Inhaltsstoff Zink
Lateinischer Name: | Zincum |
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Kurz erklärt!
Zink ist ein Metall, welches in der Erdkruste vorkommt. Alle Lebewesen benötigen dieses Mineral als essenzielles Spurenelement, weil es an vielen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt ist. Insbesondere für Immunsystem, Säure-Basen-Haushalt sowie Haut, Haare und Nägel spielt es für uns eine wesentliche Rolle. Viele Menschen nehmen aber zu wenig davon auf bzw. können das Mineral nicht ausreichend aus der Nahrung aufspalten.
Was ist Zink und was bedeutet der Name?
Das althochdeutsche Wort Zinko bezeichnete eine Zacke oder Spitze und ist Namensgeber für das bläulich-weiße, spröde Metall. Die Tatsache, dass das flüssige Zink zackenförmig erstarrt, gab ihm den Namen. Auch das sprichwörtliche „gezinkt“, also markiert (signiert) sein, hat hier seinen Ursprung, denn als „Zinken“ bezeichnete man die geheime Verständigung unter Landstreichen und Betrügern mittels Zeichen. Sie zinkten beispielsweise Häuser, die sich für einen Raubzug lohnten oder Spielkarten.
Heute wird das Metall vor allem als Korrosionsschutz von Eisen- und Stahlprodukten genutzt – sie werden dazu verzinkt. Auch in Legierungen wird es verwendet – Messing beispielsweise ist eine Kupfer-Zink-Legierung.
Das chemische Element Zink (Zn) steht an 24. Stelle hinsichtlich der Häufigkeit in der Erdkruste – noch vor Kupfer und Blei.
Ein Zinkmangel wird mittels Blutuntersuchung in einer ärztlichen Praxis diagnostiziert und auch dort behandelt.
Wer braucht Zink und wie erkennt man einen Mangel?
Der Mensch braucht diesen Mineralstoff, aber er ist auch für alle anderen Lebewesen essenziell. Das bedeutet: Es handelt sich um ein lebenswichtiges Spurenelement, das an nahezu allen physiologischen Vorgängen im Körper beteiligt ist. Im menschlichen Körper gehörtes neben Eisen sogar zu den häufigsten Spurenelementen. Besonders hoch ist die Konzentrationen in unseren Haaren, Muskeln, Knochen, Eierstöcken bzw. der Prostata und im Pankreas (Bauchspeicheldrüse).
Wie erkennt man Zinkmangel?
Da der Mineralstoff so viele Funktionen im Körper hat, sind die Folgen von Zinkmangel sehr vielfältig, aber auch unspezifisch.
Ein Zinkmangel kann sich zum Beispiel in diesen Symptomen äußern:
- Haarausfall, Hautprobleme
- Verzögerung der Wundheilung
- Infektanfälligkeit
Welche Bedeutung hat das Spurenelement Zink?
Das silbrige Metall zählt zu den wichtigsten Mineralstoffen für den Stoffwechsel und ist Bestandteil einer Vielzahl von Enzymen und Hormonen. Mehr als 300 Enzymsysteme im menschlichen Körper enthalten dieses essenzielle Spurenelement. Damit ist es unentbehrlich für die Aufrechterhaltung einer ganzen Reihe von Körperfunktionen. Viele Hormone brauchen dieses Spurenelement, aber auch für die Zellteilung und das Wachstum der Zellen spielt dieser Stoff eine wichtige Rolle. Deshalb ist ein Zinkmangel gerade in Geweben mit einer hohen Zellteilungsrate spürbar - das bedeutet in Haut, Schleimhaut und Immunsystem.
Der Mineralstoff ist darüber hinaus für den Säure-Basen-Haushalt im Körper unverzichtbar. Eine ausreichende Zinkzufuhr ist auch wichtig für Leistungsfähigkeit, Immunsystem, Nägel, Haare, Haut und Sehkraft. Außerdem trägt dieses Spurenelement dazu bei, unsere Körper-Zellen vor freien Radikalen zu schützen.
Wo in der Nahrung ist Zink enthalten und wie viel brauchen wir?
Der Mineralstoff kann im Körper nicht gespeichert werden. Deshalb muss er regelmäßig von außen zugeführt werden. Besonders gute Zinkquellen sind die tierischen Lebensmittel, hier insbesondere die roten Fleischsorten und die Innereien. Auch in Käse, Nüssen und Vollkornprodukten ist der Zink-Gehalt relativ hoch. Der gleichzeitig hohe Gehalt an Phytinsäure in pflanzlichen Lebensmitteln wie Vollkornprodukten und Nüssen vermindert allerdings die Zinkaufnahme.
Tabelle: Zink-Gehalt pro 100 g ausgewählter Lebensmittel
Lebensmittel | Zink-Gehalt in mg pro 100 g Lebensmittel |
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Schweineleber | 6,3 |
Lammfleisch | 2,3 |
Karpfen | 0,9 |
Haferflocken | 4,1 |
Weizenvollkornbrot | 2,1 |
Reis, natur | 1,5 |
Erdnüsse | 3,1 |
Walnüsse | 2,7 |
Linsen | 3,7 |
Rosenkohl, Spinat, Brokkoli | 0,6 |
Gouda (45 % in Tr.) | 3,9 |
Vollmilch, Buttermilch, Joghurt | 0,4 |
Eine ausgewogene Ernährung ist also wichtig, um einem Zinkmangel vorzubeugen, aber nicht immer ausreichend. Aufgrund von einseitigen Ernährungsgewohnheiten und verschiedenen anderen Faktoren ist Zinkmangel deshalb auch in westlichen Ländern nicht selten.
Welche Mengen Zink brauchen wir?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt zusammen mit den Gesellschaften der Schweiz und Österreichs die D-A-CH-Referenzwerte für die empfohlene Zufuhr von Nährstoffen heraus.
Der Zink-Bedarf richtet sich vor allem nach Alter und Geschlecht. Für die empfohlene Zink-Zufuhr spielt aber auch der Anteil von Phytaten in der Nahrung eine wesentliche Rolle. Warum das so ist, lesen Sie im nächsten Kapitel.
Was sind Phytate und was ist Phytinsäure?
Phytinsäure ist eine organische Säure, die als bioaktive Substanz im Pflanzenreich weit verbreitet ist. In der Kleie von Getreidekörnern, in Ölsaaten und Hülsenfrüchten ist besonders viel Phytinsäure enthalten. Hier dient sie als Speicher für Mineralien und Spurenelemente wie Kalium, Magnesium, Calcium, Mangan, Zink und Eisen, die die Keimlinge zum Wachsen brauchen. Die Ionen der Mineralien bilden zusammen mit der Phytinsäure schwer lösliche Verbindungen, die Phytate. Mit ihrer Hilfe können die Mineralien sehr kompakt und sicher geschützt bis zur Keimung der Saaten überdauern. Bestimmte Enzyme, nämlich die Phytasen, werden aktiviert, sobald die Sämlinge keimen. Sie spalten die Komplexe auf, sodass die Nährstoffe verfügbar werden. Das gilt auch für die Zink-Ionen.
Besonders reich an Phytaten sind die Kleie von Weizen, Gerste und Roggen sowie Mais, Erdnüsse und Soja. Wenn unsere Nahrung reich an Vollkorn-Produkten und Hülsenfrüchten ist, ist sie demzufolge meist auch reich an Phytaten bzw. Phytinsäure. Das bedeutet, dass ein großer Teil der aufgenommenen Mineralien fest gebunden ist. Sie können auch im Magen-Darm-Trakt nicht aufgespalten werden und sind dadurch kaum verfügbar für unseren Körper. Deshalb sollten Menschen, die zwar Wert auf eine gesunde Ernährung legen, ihren Tagesbedarf an Mineralien aber weitestgehend mit diesen Nahrungsmitteln decken, deutlich mehr dieser Mineralien zu sich nehmen, als allgemein empfohlen. Insbesondere bei einer veganen Ernährung ist es deshalb günstig, wenn die Körner nicht im üblichen getrockneten Zustand verwendet werden, sondern vorgekeimt. Das Vorkeimen bewirkt, dass die Phytate durch die Phytasen aufgespalten werden und die Mineralien dadurch besser verfügbar werden.
Von Ernährungswissenschaftlern wird zurzeit untersucht, ob andere Wirkstoffe der pflanzlichen Ernährung möglicherweise die Aufgabe der Phytasen übernehmen und die schwerlöslichen Komplexe aufspalten können. In diesem Zusammenhang wird beispielsweise die Rolle von Vitamin C in der Nahrung diskutiert.
Welche Rolle spielt Zink für die Säure-Basen-Balance?
Auch für den Säure-Basen-Stoffwechsel ist es unverzichtbar. Zum Verständnis ist ein kurzer Abstecher in die Chemie nötig: Das Enzym Carboanhydrase benötigt Zink, um die chemische Reaktion von Kohlendioxid und Wasser zu Bicarbonat zu katalysieren. Ohne dieses Enzym würde also kein Bicarbonat gebildet werden können. Bicarbonat gehört zum wichtigsten Puffersystem im Körper. Dieses System gewährleistet beispielsweise, dass überschüssige Säuren neutralisiert werden und der pH-Wert im Blut konstant gehalten werden kann, was für uns lebenswichtig ist.
Zink - das Power-Mineral:
- unterstützt Säure-Basen-Haushalt
- stärkt das Immunsystem
- unterstützt die Gedächtnisleistung
- ist ein Antioxidans
Was tun bei Zinkmangel?
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie nicht ausreichend Zink zu sich nehmen, lassen Sie sich am besten zuerst von Ihrem Arzt, Heilpraktiker oder/und Apotheker beraten. Möglicherweise empfiehlt er Ihnen ein entsprechendes Zink-Präparat oder auch ein komplex zusammengesetztes Nahrungsergänzungsmittel, welches Ihren Zinkbedarf decken kann. Lassen Sie sich auch dazu beraten, wie hoch die Dosierung für Sie sein sollte.
Zink trägt bei zu/zur/zum normalen
- Säure-Basen-Stoffwechsel
- Stoffwechsel von Makronährstoffen: Kohlenhydrat-Stoffwechsel, Fettsäurestoffwechsel, Eiweißsynthese
- Vitamin-A-Stoffwechsel
- DNA-Synthese, Fruchtbarkeit und Reproduktion
- kognitiven Funktion
- Funktion des Immunsystems
Außerdem leistet es einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung normaler
- Knochen, Haare, Nägel, Haut
- Sehkraft
- Testosteronspiegel im Blut
Darüber hinaus trägt es dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen und hat eine Funktion bei der Zellteilung.
Da der Mineralstoff eine wichtige Rolle spielt und viele Menschen mit der Nahrung zu wenig davon aufnehmen, ist es in vielen Nahrungsergänzungsmitteln enthalten.
Zincum in der Homöopathie
Zincum wird auch in der Homöopathie verwendet. Hier spielt weniger der Mineralstoff an sich eine Rolle für die Wirkung als viel mehr die Art des Reizes, den der jeweilige homöopathische Wirkstoff auf den Organismus ausübt. Ziel der Homöopathie ist es immer, die Selbstheilungskräfte zu mobilisieren. Zink-Verbindungen haben in der Homöopathie meistens einen Bezug zur Psyche und zum Nervensystem.
Es gibt beispielsweise folgende homöopathische Wirkstoffe, die Pascoe Naturmedizin verwendet:
- Zincum chloratum – das Empfindsame
- Zincum metallicum – die Kraftquelle
- Zincum sulfuricum – das Befreiende
- Zincum valerianicum – das Nervenzink
Weitere Informationen über die Anwendung von Zincum in der Homöopathie finden Sie unter den jeweiligen Wirkstoffen.
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Bitte beachten Sie: Alles, was die Gesundheit unterstützen kann, kann ihr auch schaden. Häufig ist das eine Frage der Dosis oder der Verträglichkeit mit anderen Arzneimitteln und möglicherweise bestehenden Grunderkrankungen. Dieses Wirkstoff-Porträt nennt nicht alle Eigenschaften, die bei der arzneilichen Anwendung beachtet werden müssen. Lassen Sie sich daher über mögliche Neben- und Wechselwirkungen von Ihrem Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker beraten und lesen Sie die Packungsbeilagen von Arzneimitteln.