Inhaltsstoff Natrium
Natrium (Na) ist ein häufig vorkommendes, chemisches Element mit der Ordnungszahl 11 im Periodensystem. Es ist für alle tierischen Lebewesen ein essentielles Element und muss über die Nahrung aufgenommen werden. Im tierischen Organismus ist es nach Calcium und Kalium das dritthäufigste anorganische Ion. In Lebewesen liegt es in Form von Na+-Ionen vor. Als Elektrolyt ist es vor allem für die Reizleitung und die Funktion der Zellen wichtig.
Im Folgenden klären wir, was Natrium ist, wofür und wie viel wir davon brauchen, in welchen Lebensmitteln es enthalten ist, welche Blutwerte normal sind, was eine zu hohe oder zu geringe Versorgung bedeutet und wie es verwendet wird.
1. Was ist Natrium?
Natrium (Na) ist ein häufig vorkommendes, chemisches Element, das für alle tierischen Lebewesen essentiell ist. Der deutsche Name Natrium leitet sich vom arabischen naṭrūn ab, welches sich wiederum vom ägyptischen netjerj ableitet. Im englischen und französischen Sprachraum wird es Sodium genannt, da es einen Hauptbestandteil von Soda bildet. Das germanische Wort für die Natriumverbindung Natriumchlorid (Kochsalz) war Hall.
Es zählt zu den zehn häufigsten Elementen in der Erdhülle und ist Bestandteil von vielen Mineralien der Erdkruste. Außerdem kommt es in Form von Natriumionen in großen Mengen im Meerwasser vor.
Elementares Natrium wurde das erste Mal 1807 von Humphry Davy gewonnen. In Natriumverbindungen ist es allerdings seit langem bekannt. So wird es schon lange aus Meerwasser, Salzseen oder Erdlagerstätten gewonnen. Der Handel mit Kochsalz (Natriumchlorid) sorgte in vielen Städten für Reichtum und schlug sich auch in deren Namen wieder, wie z.B. in Salzburg, Salzgitter, Halle (Saale) und Schwäbisch Hall.
2. Wofür braucht der Körper Natrium?
Natrium ist ein für alle tierischen Organismen essentielles Element. In diesen Organismen ist es das neunthäufigste Element und das dritthäufigste anorganische Ion, weshalb es zu den Mengenelementen gehört. Es muss über die Nahrung aufgenommen werden.
Der menschliche Körper enthält bei einem Körpergewicht von 70 kg ungefähr 100 g Na in Form von Na+-Ionen. 50 % davon liegen im Extrazellularärenraum, 40-45 % im Knochengewebe und 5-10 % im Zellinneren vor. Dadurch, dass es 90 % der extrazellulären Elektrolyte ausmacht, spielt die Natriumkonzentration eine große Rolle für das Gefäßvolumen der interstitiellen Flüssigkeit. Für das Aufrechterhalten des Gleichgewichts zwischen der Natriumkonzentration im Zellinneren und -äußeren ist die Natrium-Kalium-ATPase da. Als Ionenpumpe in der Zellmembran tauscht sie Natrium- und Kaliumionen über die Zellhülle aus.
Für die Regulation des Natriumgehalts im Körper ist die Niere zuständig. Bei einem Natriumüberschuss hält sie Wasser zurück, damit sie das Natrium im Körper verdünnen und mit dem Urin ausscheiden kann. Bei einer zu geringen Natriumversorgung scheidet sie vermehrt Wasser aus, während sie Natrium zurückhält und nicht ausscheidet (retiniert). Die Niere braucht allerdings eine gewisse Zeit, um sich auf einen veränderten Natriumgehalt einzustellen.
3. Wie viel Natrium brauchen wir?
Die genaue Menge, die der Körper pro Tag braucht, ist nicht exakt bekannt, sondern wird geschätzt. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) kann der tägliche Bedarf für Erwachsene mit 1,4 g Kochsalz gedeckt werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine maximale tägliche Salzzufuhr von 5 g, die nicht überschritten werden sollte. Da in Deutschland im Durchschnitt zu viel Salz (ca. 6-8 g) konsumiert wird, ist eine ernährungsbedingte zu geringe Natriumversorgung hier nicht bekannt. Ein Mehrbedarf kann aber durch Durchfall oder Erbrechen, sowie starkes Schwitzen entstehen. Daher haben z.B. Leistungssportler:innen häufig einen vermehrten Natriumbedarf. Aber auch die Einnahme bestimmter Medikamente kann einen erhöhten Natriumbedarf zur Folge haben. Hier sollte aber stets ärztlicher Rat eingeholt werden.
Schätzwerte für eine angemessene Zufuhr
Alter | Natrium (mg/Tag) | |
0 bis unter 4 Monate | 130 | |
4 bis unter 12 Monate | 200 | |
1 bis unter 4 Jahre | 400 | |
4 bis unter 7 Jahre | 500 | |
7 bis unter 10 Jahre | 750 | |
10 bis unter 13 Jahre | 1100 | |
13 bis unter 15 Jahre | 1400 | |
15 bis unter 65 Jahre | 1500 | |
65 Jahre und älter | 1500 | |
Schwangere | 1500 | |
Stillende | 1500 |
4. In welchen Lebensmitteln ist Natrium enthalten?
Für Menschen, die Erkrankungen haben, bei denen nur wenig zugeführt werden soll, ist es wichtig den Salzgehalt von Nahrungsmitteln zu wissen. Generell gilt, dass in Fertigprodukten, wie Fertigsuppen oder Gewürzmischungen, häufig viel Salz zugesetzt ist und dieses einer natriumarmen Ernährung gemieden werden sollte.
Natrium-Gehalt | Lebensmittel (100 g) |
hoch (mehr als 1,3 g) | • Salzstangen • Ketchup • marinierte Oliven • Brie • Schmelzkäse • Salami • Salzheringe |
durchschnittlich (0,1 bis 1,0 g) | • Brot, Brötchen • Dosengemüse • Sauerkraut • Gorgonzola • Tilsiter • Gouda • Edamer • Milchpulver • Hühnereiweiß • Schinken • Wiener Würstchen • Sardinen • geräucherter Aal |
niedrig (weniger als 0,1 g) | • Getreidekörner • Kleie • Haferflocken • Hülsenfrüchte • Frischgemüse • Cornflakes • Joghurt • Milch • Sahne • Buttermilch • Molke • Butter • Eigelb • Fleisch • Geflügel • Thunfisch • Aal • Barsch • Forelle • Lachs |
5. Welche Blutwerte sind normal?
Die Natriumwerte können von einem Arzt/ einer Ärztin im Urin oder Blut bestimmt werden. Meist werden die Blutwerte aufgrund bestimmter Symptome untersucht, aber auch bei Patient:innen auf der Intensivstation und bei Infusionstherapien wird der Natriumgehalt beobachtet.
Natrium-Normalwert | |
Blut | 135 - 145 mmol/l |
24-Stunden-Sammelurin | 50 - 200 mmol/24 h |
Schweiß | 5 - 55 mmol/l |
6. Was kann man tun, wenn die Natrium-Werte zu hoch/ zu niedrig sind?
Ein zu niedriger Natriumwert im Blut wird Hyponatriämie genannt und besteht ab einer Serumkonzentration unter 135 mmol/l. Sie kommt durch eine vermehrte Natriumausscheidung oder eine Verdünnung des Blutes zustande.
Ein Überschuss an Natrium wird Hypernatriämie genannt und entsteht oft durch Wasserverlust oder eine erhöhte Zufuhr des Kations, sowie hormonellen Störungen.
Ein Natriumüberschuss oder eine zu geringe Versorgung sollte stets ärztlich abgeklärt und behandelt werden.
7. Ursachen einer unzureichenden Natriumversorgung?
Da Natrium in Form von Kochsalz in vielen Lebensmitteln in Deutschland enthalten ist, kommt eine ernährungsbedingte unzureichende Versorgung hier eher nicht vor. Allerdings kann eine unzureichende Natriumversorgung entstehen, wenn bestimmte gesundheitliche Probleme vorliegen.
Ein Natriummangel sollte stets ärztlich abgeklärt und behandelt werden.
8. Gibt es Natriumvergiftungen?
Durch einen großen Wasserverlust kann es zu einem Natriumüberschuss im Körper kommen. Wenn der Natriumspiegel im Blut zu hoch ist, treten zunächst ein starkes Durstgefühl, Schwäche, Fieber und Unruhe als Symptome auf. Wird der Natriumüberschuss nicht durch z.B. eine erhöhte Wasseraufnahme ausgeglichen, kann dies zu einer Übererregbarkeit der Muskelreflexe und Muskelkrämpfe sowie Bewusstseinseintrübungen und Koma führen.
Für gesunde Menschen ist es aber meist unbedenklich, wenn sie einmal etwas über dem empfohlenen Tagesbedarf liegen, da Natrium über die Nieren ausgeschieden wird.
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