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Von Thomas Kammler

Kreuzallergie: Wenn Birkenpollen auf Äpfel treffen

Kreuzallergie: Apfel am Baum

Wissenswertes über eine besonders komplexe Form der Allergie

Kribbelt es auf der Zunge, wenn Sie in einen Apfel beißen? Da könnte eine sogenannte Kreuzallergie dahinterstecken. Dabei treten neben einer Pollenallergie zum Beispiel auf Birke, Erle oder Hasel gleichzeitig Allergien gegen bestimmte Lebensmittel auf. Bei gewöhnlichen Allergien, z.B. Heuschnupfen oder Allergie gegen Hausstaubmilben, deren Allergene an sich nichts mit der Ernährung zu tun haben, kann es also zu Kreuzreaktionen auf ähnliche Proteinallergene in Nahrungsmitteln kommen.
Der Hintergrund: Das Immunsystem reagiert nicht nur überschießend, also allergisch, sondern es „verwechselt“ darüber hinaus auch noch die Allergene von Pollen, z.B. der Birke, Erle oder Hasel, mit Eiweißen in der Nahrung. Es identifiziert also – aufgrund ähnlicher Strukturen - Eiweiß-Bestandteile aus der Nahrung als Allergene. Damit leitet es eine allergische Reaktion ein – nicht nur auf die bisher bekannten Allergene wie Pollen oder Hausstaub, sondern auch noch auf an sich harmlose, aber ähnlich aufgebaute Stoffe in der Nahrung.

Welche allergischen Kreuzreaktionen gibt es?

Weit verbreitet bei Birken-Pollenallergikern ist unter anderem eine Allergie auf Äpfel oder Nüsse. Man spricht daher auch von einer pollenassoziierten Lebensmittel-Allergie. Bekannt sind aber auch besondere Formen der Allergie, beispielsweise das sogenannte Sellerie-Karotten-Beifuß-Gewürz-Syndrom oder eben das Birkenpollen-Nuss-Kernobst-Syndrom.
Die Ursache solcher Kreuzallergien liegt wie eingangs erwähnt im Immunsystem. Es reagiert nicht auf die eigentlich allergieauslösenden Stoffe wie Gräserpollen, sondern in Form einer Kreuzreaktion auf solche, die in ihrer Struktur ähnlich sind - also ähnliche Stoffe z.B. in Nahrungsmitteln. Hat also ein Birkenpollen-Allergiker spezifische Antikörper gegen Pollen der Birke in seinem Blut, kann das dazu führen, dass der Betroffene auch auf ähnlich strukturierte Stoffe in den Äpfeln oder anderen Nahrungsmitteln reagiert.

Was sind Symptome einer Kreuzallergie?

Die Symptome einer Kreuzallergie bzw. die allergische Reaktion können je nach den beteiligten Allergenen und individuellen Unterschieden variieren: 

  • juckende, geschwollene oder tränende Augen, Rötung oder Tränenfluss
  • Lippen, Zunge oder Rachen können ebenfalls geschwollen sein oder jucken
  • Niesen oder eine laufende Nase
  • Hautausschläge, Ekzeme oder Nesselsucht
  • Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall oder Erbrechen
  • Atembeschwerden, wie z.B. allergisches Asthma oder Bronchitis

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Was sind die häufigsten Kreuzreaktionen?

Pollen: Personen mit Allergien gegen Pollen von Bäumen, Gräsern oder Unkräutern können oft auch allergisch auf bestimmte Lebensmittel reagieren, da sie ähnliche Proteine enthalten. Zum Beispiel können Birkenpollen-Allergiker Kreuzallergien auf Äpfel, Birnen, Kirschen, Kiwis, Sellerie und Karotten haben. Personen mit Gräserpollen-Allergien können auf bestimmte Nahrungsmittel reagieren, die ähnliche Proteine enthalten. Dazu gehören Weizen, Gerste, Hafer und Roggen.

Latex: Menschen mit einer Allergie gegen Latex können auch auf bestimmte Lebensmittel mit einer allergischen Reaktion antworten, da diese ähnliche Proteine enthalten. Zu den häufigen kreuzreaktiven Lebensmitteln gehören Avocados, Bananen, Kiwis, Kartoffeln und Tomaten.

Hausstaubmilben: Betroffene, die allergisch gegen Hausstaubmilben sind, können auch auf Krebstiere, wie Krabben, Hummer und Garnelen, allergisch reagieren, da die enthaltenen Proteine eine ähnliche Struktur aufweisen.

Schimmelpilz: Schimmelpilz-Allergiker können auch auf bestimmte Lebensmittel mit einer Kreuzreaktion antworten, die von Schimmelpilzen produzierte Proteine enthalten. Dazu gehören Käse, Pilze, Essig und fermentierte Lebensmittel.

Nahrungsmitteltabelle: Tabelle mit ausgewählten Lebensmitteln, die zu Kreuzreaktionen führen können

AllergenquelleMögliche Kreuzallergene
Pollen von Bäumen, z.B. BirkenpollenÄpfel, Birnen, Kirschen, Kiwis, Sellerie, Karotten, Steinobst (Pfirsiche, Nektarinen, Aprikosen), Mandeln, Haselnüsse, Walnüsse, Erdnüsse, Soja, Linsen, Kichererbsen, Tomaten, Kartoffeln, Gewürze (Anis, Kümmel, Koriander)
Pollen von GräsernWeizen, Gerste, Hafer, Roggen, Tomaten, Kartoffeln, Melonen, Orangen, Kiwis, Pfirsiche, Erdnüsse, Soja, Hülsenfrüchte (Bohnen, Erbsen, Linsen, Kichererbsen)
Pollen von Unkräutern/Beikräutern, z.B. BeifußSellerie, Karotten, Gewürze (Anis, Kümmel, Koriander), Kamille, Sonnenblumenkerne, Melonen, Litschi, Mango, Trauben
LatexAvocados, Bananen, Kiwis, Kastanien, Papaya, Passionsfrucht, Feigen, Mangos, Kartoffeln, Tomaten, Paprika, Sellerie, Paprika, Gurken, Melonen, Erdnüsse, Haselnüsse, Ananas
HausstaubmilbenSchalen- und Krustentiere wie Muscheln, Schnecken, Krabben, Hummer, Garnelen
SchimmelpilzeKäse, Pilze, Essig, fermentierte Lebensmittel, Sauerkraut, Sojasauce
MilbenMilchprodukte (Milcheiweiß)
SojaErdnüsse, Lupinen, Kichererbsen, Linsen, Erbsen, Bohnen

Was hat eine Kreuzallergie für Konsequenzen?

Kreuzallergien betreffen also primär pflanzliche Nahrungsmittel oder Lebensmittel, in denen solche verarbeitet sind. Es gibt leider keine generellen Empfehlungen, was den Speiseplan anbetrifft, da die Ausprägungen der Kreuzallergien und die dadurch hervorgerufenen Symptome sehr individuell ausfallen. Teilweise treten Kreuzallergien nur während der laufenden Pollensaison auf. Ein ganzjähriges Vermeiden von beispielsweise Äpfeln ist dann nicht notwendig, sondern die pollenarmen Jahreszeiten können für den Verzehr der Früchte genutzt werden. Hier muss jeder seine ganz eigene Allergiesituation in die Ernährungsüberlegungen einbeziehen oder sich in einer Praxis fachkundig diagnostizieren und beraten lassen.

Was noch wichtig ist bei einer Kreuzallergie

Verschiedene Faktoren können einen Einfluss darauf haben, ob und wie stark der Körper auf ein pollenassoziiertes Nahrungsmittel mit entsprechenden Symptomen reagiert:

  • zeitgleicher Konsum von Alkohol
  • saisonale Aspekte wie die Pollenflug-Stärke
  • Stress
  • hormonelle Einflüsse wie Menstruation
  • aktuell vorhandene Krankheiten wie Grippe oder Infekte im Magen-Darm-Trakt
  • Herabsetzung der Reaktionsschwelle durch körperliche Belastung wie Sport
  • Menge und Zubereitung allergieauslösender Lebensmittel
  • kumulative Effekte (mehrere triggernde Nahrungsmittel gleichzeitig)
  • die Einnahme von Medikamenten wie Betablockern

Sind alte Obstsorten besser verträglich?

Teilweise wird Obst von Kreuzallergikern besser vertragen, wenn es geschält oder erhitzt wird. Anstelle eines rohen und ungeschälten Apfels ist dann Apfelmus, Kompott oder ein Apfel-Kuchen die bessere Wahl. Auch bei den Obstsorten gibt es Unterschiede: einige Sorten werden besser vertragen als andere. Die im Internet weitverbreitete pauschale Aussage, alte Apfelsorten seien im Verzehr grundsätzlich besser verträglich als neue, stimmt so aber nicht, wie Hans Göding vom Lehr- und Beispielsbetrieb für Obstbau in Deutenkofen zu berichten weiß: "Nein, da muss ich ganz klar widersprechen. Es gibt leider Gottes zu dem Thema sehr viel Unsinn, der im Internet kursiert. Es gibt sowohl bei alten wie bei neuen Sorten höchst allergene wie höchstverträgliche Sorten*."

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Quellen:
www.gesundheit.gv.at/krankheiten/allergie/nahrungsmittelallergie/kreuzallergie.html#welche-nahrungsmittel-koennen-eine-kreuzallergie-ausloesen, abgerufen am 11.04.2023
www.daab.de/ernaehrung/nahrungsmittel-allergien/ausloeser/kreuzallergie/, abgerufen am 11.04.2023
www.ecarf.org/birke-obst-nuss-gemuese-syndrom/, abgerufen am 11.04.2023
www.allergieinformationsdienst.de/immunsystem-allergie/allergene/nahrungsmittel.html, abgerufen am 11.04.2023
Henzgen, M. et al., „Nahrungsmittelallergien durch immunologische Kreuzreaktionen. Leitlinie der Arbeitsgruppe Nahrungsmittelallergie der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAI) und des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen (ÄDA), Allergo J 2005; 14: 48–59
Heppt, Werner et al.: „Praktische Allergologie“, 2011, www.thieme-connect.de/products/ebooks/lookinside/10.1055/b-0033-3697, online abgerufen am 11.04.2023
Internetseite des Bayrischen Rundfunks; „Braeburn und Co. - Apfelsorten für Allergiker“, abgerufen am 02.03.2016


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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke. 
Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH, D-35383 Gießen
 

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