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Von Thomas Kammler

Schlafstörungen in den Wechseljahren

Schlafstörungen Wechseljahre - Frau in den Wechseljahren

Eine Zeit der starken Veränderungen kann sich auf den erholsamen Schlaf auswirken

Schon zu Beginn der Wechseljahre können sich Frauen mit Schlafstörungen konfrontiert sehen. Sie gehören neben Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, trockener Haut und trockenen Schleimhäuten zu den typischen Beschwerden des Klimakteriums. Je nachdem, wie stark diese Symptome ausgeprägt sind, kann die daraus folgende Belastung groß sein und die Lebensqualität beeinträchtigen. 

Häufig fallen die Wechseljahre in eine Lebensphase von Frauen, in der sie mit Herausforderungen konfrontiert werden, die die Weichen für das Älterwerden stellen. Die Kraft und verfügbare Energie verändern sich und oft genug kann dem im Alltag nicht Rechnung getragen werden. Im Gegenteil: Da steht vielleicht sogar ein Karrieresprung an, Eltern oder Schwiegereltern müssen gepflegt werden, die Kinder sind möglicherweise noch in der Pubertät, in der Ausbildung oder im Studium. Das alles kann sehr anstrengend sein. Das eigene Nervenkostüm wird gerade dann stark beansprucht, wenn Ruhe und Entlastung wünschenswert wären – und man eigentlich erholsamen Schlaf dringend brauchen würde. 
Schlafstörungen sind gewissermaßen ein Ausdruck des „Gesamtpakets Wechseljahre“ – sie müssen allerdings nicht einfach hingenommen werden. 

Die Rolle der Hormone bei Schlafstörungen in den Wechseljahren

Eine hormonelle Umstellung im Klimakterium kann Auswirkungen auf die Nachtruhe haben: Sinkende Progesteron- und Östrogenspiegel sind für die Schlafstörungen auf der körperlichen Ebene die Ursache. Progesteron ist schlaffördernd. Steigt der Östrogenspiegel in der ersten Zyklushälfte nicht ausreichend, werden die Tiefschlafphasen und die Traumphasen leichter. Zudem erschweren Hitzewallungen in der Nacht oder auch regelrechte Schweißausbrüche das Durchschlafen. Auch Herzrasen und Herzklopfen können den Schlaf stören.
Da eine Therapie mit Hormonersatz oft nicht gewünscht ist, suchen viele Frauen Unterstützung in pflanzlichen oder homöopathischen Medikamenten.

„Ich habe keine Zeit. Ich weiß gar nicht mehr, wo mir der Kopf steht und wohin ich zuerst rennen soll“ 
Es scheint naheliegend, sich nun umso mehr anzutreiben, um das tägliche Pensum zu schaffen. Es werden viele Mittel zur Selbstoptimierung und Leistungssteigerung angeboten, dies ist nicht immer sinnvoll. Die Kraft sollte aus anderen Quellen kommen. Gelassenheit und innere Ruhe sind gute Voraussetzungen für die Anforderungen der Wechseljahre und die künftige Perspektive – und ein regenerierender Nachtschlaf ist jetzt vielleicht wichtiger denn je. Entspannungsübungen, sportliche Aktivitäten und eine ausgewogene Ernährung können hier wichtige Beiträge leisten.

Naturmedizin bei wechseljahres-bedingten Schlafproblemen

Können Schlafstörungen auch mit Heilpflanzen behandelt werden? Bekannt sind Baldrian, Melisse, Passionsblume, Lavendel und Hopfen. Sie können das Einschlafen fördern, die innere Unruhe lindern und den Körper darin unterstützen, den natürlichen Schlafrhythmus wieder aufzufinden. Bei Durchschlafstörungen sollte man auch an pflanzliche Arzneimittel für die Leber denken. Ein bewährtes Hausmittel kann auch ein Leberwickel sein, der im Bett angelegt wird. Grundsätzlich gilt es in der Regel, Frauen in den Wechseljahren darin zu unterstützen, Gelassenheit und Ruhe inmitten der vielen Veränderungen zu finden. Eine gute Ernährung, Bewegung und Stressbewältigung gehören dazu ebenso wie Muße, die für innere Klärung und Ausrichtung nötig ist. 

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