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Von Thomas Kammler

Ameisensäure: Kleine Krabbler können durchatmen

Ameisensäure - Wassertropfen und Ameise

Für Ameisensäure (Acidum formicicum) muss heutzutage kein Tier mehr sterben

Namensgeber für die einfachste Carbonsäure, die auch unter dem Begriff Methansäure bekannt ist, ist die Ameise, lateinisch „formica“. Die Säure soll etwa die Hälfte ihres Körpergewichtes ausmachen. Was diese Tiere zur Selbstverteidigung nutzen, kann beim Menschen bei verschiedenen Beschwerden genutzt werden. Deshalb hat die Ameisensäure auch Einzug in die Medizin bzw. Pharmazie gehalten.

Aber nicht nur der Namensgeber produziert diese farblose und ätzende, stechend riechende Flüssigkeit: Auch andere Tiere und Pflanzen nutzen Methansäure in ihren Giftmischungen zu Angriffs-, und Verteidigungszwecken: Bienen, Laufkäfer, Skorpione, Quallen und auch die Brennnessel. Ameisensäure ist in der Natur weit verbreitet: Sogar eine Schmetterlingsart verspritzt ein ameisensäure-haltiges Gift. Die Säure ist auch im Tabakrauch enthalten und sogar im Bienenhonig. Bei direktem Kontakt mit Haut oder Auge wirkt die Ameisensäure schon in geringen Mengen reizend, sind die Konzentrationen hoch kann dies auch zu schweren Verätzungen führen.

Auch der Mensch nutzt die Wirkung der Ameisensäure

Die chemische Substanz Ameisensäure (lat. Acidum formicum) ist sehr gut in Wasser löslich und hat stark bakterizide, also bakterienhemmende Eigenschaften. Sie machten sie zu einem hochgeschätzten Desinfektions- und Konservierungsmittel: Bis ins Jahr 1998 war die Ameisensäure unter der E-Nummer E236 als Konservierungsmittel verwendet, ist mittlerweile aber nicht mehr als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen.

Auch Tiere, wie der Dachs, nutzen das Sekret des Tieres gezielt zum Zweck der Bakterienhemmung. Außerdem wirkt die Substanz gegen Milben - vor allem gegen die Varroamilbe, die eine ernsthafte Bedrohung für die Imkerei geworden ist. In der Naturheilkunde wird Ameisensäure als Antirheumatikum verwendet. In der chemischen Industrie im Falle der Textil- und Lederindustrie zum Beizen und Imprägnieren (CAS-Nummer 64-18-6).

Auch für Batterietechnik ist die Substanz aufgrund ihrer Eigenschaften interessant: Chemiker am Leibniz-Institut für Katalyse in Rostock haben ein System entwickelt, das Wasserstoff speichern und wieder abgeben kann. Als Speichermedium für den Wasserstoff dient dabei Ameisensäure und deren Salze (Formiate).

Ein Blick in die Geschichte der Ameisensäure

Die gute Nachricht vorweg: Die kleinen Krabbeltiere müssen mittlerweile nicht sterben, denn: Für die Herstellung von industriell genutzter Ameisensäure werden keine toten Ameisen mehr benötigt. Diesen Umstand verdankt sie dem französischen Chemiker Marcellin Berthelot, der sich mit der Synthese von organischen Verbindungen beschäftigte und im Jahr 1855 so eine Methode entwickelte, Ameisensäure aus Kohlenmonoxid herzustellen – die noch heute angewandt wird. Ameisensäure wird daher heutzutage überwiegend synthetisch hergestellt.

Davor sah die Situation anders aus: 1671 wurde die Ameisensäure erstmals isoliert, und zwar vom englischen Naturalisten John Ray. Er destillierte dafür eine große Menge an roten Waldameisen (Formica rufa). Noch im Jahre 1791 schrieb der schweizer Arzt und Chemiker Christoph Girtanner folgenden Hinweis: „Die Ameisensäure erhält man durch Destillation aus den Ameisen (Formica rufa). Man destilliert Ameisen bei gelindem Feuer, und erhält in der Vorlage die Ameisensäure. Sie macht ungefähr die Hälfte des Gewichtes der Ameisen aus. Oder man wäscht die Ameisen in kaltem Wasser ab, legt sie nachher auf ein Tuch, und gießt kochendes Wasser darüber. Drückt man die Ameisen gelinde aus, wird die Säure stärker. Um die Säure zu reinigen, unterwirft man sie wiederholt der Destillation, und um sie zu konzentrieren, lässt man sie gefrieren. Oder noch besser: man sammelt Ameisen, presst sie aus, ohne Wasser, und destilliert die Säure davon.“ (Anfangsgründe der antiphlogistischen Chemie. 1. Auflage, 1792, S. 389)

Ameisensäure: Verwendung in der Homöopathie

Im Gegensatz zu einem Wespenstich spürt man den Auslöser für den leicht brennenden Juckreiz auf der Haut oft gar nicht, weil sich der kleine Krabbler unbemerkt in den Gartenhandschuh geschlichen hat: Kleiner Reiz, große Wirkung! Deshalb gilt Ameisensäure auch als klassisches Reiz- und Umstimmungsmittel – vor allem in der Behandlung von Allergien.

Acidum formicicum: Ameisensäure - Umstimmungsmittel bei:

  • Allergien 

Ameisensäurehaltige Mittel wie Pascallerg® bei Heuschnupfen werden im Sinne eines Umstimmungsmittels oft schon vor der eigentlichen Akutzeit eingesetzt, um die überschießende Reaktionsbereitschaft des Körpers abzuschwächen. Im Falle von Heuschnupfen kann die Behandlung also bereits vor der eigentlichen Allergiezeit stattfinden und der Körper wird vorbereitet auf die anstehenden Pollenzeiten. In der Akutzeit kann Pascallerg® die typischen Allergie-Symptome lindern.

Wo finde ich weitere Informationen zur Anwendung bei Allergien?

Mehr Informationen zu Allergien, insbesondere zur Pollenallergie, finden Sie im Anwendungsgebiet Heuschnupfen. Ausführliche Informationen zum Produkt hält die Produktseite von Pascallerg für Sie bereit. Da Injektionen unmittelbarer wirken, kann eine naturheilkundliche Praxis auf ameisensäurehaltige Injektionspräparate (z. B. Allergie-Injektopas® SL) zurückgreifen. Diese sind nicht zur Selbstanwendung vorgesehen. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin oder Ihrem Heilpraktiker/Ihrer Heilpraktikerin beraten, welche der genannten Arzneimittel geeignet sind, Sie zu unterstützen. Wenn Sie keine naturheilkundliche Praxis kennen, die mit dieser Umstimmungstherapie arbeitet, könnte die Therapeutensuche unter www.naturheilkunde.de hilfreich sein.


Pascallerg®
Tabletten. Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern ab. Dazu gehört: Heuschnupfen. Enthält Lactose. 
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke. 
Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH, D-35383 Gießen
 


Allergie-Injektopas®

Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern ab. Dazu gehören: Besserung der Beschwerden bei krampfartigem Husten, auch allergischen Ursprungs. Enthält Natriumchlorid.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH, D-35383 Gießen

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