Pollenallergie: Unterschätzte Gefahr von Heuschnupfen für Autofahrer
Wie gefährlich Niesanfälle am Steuer sein können und was Betroffene beachten sollten
Hätten Sie gedacht, dass ein Fahrer mit Tempo 80 rund 25 Meter mit geschlossenen Augen fährt, wenn er niest?1 Dieser erstaunliche Fakt zeigt: Heuschnupfen ist nicht nur extrem lästig, sondern juckende Augen und ständige Niesattacken lassen eine Pollenallergie am Steuer möglicherweise zu einer Gefahr werden. Bei jedem Niesen werden die Augen für mehrere Sekunden geschlossen, was bei höheren Geschwindigkeiten und besonders bei dauerhaftem Niesen bedeutet, dass das Fahrzeug eine beträchtliche Strecke unkontrolliert zurücklegt – das kann gravierende Folgen haben.
Mit Heuschnupfen Auto fahren ist wie angetrunken fahren
Eine niederländische Studie hat herausgefunden, dass das Fahrvermögen durch Allergien vergleichbar beeinträchtigt wird wie bei 0,5 Promille Alkohol im Blut.2 Diesen Promillewert erreicht ein durchschnittlicher Mann ungefähr bei einem halben Liter Bier oder 0,2 Liter Wein. Bei Frauen sind für diesen Wert nur ein kleines Bier (0,3 l) oder 0,1 Liter Wein nötig.
Reaktion und Konzentration können leiden
Zudem können allergische Symptome die für das Fahren notwendige Konzentration stören: Juckende, tränende Augen, eine ständig laufende Nase und permanente, nicht enden wollende Niesattacken lenken den Fahrer ab und können so seine Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen. Auch die Reaktionszeit kann verlängert werden. Wenn beispielsweise eine allergie- oder medikamentenbedingte Müdigkeit dazu führt, dass Reaktionen erst verzögert erfolgen und damit die Unfallgefahr erhöht ist.
Fahrverhalten bei Heuschnupfen
Als Betroffener kann man in der Regel recht gut einschätzen, wie stark oder weniger stark man durch den tagesaktuellen Pollenflug beeinträchtigt ist. Wie ausgeprägt dieser ausfällt, kann man anhand eines Pollenflugkalenders sehen oder in entsprechenden Apps fürs Handy. Wer gerade betroffen ist und Autofahren nicht vermeiden kann, sollte zumindest regelmäßig Fahrpausen einlegen. Sie können die Augen entspannen. In besonders schweren Fällen sollte auf das Autofahren verzichtet oder eine Alternative wie öffentliche Verkehrsmittel genutzt werden.
Außerdem ist es ratsam, eine Sonnenbrille zu tragen, um die Augen vor grellem Licht zu schützen. Darüber hinaus sollten Allergiker ein Notfallset mit geeigneten Medikamenten sowie Taschentücher im Auto bereithalten, denn das Kramen nach einem Taschentuch kann zu einer gefährlichen Ablenkung werden.
Medikamente am Steuer: Machen Heuschnupfen-Medikamente müde?
Einige rezeptfreie Heuschnupfen-Medikamente, vor allem H1-Antihistaminika der ersten Generation, werden von Patienten zur Behandlung allergischer Erkrankungen verwendet obwohl sie teilweise stark müde machen und die Leistungsfähigkeit einschränken. Ihre ermüdenden Eigenschaften können sich auf die Verkehrsfähigkeit auswirken. Hier sollte man in Absprache mit dem behandelnden Therapeuten besser auf andere Arzneimittelgruppen wie H1-Antihistaminika der 2. Generation setzen, die nicht müde machen. Vor Einnahme von Arzneimitteln gegen Heuschnupfen sollte man generell immer Rücksprache mit einer Praxis halten und die Packungsbeilage aufmerksam lesen.
Rechtliche Aspekte: Darf ich als Heuschnupfen-Allergiker überhaupt Autofahren? Und wirkt sich das auf meinen Versicherungsschutz aus?
Grundsätzlich gibt es kein Fahrverbot für Allergiker, aber: Laut Straßenverkehrsordnung (StVO) erfordert die Teilnahme am Straßenverkehr sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt oder gefährdet wird. Geschwindigkeit und Abstand sollten also an die Erfordernisse angepasst werden, d.h. beispielsweise, dass gerade bei Niesanfällen das Einhalten eines größeren Abstands zum Vordermann geboten ist, damit es bei einem starken Nieser nicht direkt zu einem Auffahrunfall kommt.
Was können Sie praktisch tun: Tipps rund um´s Auto
Pollen, die Allergie auslösen, gelangen über verschiedene Wege ins Auto: Ihre Kleidung, offene Fenster oder die Lüftung des Wagens. Das bedeutet für Sie: Jacken, an denen sich Pollen anheften, legen Sie am besten in den Kofferraum und Fenster halten Sie in der Pollenflug-Zeit geschlossen.
Lassen Sie in Ihrer Autowerkstatt Pollenfilter aus Zellstoff mit einer zusätzlichen Aktivkohle-Schicht einbauen. Solche Filter nehmen selbst kleinste Pollen auf, müssen aber jährlich überprüft und bei Bedarf erneuert werden. Außerdem kann es helfen, wenn Sie den Innenraum des Autos mit dem Staubsauger aussaugen und Oberflächen feucht abwischen.
Bei Allergien kennt die Natur optimale Lösungen
Heuschnupfen wird als sehr unangenehmen empfunden und kann den Alltag mitunter stark einschränken. Eine natürliche Möglichkeit der Behandlung bietet Pascallerg®: Die enthaltenen Wirkstoffe wie Ameisensäure sollen dabei die Bereitschaft Ihres Körpers verringern, überschießend auf Gräser-Pollen zu reagieren und die Beschwerden lindern. Es gibt keine Einschränkungen hinsichtlich der Nutzung eines Autos oder des Bedienens von Maschinen. Das homöopathische Arzneimittel unterstützt im Sinne einer Umstimmungstherapie, daher sollten sich Allergiker schon im Herbst und Winter Gedanken machen – denn der Körper braucht Zeit für die nachhaltige Umstimmung.
Quellenangaben & weiterführende Literatur
Artikel
- Demoly P, Maigret P, Elias Billon I, Allaert FA.: "Allergic rhinitis increases the risk of driving accidents." J Allergy Clin Immunol; 2017 Aug;140(2):614-616 2017*
Weblinks
- Deutschen Haut- und Allergiehilfe, "Was bei Niesanfällen während der Autofahrt hilft", 21.08.2024*
- Vuurman EF, Vuurman LL, Lutgens I, Kremer B., "Allergic rhinitis is a risk factor for traffic safety", 21.08.2024*
- Bundesministerium für Justiz, "Straßenverkehrs-Ordnung", 21.08.2024*
- Hals-Nasen-Ohren-Ärzte im Netz, "Freiverkäufliche Heuschnupfen-Mittel haben teilweise starke Nebenwirkungen", 21.08.2024*
- ERGO Versicherung, "Rechtstipps für Allergiker Unfälle vermeiden", 21.08.2024*
*: Bei Literatur: Erscheinungsjahr; bei Webseiten: Datum des letzten Abrufs
Pascallerg®
Tabletten. Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern ab. Dazu gehört: Heuschnupfen. Enthält Lactose.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.
Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH, D-35383 Gießen