Das Empty-Nest-Syndrom: Was macht es mit dem Leben der Eltern, wenn das Kind auszieht?
Scheinbar plötzlich ohne Kind allein im Haus zu sein, stellt Eltern vor Herausforderungen
Wenn man nach der Geburt das Kind im Arm hält, weiß man als Eltern schon, dass es irgendwann als Erwachsener das Haus verlässt - ein völlig normaler Vorgang bei den meisten Kindern. Bis es so weit ist, vergehen viele Jahre, in denen man das eigene Leben mit dem Kind teilen kann. So entwickelt sich unbewusst das Gefühl, dass dies immer so sein wird - bis die Kinder gewissermaßen plötzlich ausziehen, um z.B. in einer anderen Stadt zu studieren oder auf andere Weise ihren eigenen Weg durchs Leben zu gehen. Zurück bleiben die Eltern und eventuell das Gefühl eines leeren Nests: das Empty-Nest-Syndrom bzw. Leeres-Nest-Syndrom.
Was verändert sich durch das Empty-Nest-Syndrom?
Das ehemalige Kinderzimmer ist aufgeräumt und verlassen, keine laute Musik schallt durchs Haus, die Wäscheberge sind merklich kleiner geworden, als Mutter muss man nicht mehr Taxi Mama spielen - eine völlig neue Lebensphase hat begonnen. Sind die erwachsenen Zöglinge ausgezogen, wird die neue Situation aber nicht immer nur positiv bewertet, im Sinne einer neuen Freiheit mit neu gewonnener Zeit. Bei manchen Eltern entwickelt sich nach dem Auszug auch die Empty-Nest-Problematik: Ein Gefühl der Leere, das Loslassen der erwachsenen Kinder fällt in dieser Phase schwer, Einsamkeit, Trauer, manchmal bis hin zu depressiven Verstimmungen machen sich im einst belebten Nest breit - insbesondere, wenn der Partner Vollzeit berufstätig und die Frau überwiegend allein zu Haus ist. Alleinerziehenden fällt das Loslassen oftmals besonders schwer. Aber auch Väter sind stark betroffen, oftmals sogar in stärkerem Ausmaß als die Mütter.
Gibt es Faktoren, die das Auftreten oder die Stärke des Syndroms beeinflussen können?
Menschen sind unterschiedlich, so auch in der Bewältigung des Loslassens der Kinder. Nicht bei jedem tritt das Syndrom auf, bei manchen stärker, bei manchen schwächer. Dies hängt an verschiedenen inneren und äußeren Faktoren. Die Persönlichkeit spielt hierbei eine wichtige Rolle: Welche Bewältigungsstrategien hat die Person im Umgang mit Verlusten und welchen Grad an Resilienz weist sie auf? Ist sie in der Lage, Hilfsangebote anzunehmen? Auch die allgemeine Lebenssituation spielt mit hinein: Bin ich mit meinem Leben insgesamt zufrieden? Habe ich andere Rollen, die mich erfüllen und mir Sinn verleihen? Auch die Kontakthäufigkeit und emotionale Bindung zu den Kindern ist hierbei mitentscheidend, ebenso die finanzielle Situation und das Bildungsniveau.
Empty-Nest beim Auszug vermeiden: Was tun, wenn Kinder flügge werden?
Um die Phase der Trauer möglichst kurz und erträglich zu gestalten, bietet es sich an, zunächst einmal seelische Inventur zu machen: Auf der einen Seite verliert man etwas, auf der anderen Seite gewinnt man etwas -wie so oft im Leben. Natürlich verändert sich die Eltern-Kind-Beziehung und oftmals auch die Konstellationen unter den Partnern. Beziehungen müssen neu definiert und gestaltet werden. Auch die gewonnene Zeit ohne Kind will gefüllt werden mit anderen Ritualen und vielleicht anderen Hobbies. Ein bewährter Tipp ist daher, den nun beginnenden Lebensabschnitt ganz bewusst positiv und gestalterisch anzugehen. Wichtig ist für Eltern auch, sich ins Bewusstsein zu rufen, dass das Kind nicht weg, sondern nur woanders ist: In der Regel besteht ja weiterhin Kontakt, es gibt gegenseitige Besuche, Telefonate, E-Mails und viele weitere Möglichkeiten, sich weiterhin auszutauschen und die Beziehung für die Zukunft zu gestalten.
Braucht man beim Empty-Nest-Syndrom professionelle Hilfe?
Grundsätzlich gilt wie immer: Wenn der Mensch - sei es Mutter, Vater oder Kind - der Ansicht ist, es nicht allein schaffen zu können, sollte sich Hilfe holen, insbesondere in Fällen, wenn das Empty Nest zu starken psychischen Belastungen bis hin zu Depressionen führt. Meistens kann man das Empty-Nest-Syndrom aber vermeiden oder soweit abschwächen, dass es für Eltern und Kinder gleichermaßen gut auszuhalten ist. Außerdem gilt auch hier wie so meist: Die Zeit heilt alle Wunden. So wird auch der als schmerzhaft empfundene Auszug nach einer bestimmten Zeit zum Normalzustand und die einstmals empfundene Leere im Empty Nest füllt sich mit Neuem.
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Empty-Nest-Syndrom: Was tun? Tipps zur Bewältigung
Tipps zum Thema leeres Nest beziehen sich meistens darauf, soziale Kontakte aufzubauen, Zeit für sich und den Partner sinnvoll zu nutzen und sich erfüllende, sinnstiftende Aufgaben zu suchen:
- sich mit Freunden treffen - neue Kontakte knüpfen, alte auffrischen und pflegen
- geteiltes Leid ist halbes Leid: Es kann hilfreich sein, sich mit anderen Betroffen auszutauschen. Hierfür gibt es sogar Online-Selbsthilfegruppen, in denen man sich mit anderen Menschen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, austauschen, Erfahrungen teilen und sich gegenseitig unterstützen.
- sich andere erfüllende Aufgaben suchen, beispielsweise sich ehrenamtlich engagieren
- sich Hobbys, Interessen und Ziele suchen - als Paar oder für sich
- neue Eindrücke bekommen, z.B. durch Reisen, kulturelle Veranstaltungen o.ä.
- sinnstiftende Tätigkeiten finden (z.B. ein Nebenjob)
- dem alten Kinderzimmer eine andere Bedeutung geben, z.B. als Arbeitszimmer, Hobbyraum, Bibliothek, Gästezimmer, Fitnessraum oder Ruheraum für Entspannung
Kann Naturmedizin beim Empty-Nest-Syndrom unterstützen?
Trauer, auch die nach dem Auszug aus dem gemeinsamen Haushalt, muss bewältigt werden. Das gilt sowohl für betroffene Mütter als auch für betroffene Väter. Der Weg darf nicht sein, Emotionen auszublenden oder zuzudecken. Emotionen müssen zugelassen und gelebt werden. Bei Bedarf kann man zum Beispiel bewährte Heilpflanzen wie Johanniskraut, Passionsblume und Baldrian nutzen. Sie sind im rezeptfrei erhältlichen, pflanzlichen Antidepressivum Neurapas balance sinnvoll kombiniert.
Solche pflanzlichen Wirkstoffe können auf sanfte Weise unterstützen, beispielsweise mit der Zeit insgesamt etwas ruhiger zu werden, um so zu mehr Kraft zur Bewältigung der Situation zu kommen. Die Wirkstoffe wirken auf Neurotransmitter (Botenstoffe), wenn, z. B. aufgrund von depressiven Verstimmungen, das Botenstoffgleichgewicht durcheinandergebracht ist. Dieselben Botenstoffe sind auch in Trauerphasen für die entsprechenden Gefühlslagen und Stimmungsschwankungen verantwortlich. Hier kann man auf pflanzlicher Basis sanft aber nachdrücklich positive Effekte erzielen, die dabei unterstützen können, eine Neuordnung des Lebens besser zu bewältigen.
Es ist wichtig, sich selbst und die eigene Situation rechtzeitig und ehrlich einzuschätzen. In unserem Onlinetest Depressive Verstimmung haben wir einige Fragen zur Selbsteinschätzung zusammengestellt.
Quellen:
Piper, A., An economic analysis of the empty nest syndrome, 2021, abgerufen am 23.01.2023
www.barmer.de/gesundheit-verstehen/einsamkeit/empty-nest-syndrom-1140282, abgerufen am 23.01.2023
www.ksta.de/ratgeber/familie/empty-nest-syndrom-wie-sehr-eltern-nach-dem-auszug-der-kinder-trauern-249656?cb=1674478172552, abgerufen am 23.01.2023
Neurapas® balance
Wirkstoffe: Johanniskraut-Trockenextrakt, Baldrianwurzel-Trockenextrakt, Passionsblumenkraut-Trockenextrakt.
Bei leichten vorübergehenden depressiven Störungen mit nervöser Unruhe. Enthält Glucose und Lactose.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.
Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH, D-35383 Gießen