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Von Thomas Kammler

Gliederschmerzen bei Erkältung: Was tun, wenn Arme, Beine und Rumpf mit starken Schmerzen antworten?

Frau sitzt aufrecht im Bett und greift sich schmerzerfüllt an den Rücken

Ursachen und Behandlung einer unangenehmen Begleiterscheinung von Erkältungen

Den durchschnittlichen Erwachsenen in Deutschland plagen etwa 2 bis 4-mal im Jahr Erkältungen mit Beschwerden wie Husten, Schnupfen, Halsschmerzen, verstopfter Nase, Kopfschmerzen oder Fieber. Ein weiteres und besonders schmerzhaftes Symptom von grippalen Infekten, wie Erkältungen in der Fachsprache genannt werden, sind Gliederschmerzen. Aber was sind Gliederschmerzen eigentlich genau? Welche Körperteile sind betroffen und wie kann eine Behandlung der schmerzenden Glieder im Rahmen eines grippalen Infekts aussehen?

Was sind Gliederschmerzen?

Wenn landläufig von „Gliederschmerzen“ gesprochen wird, sind in der Regel Schmerzen gemeint, die mit einer Erkältungskrankheit einhergehen. Gliederschmerzen sind allerdings ein unspezifisches Symptom verschiedener Erkrankungen, nicht nur einer Erkältung. Unspezifisch bedeutet, dass es sich um Beschwerden handelt, die zunächst keiner eindeutigen Erkrankung zugeordnet werden können - schlichtweg, weil Schmerzen in Armen, Beinen und Rücken Symptome der unterschiedlichsten Erkrankungen sein können.
Gliederschmerzen lassen sich in Schmerzen der Muskeln (sogenannte Myalgien), der Gelenke (Arthralgien) und Knochen (Ostealgien) unterscheiden. Im Rahmen einer Erkältung treten diese Schmerzen als akute Gliederschmerzen auf. Sie sind von spezifischen akuten und chronischen Gliederschmerzen beispielsweise aufgrund von Rheumatoider Arthritis oder anderen rheumatischen Erkrankungen zu unterscheiden. Schmerzende Muskeln, Gelenke und Knochen können an Armen, Beinen und Rumpf auftreten. Das Symptom schmerzhaftes Ziehen kann aber auch den gesamten Körper betreffen.

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Was sind die Ursachen von Gliederschmerzen?

Eine der häufigsten Ursachen für unspezifische Gliederschmerzen sind fiebrige Erkältung oder Grippe - hier hat man es also mit erkältungsbedingten Gliederschmerzen zu tun. Diese Schmerzen in Armen, Beinen und anderen Körperteilen können aber auch andere mögliche Ursachen haben.
Als Ursache von Gliederschmerzen kommen auch andere Infektionserkrankungen wie Influenza (echte Grippe), Corona/COVID-19, Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), Borreliose oder Röteln in Frage. Bei Stoffwechselerkrankungen wie Gicht oder Diabetes mellitus (Diabetische Polyneuropathie) sowie Gelenkerkrankungen wie Arthrose oder Arthritis leiden Betroffene häufig unter Schmerzen. Weitere mögliche Ursachen sind Gefäßerkrankungen wie pAVK bei körperlicher Belastung oder das Raynaud-Syndrom sowie Fibromyalgie. In all diesen Fällen spricht man von spezifischen Schmerzen.

Wie äußern sich Gliederschmerzen und was passiert dabei im Körper?

Unabhängig davon, ob es sich um Gliederschmerzen aufgrund eines grippalen Infekts, einer Grippe oder Rheuma handelt: An den Schmerzen in Armen, Beinen und anderen Bereichen des Körpers werden sind zumeist Entzündungsprozesse beteiligt hervorgerufen.
Ob die Ursache der entzündlichen Prozesse im Körper eine Infektion ist oder nicht, spielt mit Blick auf die Schmerzen für den Betroffenen zunächst einmal keine Rolle. Aber was passiert bei einer Entzündung? Der Körper schüttet vermehrt Botenstoffe wie Prostaglandine aus, um die Entzündung zu bekämpfen. Sie wirken aber nicht nur auf die Entzündung, sondern können auch Einfluss auf die Schmerzsensoren im gesamten Körper haben. In der Folge sinkt die Schmerzschwelle, d.h. das Schmerzsignal wird bei deutlich schwächeren Reizen ausgelöst als gewöhnlich. Das führt zu Schmerzen in den Gliedern und anderen Begleiterscheinungen: Die Haut und der Kopf werden berührungsempfindlicher. Dabei werden die Schmerzen von Fall zu Fall sowie individuell anders empfunden: Der Schmerz kann als ziehende Schmerzen, stechend oder dumpf charakterisiert werden, mitunter ähneln die Schmerzen einem gewöhnlichen Muskelkater.

Hausmittel bei Gliederschmerzen

Neben entzündungshemmenden Medikamenten lassen sich Schmerzen in den Gelenken, Muskelschmerzen und verwandte Beschwerden auch mit bewährten Hausmitteln bei Erkältung lindern. Ein guter Tipp ist Wärme, zum Beispiel in Form von heißen Bädern - allerdings nicht für den Fall, dass die Gliederschmerzen von hohem Fieber begleitet sind. Bei Fieber bieten sich bei akuten Gliederschmerzen als Hausmittel eher lauwarme oder kalte Wickel an. Ein warmes Bad, auch mit ätherischen Ölen, wirkt sich auch auf weitere Symptome einer Erkältung positiv aus: die Schleimhäute werden befeuchtet, Schnupfen fließt besser ab und auch bei Kopfschmerzen können entspannende Bäder unterstützen. Besonders wichtig ist auch, ausreichend zu trinken und den Körper mit genügend Flüssigkeit zu versorgen. In der Behandlung von Gelenkschmerzen am Knie oder Rumpf hat sich auch ein weiteres Hausmittel seit ewigen Zeiten bewährt: der Kohlwickel. Dabei wird optimalerweise Wärme mit den Inhaltsstoffen des Kohls kombiniert, um der Entzündung zu begegnen. Dass das Lindern der Schmerzen funktioniert, hat eine Studie der Kliniken-Essen-Mitte wissenschaftlich nachgewiesen.

Weitere Informationen zu Erkältung

Mehr zum Thema Erkältung & Infekte finden Sie im gleichnamigen Gesundheitsthema auf dieser Webseite. Dort finden Sie umfassende Informationen zu Erkältung und Grippe, Fieber, Bronchitis, Husten, Halsschmerzen, Mandelentzündung sowie Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis). Andere Gesundheitsbereiche halten Wissenswertes und bewährte Hausmittel zu den Themen Immunsystem oder Kopfschmerzen bereit.

Quellenangaben & weiterführende Literatur

Weblinks

*: Bei Literatur: Erscheinungsjahr; bei Webseiten: Datum des letzten Abrufs

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