Glonoinum: Wirkstoff für eine „bombige“ Gefäß-Entspannung

Über Nitroglyzerin, die Wirkung von Glonoinum in der Homöopathie und die Anwendung als Herz- bzw. Gefäßmittel
Nitroglycerin – wer jetzt sowohl an einen lebensgefährlichen Sprengstoff als auch an ein lebensrettendes Arzneimittel fürs Herz denkt, liegt goldrichtig. Nitroglycerin lässt uns aber auch an Dynamitstangen, Explosionen und vielleicht Alfred Nobel denken.
Glonoinum = Nitroglycerin
Der homöopathische Wirkstoff heißt Glonoinum. Chemisch gesehen handelt es sich dabei um die Verbindung Glycerintrinitrat. Eine andere, wesentlich bekanntere Bezeichnung ist Nitroglycerin. Nitroglycerin wurde erstmals 1847 hergestellt, vom italienischen Chemiker und Mediziner Ascanio Sobrero. Daraus stellte Alfred Nobel 1866 wiederum erstmalig einen berühmten Sprengstoff her, das Dynamit - was einen explosionsartigen Karriereschritt für den Physiker bedeutete. Benannt wurde der neuartige Sprengstoff nach "dynamis", dem altgriechischen Wort für Kraft.
Glycerintrinitrat („GNT“) ist eine farblose, geruchlose und schlecht wasserlösliche Flüssigkeit mit extremer Erschütterungsempfindlichkeit. Ein Zentimeter Fallhöhe eines 2 kg-Hammers reicht aus, um die Moleküle der Flüssigkeit in rasantem Tempo gasförmig werden zu lassen – unter massiver Volumen-Ausdehnung. Alfred Nobel lagerte diese extrem explosive Verbindung in Kieselgur ein und stellte so das stabilere und damit leichter zu handhabende Dynamit her.
Wirkungsweise: Was hat Dynamit mit Herzproblemen zu tun?
Glycerintrinitrat hat aber noch eine weitere Eigenschaft, die man sich in der Medizin als Wirkung auf den Körper zu Nutze macht: Es setzt Stickstoffmonoxid (NO) frei, welcher die Muskulatur der Gefäße entspannt und sie so erweitert und dadurch eine bessere Sauerstoff-Versorgung des Herzens gewährleistet. Als „Nitrospray“ oder Nitroglycerin-Kapseln kommt der Wirkstoff Glycerintrinitrat daher beispielsweise bei der Behandlung von Herzenge und anderen Beschwerden rund um Herz und Kreislauf zum Einsatz.
Hier schließt sich auch der Kreis zum Dynamit-Erfinder: Gegen Ende seines Lebens litt Alfred Nobel an Angina pectoris und bekam gegen seine Beschwerden Nitroglycerin verschrieben. Der Stoff, der zu seinem Erfolg und Reichtum beigetragen hatte, spielte nun eine wichtige Rolle für seine Gesundheit.
Glonoinum: Anwendung von Glonoinum in der Homöopathie
Auch die Homöopathie setzt Glycerintrinitrat ein. Für die Herstellung des homöopathischen Einzelmittels Glonoinum wird Nitroglyzerin in gereinigtem Wasser gelöst, verdünnt und verschüttelt. Das homöopathische Mittel gibt es in verschiedenen Potenzen und in unterschiedlichen Darreichungsformen: Globuli, Tabletten, Tropfen oder auch Mittel zur Injektion.
Kann Glonoinum Nebenwirkungen haben?
Nebenwirkungen bei Arzneimitteln mit diesem Wirkstoff können nicht pauschal ausgeschlossen werden. Wie bei anderen Arzneimitteln auch, kann es bei der Behandlung neben der angestrebten Wirkung auch zu Nebenwirkungen kommen. Welche dies sind und wie häufig sie beim jeweiligen Mittel vorkommen, ist in der entsprechenden Packungsbeilage unter "Nebenwirkungen und Wechselwirkungen" zu finden.
Pascoe Naturmedizin verwendet Glonoinum in verschiedenen homöopathischen Arzneimitteln für unterschiedliche Beschwerden:
Rytmopasc® - Medikament bei funktionellen bzw. leichten Herzrhythmusstörungen
Hypercoran® – homöopathisches Arzneimittel zur unterstützenden Therapie bei Bluthochdruck
Pectapas® SL – homöopathisches Arzneimittel bei nervös bedingten Herzbeschwerden und Beklemmungsgefühl in der Herzgegend
Alle drei Mittel gibt es in der Darreichungsform Tropfen (Pascoe Naturmedizin führt keine Globuli im Sortiment). Es handelt sich um rezeptfreie homöopathische Komplexmittel (nicht Einzelmittel), in denen Glonoinum in verschiedenen Potenzen gemeinsam mit anderen homöopathischen Wirkstoffen zur Anwendung kommt. Die PZN der jeweiligen Packungsgröße finden sich auf der Produktseite des jeweiligen Medikaments. Neben der PZN sind dort auch weitere Informationen zu Dosierung, weiteren Wirkstoffen, zur Einnahme und zu möglichen Nebenwirkungen hinterlegt.
Quellenangaben & weiterführende Literatur
Bücher
- Butler, A: The history of glyceryl trinitrate as a prescription drug, Pharmaceutical Historian, 2021, Volume 51/1, 6-11. Auflage 2024*
- Köhler, G.: Lehrbuch Homöopathie, Hippokrates-Verlag, 2012. Auflage 2024*
Weblinks
- Eckhard Stengel, ÄrzteZeitung, "Herztabletten können Bombenalarm auslösen", 19.02.2024*
- Deutsche Apotheker Zeitung, "„Falscher“ Alarm! Nitratverbindungen können bei der Sicherheitskontrolle verdächtig werden", 19.02.2024*
- Chemie.de, "Glycerintrinitrat", 19.02.2024*
*: Bei Literatur: Erscheinungsjahr; bei Webseiten: Datum des letzten Abrufs
Rytmopasc®
Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern ab. Dazu gehören: Leichte bis mittlere Herzrhythmusstörungen mit Herzklopfen, Herzstolpern, Herzjagen und Herzstechen sowie Druck- und Beklemmungsgefühl in der Herzgegend. Die Anwendung des Arzneimittels sollte nicht ohne ärztlichen Rat erfolgen und ersetzt nicht die Einnahme anderer vom Arzt verordneter Arzneimittel. Enthält ca. 198 mg Alkohol (Ethanol) in 20 Tropfen.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.
Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH, D-35383 Gießen
Hypercoran®
Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern ab. Dazu gehören: Unterstützende Therapie bei Bluthochdruck. Enthält ca. 41 mg Alkohol (Ethanol) pro 5 Tropfen.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.
Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH, D-35383 Gießen