Weblinks

*: Bei Literatur: Erscheinungsjahr; bei Webseiten: Datum des letzten Abrufs


Thyreo-Pasc®
Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneibildern ab. Dazu gehören: Herz- und Kreislaufbeschwerden bei Funktionsstörungen der Schilddrüse. Die Anwendung des Arzneimittels bei Schilddrüsenüberfunktion sollte nicht ohne ärztlichen Rat erfolgen und ersetzt nicht andere vom Arzt diesbezüglich verordnete Arzneimittel. Enthält Lactose. 
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke. 
Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH, D-35383 Gießen

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