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Von Thomas Kammler

Petersilie: "Petersilie hilft dem Mann aufs Pferd, der Frau unter die Erd?"

Petersilie:

Was hat der Ausspruch zu bedeuten und was macht das typisch deutsche Küchenkraut so gesund?

Der Ausspruch aus dem Titel hängt wohl mit der aphrodisischen Wirkung dieses beliebten Küchenkrautes zusammen, das andererseits aber auch zur Abtreibung verwendet wurde.

Petersilie: Küchenkraut, Heilpflanze oder Giftpflanze? Auf die Menge kommt es an!

In jedem Kräutergarten, in vielen Gerichten, überall auf der Welt findet man die Petersilie. Neben Schnittlauch und Basilikum gehört sie wahrscheinlich zu den beliebtesten frischen Kräutern. Seit dem Altertum wurden die Heilkräfte des Krauts geschätzt. Hauptwirkstoff ist das Apiol, welches in den ätherischen Ölen der frischen Petersilie enthalten ist. Man findet ätherische Öle in allen Teilen der Pflanze, also im Kraut, in der Wurzel und in den Samen der Petersilie. In den Samen ist der Apiol-Gehalt jedoch am höchsten konzentriert.

Das ätherische Öl Apiol, der „Petersilien-Campher“, wirkt anregend auf die Muskeltätigkeit von Blase und Darm – ganz besonders starke Wirkung hat Apiol aber auf die Gebärmutter. Deshalb wurden gerade die Petersiliensamen oft zu abortiven Zwecken eingesetzt, also zur Abtreibung. Das brachte jedoch manch eine der betroffenen Frauen unter die Erde, weil viele aufgrund der starken Schleimhautreizung zu großer Mengen Petersilie verbluteten.

Ungesund oder gesund? Die Menge bestimmt, wie die Inhaltsstoffe wirken

Richtig dosiert in kleineren Mengen war das grüne Kraut allerdings nicht giftig, sondern im Gegenteil sehr beliebt zur Stärkung der Manneskraft – ähnlich wie andere verwandte Doldenblütler, bei denen sogar der Name darauf hindeutet, z. B. „Liebstöckel“. Als Küchengewürz ist die Petersilie nicht nur ungefährlich, sondern wirkt auch verdauungsfördernd auf den Körper. In der traditionellen Heilkunde wurde die Pflanze aufgrund ihrer gesunden Inhaltsstoffe als Blutreinigungsmittel, bei Menstruationsbeschwerden, Leberproblemen und Verdauungsbeschwerden angewandt. Im Vordergrund stand aber von jeher die harntreibende Wirkung des Krauts bei Entzündungen der Harnwege und seine diesbezüglichen positiven Wirkungen bei Wassereinlagerungen im Gewebe.

Hoher Vitamin-C-Gehalt und mehr - das macht die gesunde Petersilie so besonders

Stichwort Vitamine: Bei Vitaminen, insbesondere bei Vitamin C kommen einem vermutlich zuerst Zitrusfrüchte wie Zitronen oder Orangen oder aber Gemüse wie Paprika in den Sinn, wenn es um einen hohen Vitamin-Gehalt geht. Aber auch in gesunden Kräutern ist mitunter reichlich Vitamin C enthalten: In 100 Gramm Petersilie sind 133 mg Vitamin C enthalten. Außerdem finden sich in der frischen Pflanze weitere für den Körper wichtige Vitamine und Mineralstoffe wie Vitamin E, Vitamin A, Vitamin K, Kalium, Eisen, Beta-Carotin, Vitamin B6, Folsäure sowie sekundäre Pflanzenstoffe.

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In der Küche: besonderes Aroma, einzigartiger Geschmack

Die Petersilie kann man aufgrund ihres unverwechselbaren Geschmacks und Aromas auf vielfältige Weise in die Ernährung einbauen. In der Küche eignet sie sich zum Aromatisieren von Suppen, als Bestandteil von grünen Smoothies, zum Füllen von Fleischgerichten, für Saucen und als dekorative Beigabe zum Essen. Manch einer übergießt auch das gehackte Kraut mit kochendem Wasser, um einen Tee herzustellen.

Tipps und Wissenswertes

  • Die glatte Petersilie (Petroselinum crispum var. neapolitanum) und die krause Petersilie (Petroselinum crispum var. crispum) sind zwei verschiedene Sorten, die weisen einige Unterschiede aufweisen: Das betrifft zum einen die Blattform, die Intensität des Geschmacks (krause Petersilie soll etwas intensiver schmecken) und das Wachstum (glatte Petersilie soll etwas schneller wachsen).
  • Im antiken Griechenland galt sie als Symbol der Freude und Festlichkeit, daher trug man Petersilienkränze zu Gastmählern und auch erfolgreiche Sportler bekränzte man mit Siegerkränzen aus Petersilie. In der Blumensprache verheißt die Pflanze: „Ich möchte dir gern etwas Gutes tun“.
  • Um Petersilie frisch zu halten und die Inhaltsstoffe sowie Nährstoffe zu erhalten, gibt es einige bewährte Methoden: Wickeln Sie die gewaschenen Kräuter in ein feuchtes Papiertuch und dann ggf. in einen Plastikbeutel und lagern Sie dieses Päckchen im Gemüsefach des Kühlschranks. So kann man die Feuchtigkeit bewahren, ein Austrocknen verhindern und das Kraut frisch halten. Alternativ kann man das Kräuter-Sträußchen wie einen Blumenstrauß in ein Glas etwas Wasser stellen. Hier sollte man allerdings darauf achten, dass das Wasser frisch bleibt, daher am besten jeden Tag das Wasser wechseln. Um Petersilie länger haltbar zu machen, bietet es sich an, sie einzufrieren. Aufgetaut schmeckt sie dann fast wie frisch geerntet. Das ist beim Trocknen leider nicht im selben Maße der Fall. Dennoch kann man durch Trocknen das Kraut deutlich länger haltbar machen.

Namensursprung der Petersilie (lateinisch: Petroselinum)

Die harn- und damit auch steintreibende Wirkung könnte die Erklärung für den Namen PETERsilie sein, was sich von petros = Stein ableitet. Der Name könnte aber auch vom Wuchsort (zwischen den Steinen) abgeleitet sein.
Der Wortstamm selinon ist der gleiche wie beim eng verwandten Sellerie, von dem die Petersilie wohl früher auch oft gar nicht unterschieden wurde. Petro-Selinum bedeutet also Stein-Sellerie.

Petroselinum in der Homöopathie

Auch in der Homöopathie steht der harntreibende Effekt des Heilkrauts im Vordergrund

Petroselinum: Petersilie – die Lindernde
Unterstützt:
•    bei Entzündungen des Harnsystems
•    die Harnausscheidung

Pascoe Naturmedizin verwendet Petroselinum im Pascorenal® N, welches zur unterstützenden Behandlung von Nierenfunktionsstörungen eingesetzt wird. Weitere Informationen zur Nierengesundheit finden Sie im gleichnamigen Gesundheitsthema auf dieser Internetseite.

Quellenangaben & weiterführende Literatur

Bücher

  • Rudolf Fritz Weiss:: Lehrbuch der Phytotherapie, Stuttgart 1982, 5. Aufl.. Auflage 1970*
  • Schilcher, Kammerer: Leitfaden Phytotherapie, Urban & Fischer, 2003, 2. Auflage. Auflage 1970*
  • Jänicke, Grünwald, Brendler: Handbuch Phytotherapie, WVG, 2003 1970*
  • Dingermann, Loew: Phytopharmakologie, WVG, 2003 1970*
  • Dingermann, Hiller, Schneider, Zündorf: Schneider. Arzneidrogen, Spektrum, 2004, 5. Auflage. Auflage 1970*

*: Bei Literatur: Erscheinungsjahr; bei Webseiten: Datum des letzten Abrufs


Pascorenal® N
Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern ab. Dazu gehören: Unterstützende Behandlung bei Nierenfunktionsstörungen. Enthält 59 mg Alkohol (Ethanol) pro 5 Tropfen.  
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke. 
Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH, D-35383 Gießen

Verwandte Rubriken
Heilpflanzen Niere, Blase, Prostata