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Immunsystem natürlich stärken

Von Bärbel Tschech
aktualisiert

Unsere Inhalte werden in einem mehrstufigen Prozess medizinisch-wissenschaftlich geprüft

Kurz erklärt

Gesund zu bleiben und die Abwehr zu stärken, ist ein Bestreben, das in den vergangenen Jahren enorm an Bedeutung gewonnen hat. Einfache Tipps und Hausmittel können einen großen Beitrag leisten – allen voran eine gesunde Ernährung, viel Bewegung an der frischen Luft, eine stressarme Lebensweise, aber auch eine ausreichende Versorgung mit den Vitaminen D, C und A. Zusätzlich können Mittel aus der Homöopathie z.B. bei Erkältungen und grippalen Infekten genutzt werden.

In unserem Beitrag „Immunsystem: Seine Stärke ist unser Schutz“ erfahren Sie viel Grundlegendes rund um das Thema Immunabwehr. Wir erklären dort, was alles zum Abwehrsystem gehört, was man unter unspezifischer und spezifischer Immunabwehr versteht und wie sich angeborenes und erworbenes Immunsystem gegenseitig ergänzen. Im Folgenden soll es darum gehen, was jeder selbst für ein starkes Immunsystem und seine Abwehrkräfte tun kann.

Wie kann man das Immunsystem natürlich stärken?

Jeder Mensch ist anders. Deshalb sind auch die Möglichkeiten unterschiedlich, wie Sie ganz individuell Ihre Abwehrkräfte stärken können. Lassen Sie sich also von den unten genannten Tipps inspirieren und überprüfen Sie, welche Maßnahmen passend für Sie persönlich sind. Konsultieren Sie auch eine naturheilkundlich orientierte Praxis: Viele Möglichkeiten zur Stärkung des Immunsystems können nur vom Fachmann durchgeführt werden – beispielsweise Injektionen und die Infusionstherapie, aber auch die Akupunktur.

Immunsystem natürlich stärken - 10 Tipps für starke Abwehrkräfte

10 Tipps für starke Abwehrkräfte

  1. Ernähren Sie sich gesund und vielfältig. Eine gesunde Ernährung sollte reich an frischem Obst, Beeren, Nüssen und Gemüse sein. Insbesondere dunkle Beeren enthalten Wirkstoffe, die zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören und gut für die Abwehrkräfte sind.
  2. Gehen Sie viel an die frische Luft – natürlich witterungsgerecht gekleidet.
  3. Bewegen Sie sich viel – am besten sind Radfahren und ausgiebige Waldspaziergänge.
  4. Sorgen Sie für eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen – insbesondere Vitamin C und Vitamin D. Auch Vitamin A und andere Vitalstoffe sind wichtig für Ihre Abwehrkraft.
  5. Wenn Ihre Ernährung nicht ausreichend viele dieser Vitalstoffe enthält: Nutzen Sie Nahrungsergänzungsmittel mit Antioxidantien, um eine ausreichende Versorgung mit Vitamin C und Vitamin D aber auch Zink und Selen zu gewährleisten.
  6. Nutzen Sie die sanfte Kraft der Homöopathie und von Heilpflanzen, die die das Immunsystem stimulieren. Insbesondere Echinacea-haltige pflanzliche Arzneimittel dienen der Stärkung der Abwehrkraft.
  7. Sorgen Sie für Ihre Darmgesundheit. Ein Großteil des Immunsystems ist im Darm lokalisiert.
  8. Lassen Sie sich von Naturheilkundlern dazu beraten, wie Sie Ihr Lymphsystem unterstützen können, denn Lymph- und Immunsystem bilden eine Einheit.
  9. Nutzen Sie die Immunsystem-stimulierenden Kräfte von Hausmitteln sowie Wasser, Wärme und Kälte. Wenden Sie Kneipp-Therapie (z.B. Wechselduschen und Tau-Treten) regelmäßig an. Gehen Sie in die Sauna, wenn es Ihnen guttut. 
  10. Sorgen Sie für sich und Ihr Wohlbefinden: Meiden Sie Stress und schaffen Sie sich Wohlfühl-Oasen: Körper und Geist bilden eine Einheit. Der in Europa relativ neue Zweig der so genannten Mind-Body-Medizin widmet sich diesem Thema und legt den Schwerpunkt auf Achtsamkeitsübungen und Entspannungsverfahren.

Wie zeigt sich ein schwaches Immunsystem?

Manche Menschen werden „nie“ krank. Sie haben ein starkes Immunsystem, eine starke Konstitution, sagt man. Andere leiden häufig unter Infekten – z. B. Erkältungen oder Blasenentzündungen. Sie müssen sehr darauf achten, keine kalten Füße zu bekommen, können nicht mit nassen Haaren auf die Straße, ohne am nächsten Tag krank zu werden, vertragen keine Zugluft. Sobald im Umfeld jemand eine Erkältung hat, können sie sicher sein, dass es sie auch bald erwischt. Stress, verschiedene Erkrankungen, ungesunde Lebensweise und Mangelerscheinungen können ein ansonsten starkes Immunsystem schwächen.

Zwei Erkältungen mit leichtem bis moderaten Verlauf pro Jahr sind bei Erwachsenen ganz normal. Bei Kindern im Vorschulalter dagegen gelten bis zu 10 Erkältungen pro Jahr als normal. Das liegt daran, dass ihre Abwehr erstmal trainiert werden muss.

Von einer Immunschwäche oder einem Immundefekt sprechen Mediziner erst, wenn diese Anfälligkeit besonders stark ausgeprägt ist und das Immunsystem nur sehr eingeschränkt in der Lage ist, Krankheitserreger abzuwehren. Dabei handelt es sich dann nicht mehr nur um einfache Erkältungskrankheiten, sondern um schwere Infektionen der Atemwege oder der Haut, die auch einen langen und schweren Verlauf haben. Solch eine ausgeprägte Immunschwäche kann genetisch bedingt, also angeboren, aber auch durch andere Erkrankungen oder Infektionen erworben sein.

Was sind mögliche Ursachen für ein schwaches Immunsystem?

Die Ursachenpalette ist sehr breit gefächert: Alter, Trainingszustand des Immunsystems, Erbanlagen, andere Grunderkrankungen, Stress, Darmgesundheit, (Mangel-)Ernährung, Medikamente. 

Erbanlagen, Konstitution
Natürlich spielen die Erbanlagen eine Rolle. Manche Menschen sind infektanfälliger als andere. Sie haben also in Bezug auf ihre Abwehrkraft eine schwächere Konstitution. Die Konstitutionsmedizin hat das Ziel, die Konstitution eines Menschen zu stärken, damit er weniger häufig krank wird. Naturheilkundler haben die Erfahrung gesammelt, dass Menschen, deren konstitutionelle Schwachstelle das Lymphsystem ist, besonders infektanfällig sind. Insbesondere die Homöopathie bietet viele entsprechende Konstitutionsmittel. Lesen Sie im Kapitel Konstitution mehr über dieses interessante Thema.

Alter
Man unterscheidet zwischen dem angeborenen und dem erworbenen Teil des Immunsystems. Der erworbene Anteil wird durch jeden Kontakt mit einem Erreger trainiert. Es bilden sich sogenannte Gedächtniszellen, die bei einem erneuten Kontakt mit demselben Erreger für eine schnelle Immunantwort sorgen, sodass im günstigsten Fall eine erneute Infektion gar nicht zur Erkrankung, also spürbaren Symptomen führt. Das ist der Grund, warum Kinder so oft krank werden, wenn sie in den Kindergarten kommen und dort ständig mit neuen Erregern konfrontiert werden: Das erworbene Immunsystem wird insbesondere während der Kindheit trainiert. Im Alter lassen viel Körperfunktionen langsam nach – auch die Abwehr. Deshalb sind alte Menschen gefährdeter für eine schwereren Krankheitsverlauf als jüngere.

Darmgesundheit

Darmgesundheit, Medikamente
Seit wenigen Jahrzehnten wissen wir immer mehr über die Rolle des Darmes für unser Immunsystem. Hier sind 80 % der Immunzellen des Körpers stationiert. Gemeinsam mit der Darmflora, also den Darmbakterien, die ein eigenes Ökosystem in jedem Organismus darstellen, bilden die Darm-Immunzellen das Immunsystem Darm. Dieses ist viel mehr ist als nur ein Erkältungsschutz. Inzwischen weiß man, dass viele Medikamente und auch andere Erkrankungen Einfluss auf die Darmflora, die Darmgesundheit und damit auf das Immunsystem und unsere Abwehrkräfte haben können. 
Eine gute Verdauung ist deshalb aus 2 Gründen sehr wichtig. Einerseits sorgt sie dafür, dass die Stoffe, die dem Körper über die Ernährung angeboten werden, auch wirklich aufgeschlossen und aufgenommen werden können. Andererseits unterstützt sie die Immunfunktion des Darmes. 
Insbesondere die Einnahme von Antibiotika hat einen langfristigen Einfluss auf die Zusammensetzung der Darmflora hinsichtlich Qualität und Quantität. Das Verhältnis der Bakterien untereinander verändert sich. Dadurch kann wichtigen Bakterien nachhaltig die Lebensgrundlage entzogen werden. Andere Mikroorganismen, die eher schädlich für die Gesundheit sind, können so Überlebensvorteile erhalten. Das gilt beispielsweise für bestimmte Darmpilze. Für ein starkes Immunsystem ist es also sinnvoll, auch die Darmflora aufzubauen.

Holunder

10 Lebensmittel für ein starkes Immunsystem

  1. Beeren (Aronia, Holunder, Schwarze Johannisbeeren, Sanddorn, Acerola). Sie enthalten sowohl Vitamin C als auch sekundäre Pflanzenstoffe aus der chemischen Gruppe der Polyphenole, OPC bzw. Anthocyane.
  2. Vitamin-C-reiche Säfte und frisches Obst. 
  3. Beta-Carotin-haltiges Gemüse, wie dunkles Blattgemüse, Karotten, Paprika. Beta-Carotin wird in Vitamin A umgewandelt.
  4. Seefisch. Er enthält sowohl Omega-3-Fettsäuren als auch Vitamin D.
  5. Nüsse, Samen. Sie versorgen unseren Körper mit Spurenelementen wie Eisen, Zink, Kupfer und Selen, aber auch Vitamin E.
  6. Ingwer. Er hat antioxidative, entzündungshemmende und antimikrobielle Eigenschaften und tut bei Erkältungen gut – beispielsweise als heißer Tee, evtl. mit Zitrone und Honig.
  7. Knoblauch und Zwiebeln. Der Wirkstoff Allicin, der nach der Pflanzengattung Allium benannt ist, zu der Zwiebeln und Knoblauch gehören, hat viele Eigenschaften, die die Immunabwehr unterstützen.
  8. Probiotika, also milchsaure Lebensmittel wie Sauerkraut, Kefir, Joghurt, Kimchi, Kombucha. Sie tragen zu einer gesunden Darmflora bei.
  9. Eisenhaltige Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte, Spinat, Nüsse, Samen, Trockenfrüchte.
  10. Rote Beete. Sie gehört zu den besonders wertvollen Gemüsesorten und kann sogar hohen Blutdruck positiv beeinflussen. Rote Beete vereint viele der oben genannten gesundheitsfördernden Eigenschaften: Sie ist reich an sekundären Pflanzenstoffen, Vitamin C, beta-Carotin, Zink und Eisen. Hinzu kommt der Reichtum an Ballaststoffen, Mineralstoffen wie Kalium, Kalzium, Magnesium und weiteren Vitaminen, wie Vitamin K und Folsäure.

Stress und Immunsystem
Stress bedeutet, dass unser Körper in Alarmbereitschaft ist und insbesondere die Körperfunktionen aktiviert sind, die uns schnell leistungsfähig machen. Andere Funktionen, die in einer Angriffs- oder Fluchtsituation nicht benötigt werden, werden dagegen eingeschränkt. Das Immunsystem gehört zu diesen – in einer akuten Stress-Situation – eher unwichtigen Systeme und wird daher gedrosselt. Das ist einer der Gründe, warum Menschen mit krankmachendem, chronischem Stress oft auch anfällig für Infektionen sind.

Ernährung und Vitalstoffmangel
Leistungsstarke Abwehrzellen brauchen viele Vitalstoffe – allen voran Vitamin C und Vitamin D. Abwehrzellen wie T-Lymphozyten sind in der Lage, Vitamin C anzureichern, weil sie im Zuge der Infektabwehr einen enormen Verbrauch haben. Der Vitamin-C-Gehalt in leistungsfähigen Immunzellen ist deshalb 10 bis 100-fach höher als der im Blut. Im Zuge der Infektabwehr wird das Vitamin C jedoch verbraucht und es kann sogar ein Mangel entstehen – trotz ausgewogener Ernährung. Ein Vitamin-C-Mangel wiederum erhöht das Risiko für und die Schwere von viralen Infekten. Lesen Sie hier mehr zur Bedeutung eines Vitamin-C-Mangels für die Abwehr
Auch über die Bedeutung von Vitamin D für die Abwehr haben die vergangenen Jahre viele neue Erkenntnisse gebracht. Gerade in den Sonnen-armen Wintermonaten kann es sehr sinnvoll sein, sich ausreichend mit Vitamin D zu versorgen. Manchmal kann es sogar notwendig sein, dass bei einem ausgeprägten Vitamin-D-Mangel verschreibungspflichtige Vitamin-D-Präparate von einer ärztlichen Praxis verordnet werden.

Echinacea

Was bietet die Naturheilkunde für die Immunabwehr?

Im ersten Kapitel haben wir Ihnen schon viele Tipps gegeben, was Sie selbst für Ihr Immunsystem tun können. 
Hier noch ein paar Heilpflanzen und bewährte Hausmittel:

Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen, ist der Besuch einer Naturheilpraxis sinnvoll, denn hier stehen weitere effektive Möglichkeiten zur Verfügung. Dazu gehören:

Zögern Sie nicht, Ihre Naturheilpraxis zu kontaktieren, um das individuell passende pflanzliche und / oder homöopathische Mittel in individuell passender Dosierung verordnet zu bekommen. 

Wie kann man das Immunsystem von Kindern homöopathisch stärken?

Im Wesentlichen sind die Empfehlungen für Kinder ganz ähnlich wie für Erwachsene: eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen, allen voran Vitamin D, C, A und viel Bewegung an der frischen Luft sind der beste Schutz. 
Viele Eltern wünschen sich nebenwirkungsarme Mittel für ihre Kinder und bekommen dadurch einen Zugang zur Homöopathie oder lernen die vergessenen Hausmittel wieder kennen und schätzen. Deshalb finden sich in vielen häuslichen Haus- und Kinderapotheken Globuli mit homöopathischen Wirkstoffen, wie zum Beispiel Echinacea oder die Konstitutionsmittel Calcium carbonicum, Calcium phosphoricum oder Kalium carbonicum.

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Frau Bärbel Tschech
Die Autorin Bärbel Tschech

Mein Traum war es schon als Schulkind, mal Biologie zu studieren, um später „irgendwas mit Natur“ machen zu können. Dieser Traum wurde Wirklichkeit: Ich studierte Biologie in Greifswald und Ulm und habe danach in der Naturheilkunde mein berufliches Zuhause gefunden. Seit 2001 bin ich Teil des medizinisch-wissenschaftlichen Teams von Pascoe Naturmedizin. Als Fachreferentin bin ich v.a. für die wissenschaftliche Produktinformation verantwortlich, wobei die Themen Homöopathie und Lymphe meine Schwerpunkte sind. Mehr erfahren

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