Bienengift: Das heilsame Gift der Biene bei Halsschmerzen
Welche Wirkung kann Bienengift beim Menschen entfalten?
Die Westliche Honigbiene (Apis mellifica) begleitet jedes Kind beim Heranwachsen und bleibt auch für viele Erwachsene interessant: Sie ist Gegenstand eines der wohl bekanntesten Kinderlieder, beliebte Honig- und Propolis-Produzentin, im Grundschulalter das Synonym für Fleiß, später erstes bewusstes Studienobjekt für Sozialverhalten und Sexualität, aber auch Synonym für ein ökologisches Gleichgewicht.
Der Bienenstich wiederum kann sowohl ein leckerer Kuchen als auch eine schmerzhafte Angelegenheit sein, wenn es sich um den Stich des Insekts handelt. Für den Menschen, aber auf jeden Fall für die Biene selbst, hat ein solcher Bienenstich Konsequenzen: Bei Allergikern* kann es durch das Gift der Biene (in der Medizin Apitoxin genannt) zu starken allergischen Reaktionen kommen. Aber auch für Menschen, die keine Allergie gegen dieses Insektengift haben, kann ein Bienenstich oder Stich einer Wespe in den Mund dramatische Folgen haben: Sticht das Insekt z.B. in die Zunge kann als Reaktion auf das Insektengift die Zunge so stark anschwellen, dass es zu Atemnot kommt.
Bienenstich: Können Bienen mehrfach stechen oder nur einmal?
Für die Biene ist der erste Stich in der überwiegenden Zahl der Fälle auch gleichbedeutend mit dem letzten. Die Ursache findet sich in der Anatomie der Biene: Der Stachel von Honigbienen ist, anders als beispielsweise von Wespen, mit kleinen Widerhaken versehen. Sticht die Biene, bleiben diese in der Haut stecken. Versucht die Biene nun, sich loszureißen, bleibt fast immer der komplette Stechapparat samt Giftblase mit Inhalt in der Haut, sowie ein Teil Hinterleibs. Dabei gelangt das Gift aus der Giftblase vollständig in die Einstichstelle. Da die Biene also einen Teil ihres Körpers verloren hat, stirbt sie aufgrund der entstandenen Wunde innerhalb kurzer Zeit.
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Unterschiede zu Wespen und Hornissen
Bei Wespen verhält es sich anders: Sie können ihren Stachel relativ problemlos aus der Haut ziehen und mehrfach verwenden. Das hat auch Folgen für die Giftmenge: Wespen geben pro Stich nicht mehr als 3 µg Wespengift ab, bei der Biene sind es bis zu 300 µg Bienengift. Durch die deutlich höhere Menge an Gift wirken die Stiche dieser Insekten meistens schmerzhafter als Wespenstiche.
Auch Hornissen, die aussehen wie große Wespen, können mehrfach stechen. Ihr Stich wird durch den enthaltene Neurotransmitter Acetylcholin zu einer besonders schmerzhaften Angelegenheit: Dieser chemische Botenstoff reizt die Nervenzellen. Der Schmerz hält aber nicht so lange an wie bei einem Bienenstich und gefährlich ist das ebenfalls nicht: Laut dem Statistischen Bundesamt ist in den letzten 50 Jahren hierzulande niemand an einem Hornissenstich gestorben, wohingegen jedes Jahr etwa 20 bis 30 Menschen an den Folgen von Bienenstichen sterben.
Bienengift unter der Lupe
In der bitteren und klaren Flüssigkeit Apitoxin finden sich mehr als 50 Substanzen, unter anderem das Enzym Phospholipase A2 und das Peptid Melittin. Das Enzym Phospholipase A2 zerstört die Zellmembranen und ist zudem mehrheitlich für allergische Reaktionen verantwortlich, Melittin wiederum für die Schmerzwirkung. Weitere wichtige Bestandteile sind Histamin, Hyaluronidase, Dopamin und Noradrenalin.
Wichtiger Hinweis zu Allergien: Teilweise sind Inhaltsstoffe von Bienengift gleichermaßen in Wespengift oder dem von Hummeln zu finden. Menschen, die auf diese Gifte allergisch reagieren, können im Rahmen einer Kreuzallergie auch Allergie-Symptome auf Bienengift zeigen. Allergologischen Schätzungen zufolge leiden etwa 1% der Bevölkerung an einer Insektenstichallergie.
Exkurs Apitherapie
Eine alternative Heilmethode, die sogenannte Apitherapie, nutzt Bienenprodukte wie Honig, Bienengift, Bienenpollen, Gelee Royal und Propolis in der Gesundheitspflege und zur medizinischen Behandlung. Diese Praxis ist seit Tausenden von Jahren in verschiedenen Kulturen auf der ganzen Welt verbreitet:
- So dient der Honig beispielsweise äußerlich angewandt der Behandlung von Wunden oder Hautproblemen, innerlich soll er seine Wirkung bei Husten oder Halsschmerzen entfalten.
- Bienengift soll Entzündungen reduzieren und schmerzlindernd wirken. Es wird für Injektionen verwendet aber auch für Salben (Bienengift-Salbe) oder kosmetische Cremes (in der Zusammensetzung als „bee venom“ zu finden).
- Propolis wiederum ist ein von Bienen produziertes Harz zur Reparatur und Abdichtung des Bienenstocks wird in der Apitherapie wegen seiner beobachteten antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften eingesetzt.
- Bienenpollen und Gelee Royal sind als Nahrungsergänzungsmittel beliebt und sollen durch die enthaltenen Vitamine, Mineralien und Proteine Energie und Gesundheit fördern.
Bienengift in der Homöopathie: Apisinum
Weniger bekannt ist, dass das Schmerzen bereitende Bienengift wiederum auch genutzt werden kann, um solche Beschwerden zu lindern, die z. B. durch Insektenstiche ausgelöst werden – Dank des homöopathischen Prinzips. Damit ist die Biene bzw. das Bienengift auch ein hervorragendes Objekt, um das Wirk-Prinzip der Homöopathie zu erklären: Ähnliches mit Ähnlichem heilen.
Der Stich des Insekts schmerzt, lässt als Reaktion die Einstichstelle anschwellen und durch eine lokale Entzündung rot werden. Aus dem Bienengift wird durch so genanntes „Potenzieren“ (Potenz = Kraft) das homöopathische Mittel Apisinum hergestellt.
Da homöopathische Arzneimittel bei solchen Beschwerden Anwendung finden, die sie in ihrer natürlichen Form beim Gesunden auslösen würden, kommt z. B. die homöopathisch aufbereitete Küchenzwiebel (Allium cepa) bei Fließschnupfen zum Einsatz oder eben das Bienengift (Apisinum) bei schmerzenden Schwellungen. Das abschwellende Bienengift Apisinum unterstützt bei Entzündungen und Schwellungen. Dabei ist es für die medizinische Verwendung egal, ob diese durch einen Insektenstich oder durch etwas Anderes ausgelöst wurden.
Apisinum bei Pascoe Naturmedizin: Einsatz bei Halsschmerzen & Co.
Apisinum ist im natürlichen Arzneimittel Tonsillopas Tropfen von Pascoe enthalten. Die Tropfen eignen sich bei Entzündungen des Rachenraumes, unterstützen die Abwehrreaktion und lindern Entzündungen (Hals und Mandeln), Halsschmerzen und Schluckbeschwerden. Tonsillopas ist auch als Tonsillopas Tabletten ebenfalls rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
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* Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird im Text das generische Maskulinum verwendet. Gemeint sind jedoch immer alle Geschlechter.
Quellenangaben & weiterführende Literatur
Weblinks
- Deutsches Bienen Journal, "Bienengift", 13.10.2023*
- Chemie.de, "Bienengift", 13.10.2023*
- European Comission | CosIng - Cosmetics Ingredients, "Ingredient: BEE VENOM", 13.10.2023*
- Priv.-Doz. Dr. med. Naiba Nabieva, DocCheck, "Bienengift", 13.10.2023*
- Deutscher Apitherapie Bund e.V., "Neuigkeiten aus der Welt der Apitherapie", 13.10.2023*
- HNO-Ärzte im Netz, "Insektenstich im Mund erfordert rasches Handeln", 13.10.2023*
- Sabine Jossé M. A., Mein Allergie Portal, "Bienenstich, Wespenstich, was tun? Wann ist die Reaktion allergisch?", 13.10.2023*
- Zeit Online, ""Friedlichere Wespen gibt es nicht"", 13.10.2023*
*: Bei Literatur: Erscheinungsjahr; bei Webseiten: Datum des letzten Abrufs
Tonsillopas®
Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern ab. Dazu gehören: Entzündungen des Rachenraumes. Enthält ca. 30 mg Alkohol (Ethanol) pro 5 Tropfen.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.
Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH, D-35383 Gießen
Tonsillopas® Tabletten
Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern ab. Dazu gehören: Entzündungen des Rachenraumes. Enthält Lactose.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.
Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH, D-35383 Gießen