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Von Thomas Kammler

Wenn die fette Weihnachtsgans das Herz aus dem Takt bringt

Weihnachtsgans

Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Magenschmerzen oder Völlegefühl nach dem Essen, häufiges Aufstoßen und unerfreuliche Flatulenzen kennen viele Menschen. Insbesondere treten diese Befindlichkeitsstörungen nach üppigen Mahlzeiten, aber auch bei Stress und zu hastigem Essen auf. Der direkte Zusammenhang ist dann jedem klar ersichtlich.

Wenn jedoch Atemnot, Schweißausbrüche, Schwindel, Herzrasen, Herzstolpern oder ein Engegefühl wie bei einem Herzinfarkt auftreten, dann denkt niemand daran, dass die Ursache im Bauch zu finden sein könnte.

Der Zusammenhang zwischen den anfallsartigen Herz- und Kreislaufsymptomen und einer Funktionsstörung im Magen-Darm-Bereich wird als Roemheld-Syndrom beschrieben. 

 

Die eigentliche Ursache für die verschiedensten Beschwerden des Roemheld-Syndroms sind übermäßige Gasansammlungen in Magen und Darm. Dadurch wird das Zwerchfell nach oben gedrückt. Als Folge entsteht ein erhöhter Druck im Brustraum, der sich auch auf die darin liegenden Organe, das Herz und die Lunge, auswirkt. Die Betroffenen leiden an Kurzatmigkeit, Atemnot, sinkendem Blutdruck und den oben beschriebenen Herzbeschwerden. Da diese Symptome als sehr bedrohlich empfunden werden, sind sie häufig von Ängsten oder sogar Panikattacken begleitet. Dadurch können sich die Symptome noch weiter verschlechtern: Ein Teufelskreis beginnt.

Im Magen und Darm sind immer geringe Mengen an Gasen vorhanden. Gelegentliches Aufstoßen und der Luftabgang aus dem Darm sind normal. Was können die Ursachen für eine übermäßige Gasansammlung im Magen-Darm-Trakt sein? 

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Mit jedem Schluckakt gelangen wenige Milliliter Luft in den Magen. Bei hastigem Essen oder heftigem Atmen (bei Stress) wird die Menge größer. Die überschüssige Luft, die beim Luftschlucken (Aerophagie) abgeschluckt wird, verlässt den Magen durch vermehrtes Aufstoßen oder wird weiter in den Darm transportiert. Auch in Lebensmitteln ist Luft enthalten (ein Apfel enthält 20 % Luft, CO2-haltige Mineralwasser). Im Dünndarm entsteht CO2 (Kohlendioxid) durch die Neutralisierung des sauren Magensaftes. Dieses wird in normalen Mengen über den Darm aufgenommen und über die Lunge abgeatmet. Ein Überangebot an CO2 z.B. nach einem opulenten Mahl führt hingegen zu Blähungen. Zudem gibt es Lebensmittel, die stark blähend wirken – Hülsenfrüchte, Zwiebeln, Lauch, aber auch Vollkornprodukte wegen des hohen Rohfaseranteils. 

Noch mehr Gase entstehen, wenn der Darm nicht richtig arbeitet. Wenn die Zusammensetzung der Darmbakterien (Darmflora) nicht stimmt oder bei Darmträgheit, wenn die Verdauung zu langsam ist. Die unerwünschten Bakterien, insbesondere Fäulnisbakterien, führen zur Bildung von Gärungsgasen. 

Viele Menschen sind vom Roemheld-Syndrom betroffen und wissen es nicht. Jahrelang plagen sie die unerfreulichen, unspezifischen Herzkreislauf-Beschwerden, aber sie finden nirgends Hilfe. Wenige Ärzte kennen das Roemheld-Syndrom – somit kennen sie auch keine Behandlungsmöglichkeiten. Da keine organischen Ursachen (Herzkrankheiten) vorliegen, müssen die Patienten weiterhin mit den Symptomen leben.

Wenn Sie mehr erfahren wollen über das Thema Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Kreislaufbeschwerden, erhalten Sie weitere Informationen im Anwendungsbereich Herz-Kreislauf-Beschwerden. 

Was kann man nun tun, um die Symptome zu vermeiden und die Ursache zu beheben?

Zum einen sollte man Stress vermeiden, nicht zu hastig, nicht zu spät und nicht zu viel essen, blähende Lebensmittel und solche, die man nicht gut verträgt, vermeiden. Bewegung nach dem Essen wirkt sich auch fördernd auf die Verdauung aus.

Bezüglich der Verbesserung der Zusammensetzung der Darmflora gibt es die Möglichkeit eine sog. Darmsanierung durchzuführen. Der nachhaltige Aufbau der Darmflora sowie die Anregung und Unterstützung der Verdauungsorgane sind wichtige Voraussetzung für einen funktionierenden Magen-Darm-Trakt und die Vermeidung der unerfreulichen Symptome des Roemheld-Syndroms.

Wenn Sie betroffen sind, fragen Sie Ihre/n naturheilkundlich versierten Ärztin/Arzt oder Ihre/n Heilpraktiker/in nach effektiven Behandlungsmöglichkeiten.

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