Orangeat: Kleine orange Würfel aus einer gesundheitlich spannenden Früchten
Die Sonne des Südens eingefangen in kleinen, goldenen kandierten Fruchtstückchen
Orangeat – in Österreich Aranzini genannt – das süße Geheimnis für Backliebhaber und Feinschmecker, hat in den Backstuben und Küchen Europas längst seinen Platz gefunden. Hier dient es nicht nur als Zutat für traditionelle Kuchen und Stollen, sondern auch als kulinarisches Highlight, das Herbst und Winter verschönert und den Gaumen verführt. Aber: Bei Orangeat scheiden sich die Geister. Während die einen die kandierten Fruchtwürfel beispielsweise als Zutat für Stollen oder Früchtebrot lieben, ist bei anderen genau das Gegenteil der Fall.
Was ist Orangeat?
Egal, ob man Orangeat-Fan ist oder nicht: Viele wissen nicht, dass es aus der Schale der Pomeranze hergestellt wird. Die Pomeranze, auch Bitterorange genannt, ist eine Zitrusfrucht mit langer Tradition: Bevor es Mode wurde, Orangerien zu unterhalten, waren solche Zitrusbäumchen-Sammlungen in der Regel hauptsächlich mit Pomeranzen bestückt.
Die Bitterorange (Citrus × aurantium L.) ist übrigens aus einer Kreuzung zwischen Pampelmuse und Mandarine hervorgegangen und zeigt im Vergleich zu beiden eine dickere, runzelige Schale – die eben in der Vorweihnachtszeit in Form von Orangeat verwendet wird, aber auch, wie noch zu lesen sein wird, im Hinblick auf Gesundheit punkten kann.
Orangeat ist kandierte Bitterorangenschale. Das aromatische Produkt entsteht durch das Konservieren der Fruchtschalen. Die Schalen werden in einem aufwendigen Prozess gekocht, getrocknet und anschließend in Zuckersirup eingelegt, wodurch sie ihre charakteristische Süße und das unverwechselbare Aroma erhalten. Das Resultat ist eine fruchtige Leckerei mit intensiven, zitrusfrischen Noten, die in der Küche vielseitig einsetzbar ist. Das Pendant aus der Zitrone heißt folgerichtig Zitronat (auch Citronat).
In der ehemaligen DDR entwickelte man einen preiswerten und leichter verfügbaren Ersatz für die benötigten, aber selten erhältlichen Zutaten Bitterorangenschale und Zitronenschale. Diese ersetzte man für das Orangeat bzw. Zitronat durch Karotten und grüne Tomaten.
Die Herkunft des Orangeats
Die Geschichte von Orangeat reicht weit zurück. Ab dem Mittelalter, als Zitrusfrüchte in Europa bekannter wurden, begann man auch damit, deren Schalen zu kandieren. Ursprünglich aus der mediterranen Region stammend, ist es heute ein fester Bestandteil der europäischen Küche.
Besonders in der Weihnachtszeit findet man Orangeat in traditionellen Gebäcksorten wie dem berühmten Dresdner Christstollen oder der italienischen Panettone. In den Küchen des Mittelalters wurde es nicht nur wegen seines Geschmacks geschätzt, sondern auch aufgrund seiner Haltbarkeit. Diese rührt unter anderem vom hohen Zuckergehalt des Orangeats her: Über 65 % Zucker konservieren die Fruchtschalen.
Orangeat in der Küche
Stellen Sie sich vor, wie der Duft von frisch gebackenem Stollen durch Ihre Küche zieht. Der geheimnisvolle Zusatz? Orangeat. Diese kleinen, goldenen und zuckersüßen Würfel veredeln nicht nur den Stollen, sondern bringen eine fruchtige, zitrusartige Note, die sich perfekt mit den warmen Gewürzen wie Zimt und Nelken verbindet.
Orangeat ist aber nicht nur ein Must-Have für festliche Backwaren wie Weihnachtsplätzchen, Früchtebrot oder Honigkuchen, sondern auch ein Highlight in vielen anderen Gerichten. Hier sind einige inspirierende Ideen, wie Sie Orangeat in Ihrer Küche verwenden können:
- Geben Sie Orangeat zu Ihrem Lieblingskuchenteig oder Keksen, um eine zitrusartige Note hinzuzufügen. Besonders gut passt Orangeat zu Gewürzen wie Zimt, Nelken und Kardamom.
- Verfeinern Sie herzhafte Salate mit kleinen Stückchen Orangeat oder bereiten Sie ein fruchtiges Dressing daraus zu. Die süß-säuerlichen Aromen passen wunderbar zu bitterem Rucola, Radicchio oder kräftigem Feldsalat.
- In der asiatischen Küche wird Orangeat in einigen Rezepten verwendet, um an sich herzhafte Gerichte mit Ente oder Hähnchen zu verfeinern und ihnen so eine besondere Süße zu verleihen. So entsteht ein Geschmack, der die herzhafte Süße des Orangeats mit dem umami-reichen Aroma von Entenbrust kombiniert.
Rezept: Orangeat selbst herstellen
Wenn Sie die Zeit und Lust haben, können Sie Orangeat auch selbst herstellen. Der Prozess ist zwar etwas aufwendig, aber die selbstgemachte Variante ist besonders aromatisch und bietet eine persönliche Note für Ihre Backwaren. Hier ein einfaches Rezept für Orangeat:
- Früchte vorbereiten: Waschen Sie die Orangen bzw. Bitterorangen gründlich und schälen Sie sie. Schneiden Sie die Schalen in dünne Streifen.
- Blanchieren Sie die Schalen in kochendem Wasser, um die Bitterstoffe zu entfernen. Wiederholen Sie diesen Schritt mehrmals, um die Schalen von Bitterkeit zu befreien.
- Kandieren: Kochen Sie die Schalen in einem Zuckersirup (Verhältnis 1:1 von Wasser zu Zucker) und lassen Sie sie so lange darin köcheln, bis sie durchsichtig werden. Trocknen Sie die kandierten Schalen anschließend auf einem Gitter.
- Bewahren Sie das fertige Orangeat in einem luftdichten Behälter auf, damit es seine Frische behält.
Bittere Medizin
Vom Genuss zur Gesundheit: So nutzt man die Bitterorange noch
Schon seit ewigen Zeiten nutzt man die gesundheitlichen Vorteile von Bitterstoffen und deren Wirkung auf die Verdauung. Bei Pascoe Naturmedizin nutzen wir in unseren pflanzlichen Bittertropfen Amara-Pascoe® die gesunde bittere Kraft der Pomeranzenschale bzw. Bitterorange. Hinzu kommen Bitterstoffe aus Zimtrinde, gelbem Enzian und Chinarinde. Die pflanzlichen Bitterstoffe in Amara-Pascoe® fördern den Speichelfluss und die Sekretion von Magensäften, regen zudem die Fettverdauung an erhöhen dadurch die Verträglichkeit des Essens.
Quellenangaben & weiterführende Literatur
Weblinks
- PharmaWiki, "Bitterorange", 04.09.2024*
- Chemie.de, "Bitterorange", 04.09.2024*
*: Bei Literatur: Erscheinungsjahr; bei Webseiten: Datum des letzten Abrufs
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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.
Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH, D-35383 Gießen