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Von Thomas Kammler

Vitamin-B12-Mangel: Vitamin B12 kann nicht gespeichert werden? Falsch!

Vitamin-B12-Mangel

Ein Mangel an B12 ist häufiger verbreitet als gedacht und wird oft übersehen 

Vitamin B12, auch Cobalamin genannt, gehört zur Gruppe der B-Vitamine. In diesem Zusammenhang fällt oft der Satz „B-Vitamine sind wasserlöslich und können deshalb vom Körper nicht gespeichert werden“. Dies ist zwar bei den meisten der 8 Vitamine des B-Komplexes der Fall – aber Vitamin B12 bildet hier die Ausnahme. Cobalamin wird zwar nicht im Fettgewebe gespeichert, wie dies bei den fettlöslichen Vitaminen E, D, K und A der Fall ist. Allerdings kann Vitamin B12 in der Leber, dem Hauptspeicher, und der Muskulatur gespeichert werden. Aber kann dennoch ein Vitamin-B-Mangel entstehen? Und wenn ja wie kann er wieder ausgeglichen werden? 

Multitalent im Körper

Vitamin B12 hat verschiedene Funktionen im Körper, unter anderen im Nervensystem, denn es ist an der Bildung von Nervenzellen und Botenstoffen, den sogenannten Neurotransmittern, beteiligt. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Zellerneuerung und bei Wachstumsvorgängen, im Eiweiß- und Fettstoffwechsel und bei der Bildung der roten Blutkörperchen. Es ist zusammen mit der Folsäure dafür mitverantwortlich, dass der Homocystein-Spiegel niedrig bleibt und schützt dadurch indirekt auch das Herz und die Blutgefäße. Außerdem aktiviert es ein weiteres wichtiges B-Vitamin, nämlich Vitamin B9 (Folsäure).
B12 in Lebensmitteln
Vitamin B12 ist nahezu ausschließlich in tierischen Lebensmitteln zu finden, beispielweise Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Eier und Milchprodukte. Spuren von B12 können in pflanzlichen Lebensmitteln wie Sauerkraut oder Bier enthalten sein, gleiches gilt für Meeresalgen wie Nori-Algen oder Shiitake-Pilze. Hier liegt Vitamin B12 allerdings oftmals in biochemischen Verbindungen vor, die für den Körper des Menschen schlecht oder gar nicht verfügbar sind und daher von ihm nicht genutzt werden können. 
Man spricht hier von sogenannten „Vitamin-B12-Analoga“, die einen weiteren Nachteil mit sich bringen: Sie tragen nicht zu einer ausreichenden Versorgung mit Vitamin B12 bei und zusätzlich können sie durch die Blockade der Transportsysteme im Körper die Versorgung mit B12 verschlechtern.
Der Verzicht von Lebensmitteln tierischen Ursprungs bzw. deren eingeschränkter Konsum kann also Folgen für die Gesundheit haben zum Beispiel von Vegetariern* und Veganern haben.

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1.    Ernährung

Wie bereits angedeutet kann ein Vitamin-B12 -Mangel bei Vegetariern weit verbreitet sein, insbesondere wenn diese ihre Nahrung nicht entsprechend ergänzen. Studien zeigen, dass viele Vegetarier unter einem Mangel des B-Vitamins leiden: Bis zu 45 % der Kleinkinder, 33 % der Kinder und Jugendlichen, 39 % der Schwangeren und 86 % der Erwachsenen und Senioren leiden unter einem Mangel und dessen Folgen. Am höchsten ist das Risiko bei Veganern ohne zusätzliche B12 -Einnahme.

2.    Verdauungsfunktion

Damit Vitamin B12 für den Körper verfügbar gemacht werden kann, muss dieser über ausreichend Speichel und Magensaft sowie eine funktionierende Bauchspeicheldrüse verfügen. Dies wird deutlich, wenn man sich die Mangelsituation bei Senioren anschaut: 20% der Senioren über 60 haben einen Vitamin-B12 -Mangel, oftmals ohne es zu wissen. Frauen sind hiervon besonders häufig betroffen. Eine Ursache ist, dass bei älteren Menschen die Verdauungsfunktionen oftmals eingeschränkt sind. Mit steigendem Lebensalter bildet der Körper weniger Enzyme und der Stoffwechsel wird langsamer. Verdauungsprobleme sind im Alter also keine Seltenheit.

3.    Weitere Einschränkungen bei der Aufnahme

Weitere Risikogruppen für einen Mangel hängen ebenfalls mit einer eingeschränkten Verdauungsfunktion zusammen: Hier handelt es sich zum Beispiel um Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen wie Reizdarm, Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Auch eine chronische Magenschleimhautentzündung (Gastritis), die Einnahme von Magensäureblockern oder von Medikamenten, die Mundtrockenheit auslösen wirkt sich ungünstig auf die Vitamin-B12-Aufnahme aus und kann einen Mangel bedingen. Wichtig zu wissen ist, dass eine zusätzliche orale Einnahme von Vitamin B12 z.B. mit einem Vitamin-B-Komplex hier nichts ausrichten kann, da das Vitamin vom Körper nicht aufgenommen werden kann und ungenutzt wieder ausgeschieden wird.

4.    Der Vitamin-B12-Speicher

50-90 % der Speicherkapazität befindet sich in der Leber. Insgesamt können Erwachsene etwa 3 bis 5 mg Vitamin B12 speichern. Das hört sich wenig an, reicht aber für etwa 3 bis 4 Jahre. Dies hat mehrere Folgen: Ein Vitamin-B12 -Mangel mit den entsprechenden Symptomen tritt erst nach jahrelanger Unterversorgung auf. Alkoholkonsum ist aufgrund der damit einhergehenden Lebererkrankungen ein bedeutender Risikofaktor. Aber auch andere Lebererkrankungen haben einen negativen Einfluss auf den B12-Haushalt.

5.    Unklare Symptome eines Mangels

Ein typischer Mangelpatient ist über 60 Jahre alt. Diese Menschen klagen dann häufig über Symptome wie Erschöpfung, Vergesslichkeit, depressive Symptome, Atemnot, Taubheit und Kribbeln in beiden Händen - was aber oftmals als normale Alterserscheinung missverstanden wird. Im Blutbild zeigt sich dann allerdings meist der Vitamin-B12-Mangel: wenig roter Blutfarbstoff und die roten Blutkörperchen sind zu groß. Leider ist das Blutbild nicht immer eindeutig, was die Diagnose erschwert. Ein Viertel der Mangelerkrankten hat ein unauffälliges Blutbild und ein möglicher Mangel an B12 wird daher gar nicht in Betracht gezogen. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass ein Vitamin-B12-Mangel häufiger vorkommt als ein Vitamin-D-Mangel, ein Vitamin-C-Mangel, ein Vitamin-B1-Mangel oder ein Vitamin-B6-Mangel.

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Weshalb der Bluttest auf Vitamin B12 täuschen kann

Hierfür schaut man sich am besten genauer an, wie Vitamin B12 aufgenommen wird. Im Verdauungstrakt wird B12 an den sogenannten intrinsischen Faktor („intrinsic factor“, IF) gebunden und ins Blut aufgenommen. Im Blut wird B12 an das Bindungsprotein Transcobalamin gebunden, allerdings nur zum Teil. Dies macht für den Körper einen deutlichen Unterschied: Transcobalamin und das daran gebundene B12 wird zusammen als Holotranscobalamin (kurz: HoloTC) bezeichnet. Es kann als aktive Form vom Körper verwendet werden, nicht aber das zu rund 80 % als inaktives Vitamin vorliegende B12. 

Diese beiden 'Formen' erschweren die Diagnose: Der Bluttest weist neben der aktiven auch die inaktive Form aus und verschleiert auf diese Weise einen eigentlich vorliegenden Mangel. Idealerweise wird daher ein 2-Stufen-Test durchgeführt: Er prüft im ersten Schritt die Menge an aktivem B12 (also HoloTC) und im zweiten die aus dem B12-Mangel resultierenden Stoffwechselprodukte Methylmalonsäure und Homocystein. Haben beide Tests ein ungünstiges Ergebnis, kann man von einem Vitamin-B12-Mangel ausgehen. 

Gute Versorgung ist wichtig!

Nicht nur für Senioren, Vegetarier und Veganer ist eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B12 ungemein wichtig. Aus Studien weiß man, dass ein Mangel das Risiko für Herzkrankheiten und Schlaganfälle, für Knochenbrüche und Demenz begünstigt.

Injektions- bzw. Infusionsarzneimittel mit Vitamin B12 von Pascoe

Mit Vitamin B12 Injektopas® 1000 µg und Vitamin B12-Depot-Injektopas® 1500 µg stehen zwei zugelassene Arzneimittel bei Vitamin-B12-Mangel, der ernährungsmäßig nicht behoben werden kann, zur Verfügung. Sie können von einem Arzt oder Heilpraktiker als Spritze intramuskulär, intravenös oder subkutan verabreicht werden . 
Sie enthalten zwei unterschiedliche Formen von Vitamin B12, nämlich Cyanocobalamin und Hydroxocobalamin. Hydroxocobalamin eignet sich für die initiale Therapie, denn es bleibt länger im Blut und kann deshalb einen Mangel schneller mindern. Bei der Erhaltungstherapie, in der es darum geht, die Speicher voll zu halten, können sowohl Cyanocobalamin als auch Hydroxocobalamin genutzt werden.

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* Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird im Text das generische Maskulinum verwendet. Gemeint sind jedoch immer alle Geschlechter.


Vitamin B12-Injektopas® 1000 µg
Wirkstoff: Cyanocobalamin 1000 µg pro ml Injektionslösung. 
Bei Vitamin-B12-Mangel, der ernährungsmäßig nicht behoben werden kann. Enthält Natriumchlorid. 
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke. 
Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH, D-35383 Gießen
 


Vitamin B12-Depot-Injektopas® 1500 µg
Wirkstoff: Hydroxocobalaminacetat 1500 µg pro ml Injektionslösung. Bei Vitamin-B12-Mangel, der ernährungsmäßig nicht behoben werden kann. Enthält Natriumchlorid. 
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke. 
Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH, D-35383 Gießen

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