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Echte Pfefferminze (Mentha piperita) im Portrait: Die Arzneipflanze des Jahres 2004 stellt sich vor

Echte Pfefferminze im Portrait: Die Arzneipflanze des Jahres 2004

Pfefferminztee, Cocktails wie der berühmte Mojito, Menthol-Kaugummis, Zahnpasta oder Pfefferminz-Bonbons - die Pfefferminze ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Ihre Geschichte beginnt im Jahr 1696 in einem englischen Garten: der Biologe John Ray entdeckt die Heilpflanze Pfefferminze als eine besonders heilsame unter den rund 30 Minze-Arten. Eine der frühesten und häufigsten Sorten der Pfefferminze heißt daher nicht umsonst Englische Minze, insbesondere die Sorte "Mitcham" mit dunkelgrünem Blatt, die als Mutter der Pfefferminzen gilt. Die Pfefferminze fehlt allerdings aus dem genannten Grund in den Kräuterbüchern des Mittelalters und den Schriften aus der Antike. Andere Minzen gibt es allerdings schon viel länger: So beschreibt etwa Karl der große im Jahre 812 vier Minze-Arten in seinem „Capitulare de villis vel curtis imperii“: Polei-Minze (Mentha pulegium), Wasser-Minze (M. aquatica), Ähren-Minze (M. spicata) und Ross-Minze (M. longifolia).

Im Vergleich zu den anderen Minzen enthält die Pfefferminze besonders große Mengen am Inhaltsstoff Menthol und zeichnet sich durch einen scharfen Geschmack aus (daher auch der Name Pfefferminze). Sie ist wahrscheinlich eine durch Zufall entstandene Kreuzung von Wasserminze und Grüner Minze, wobei Mentha spicata wiederum aus den Arten Mentha rotundifolia und Mentha longifolia entstanden ist. Die Pfefferminze ist ein echtes Kraut: die ausdauernde Pflanze ist frosthart und entwickelt etliche ober- und unterirdische Ausläufer, vermehrt sich nicht nur im Garten außerordentlich gut und neigt zur Bastardisierung mit anderen Arten und Sorten von Minze. Zerreibt man das Blatt bringen die ätherischen Öle den charakteristischen Geruch von Pfefferminze hervor und dessen balsamischen, leicht scharfen Geschmack.

Die Minze in Küche und Kultur

Verwendet wird die Heilpflanze Pfefferminze auch als Tee, wenn die getrockneten Blätter mit heißem Wasser übergossen werden. In anderen Ländern, beispielsweise Marokko, werden hingegen die frischen Minzblätter der Marokkanischen Minze mit kochendem Wasser übergossen, um einen schmackhaften Pfefferminz-Tee herzustellen. Hier stehen allerdings Geschmack und Tradition des Tees im Vordergrund. Zu großer Beliebtheit hat es auch ein kubanischer Cocktail gebracht, bei dem die frischen Blätter zum Einsatz kommen: der Mojito. Hier hat der Literaturnobelpreisträger Ernest Hemingway zur Legendenbildung erheblich beigetragen. Oftmals kommt hier fälschlicherweise frische Pfefferminze zum Einsatz, obwohl der Drink ursprünglich mit Mentha nomorosa gemixt wird - folgerichtig auch Hemingway-Minze genannt. Eine recht extravagante Verwendung der Minze kommt aus Großbritannien: die Minzsoße. Sie wird traditionell zu Lammfleisch oder auch Rinderbraten gereicht. Auch in arabischen Ländern findet sie als Fleischgewürz Verwendung, besonders für Lamm- und Ziegengerichte, gern auch in Kombination mit Knoblauch und Joghurt.

Medizinischer Nutzen der Pfefferminze

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Pfefferminze ist geeignet sowohl für die innere als auch für die äußerliche Anwendung. Beispiele sind Pfefferminzöl auf der Stirn, wenn Kopfschmerzen uns plagen, die kühlend wirkende Anwendung von Wasser mit ätherischem Pfefferminzöl bei großer Hitze oder die traditionelle Anwendung von Pfefferminz-Extrakt bei Magen-Darm-Beschwerden. Hier übtdie Minze eine lindernde Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt aus, besonders bei krampfartigen Beschwerden. Auch in Form von Pfefferminzöl-Kapseln können die ätherischen Öle der Pflanze bei innerer Anwendung wirken und so zur Gesundheit beitragen.

Gelegentlich liest man über allergische Reaktionen auf Pfefferminze. Leider kann es in wirklich seltenen Fällen durch die im Pfefferminzöl enthaltenen Inhaltsstoffe, insbesondere Menthol, zu allergischen Reaktionen oder bei empfindlichen Personen zu Magen-Darm-Beschwerden kommen. In der Regel wird Pfefferminze aber gut vertragen und ist daher auch häufig anzutreffende Heilpflanze in phytotherapeutischen Arzneimitteln bei Bauchschmerzen und anderen Magen-Darm-Beschwerden.

Die Pfefferminze bei Pascoe Naturmedizin

Wir nutzen Pfefferminze für unser pflanzliches Arzneimittel bei Verdauungsbeschwerden in Tropfenform: Pascoventral®. Der Extrakt aus Pfefferminzblättern beeinflusst direkt die glatte Muskulatur des Verdauungstraktes und wirkt krampflösend, entblähend und führt zu einer Steigerung der Galle-Produktion, wodurch die Fettverdauung unterstützt wird. In Pascoventral® wird die Pfefferminze ideal durch zwei weitere bewährte Arzneipflanzen sinnvoll ergänzt, nämlich durch Kamille und Kümmel. Der Kamillen-Extrakt lindert Entzündungen der Magen-Darm-Schleimhäute und wirkt krampflösend. Der Extrakt aus Kümmelfrüchten besitzt eine beruhigende Wirkung auf den Magen und wirkt ebenfalls krampflösend und steigert die Magensaftsekretion. Das Anwendungsgebiet des pflanzlichen Mittels sind Verdauungsbeschwerden (dyspeptische Beschwerden), besonders mit leichten Krämpfen im Magen-Darm-Bereich, Blähungen und Völlegefühl.

Wer noch mehr über Pfefferminz wissen möchte

Ein Tipp für alle an Minze interessierten Menschen ist das erste Pfefferminzmuseum in Deutschland - in Eichenau, in der Nähe von München. Es informiert über Anbau, Ernte und Trocknung der Mentha piperita L, über ihre Heilkraft und über die Geschichte der Heilpflanze in der Gemeinde Eichenau sowie über andere früher im Ort angebaute Heil- und Gewürzkräuter.


Pascoventral® 
Wirkstoffe: Fluidextrakte aus Pfefferminzblättern, Kamillenblüten und Kümmelfrüchten. Bei Verdauungsbeschwerden, besonders mit leichten Krämpfen im Magen-Darm-Bereich, Blähungen, Völlegefühl. Enthält 681,3 mg Alkohol (Ethanol) pro 80 Tropfen, entsprechend 44 Vol.-% Alkohol. 
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke. 
Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH, D-35383 Gießen
 

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Magen, Darm, Verdauung Heilpflanzen