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Von Thomas Kammler

Verschleppte Erkältung: Warum man einen grippalen Infekt unbedingt richtig auskurieren sollte

Frau sitzt am Schreibtisch und putzt sich die Nase

Warum Ungeduld bei Husten, Schnupfen, verstopfter Nase und Co. keine gute Idee ist

Die kalte Jahreszeit hat begonnen und viele Menschen sind wie jedes Jahr von einer Erkältungskrankheit wie Grippe oder einem grippalen Infekt betroffen. Grippaler Infekt ist dabei das Fachwort für das, was man landläufig eine Erkältung nennt. Wer die ersten Anzeichen wie leichtes Kratzen im Hals, Müdigkeit und Abgeschlagenheit sowie laufender Nase und Schnupfen ernst nimmt, kann einen solchen grippalen Infekt im Idealfall noch abwenden oder zumindest erträglicher gestalten. Hierfür bieten sich bewährte Hausmittel bei Erkältung aber auch pflanzliche oder homöopathische Arzneimittel an. Wichtig sind in dieser Zeit aber auch Ruhe, Wärme - und Geduld. Wer zu ungeduldig ist, riskiert eine verschleppte Erkältung.

Erkältung auskurieren, damit sich keine verschleppte Erkältung einstellt

Die Symptome wie Halsschmerzen gehen zurück, das Fieber ist verschwunden, der Schnupfen und Husten plagt nicht mehr wie zu Beginn - für viele ein gutes Zeichen und ein Signal, dass man wieder wie gewohnt arbeiten gehen oder Sport treiben kann. Doch das ist keine gute Idee, denn damit riskiert man einen verschleppten Infekt, der sich zwar harmlos anhört, aber weitere Komplikationen wie Bronchitis, Lungen- oder Herzmuskelentzündung bedeuten kann.

Bei einer verschleppten Erkältung oder verschleppten Grippe bestehen die Erkältungssymptome weiterhin, belasten aber nicht mehr in dem Maße, als dass man zu Hause bleiben und sich schonen würde. Eine trügerische Sicherheit, die noch verstärkt werden kann, wenn man Medikamente nimmt, die die Symptome unterdrücken. Viele chemisch-synthetische Erkältungsmittel enthalten beispielsweise Komponenten, die Fieber senken. Man fühlt sich zwar besser, allerdings bremst man den eigenen Körper in der Bekämpfung von Erregern aus. Der Hintergrund: Die bei Fieber erhöhte Körpertemperatur soll eigentlich die Vermehrung der Viren und Bakterien hemmen. Diese körpereigne Abwehrreaktion unterbleibt durch die Behandlung mit einem Fiebersenker.

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Wie wird aus einer scheinbar harmlosen Erkältung eine verschleppte Erkältung?

Die möglichen Folgen davon, dass man zu wenig auf seinen Körper hört, sich zu wenig Ruhe gönnt und eine Erkältung nicht auskuriert sind vielfältig und mitunter schwerer zu behandeln: Die Erkältung nimmt einen längeren oder chronischen Verlauf, Bronchien, Mandeln, Nasennebenhöhlen oder Mittelohr können sich entzünden bzw. aus einer bereits bestehenden Entzündung kann sich eine chronische Entzündung, also eine chronische Sinusitis oder chronische Tonsillitis entwickeln.

Warum ist das so? Der Körper braucht bei einer Erkältung für die Bekämpfung der Krankheitserreger besonders viel Ruhe. Durch körperliche Anstrengungen wird er jedoch zusätzlich stark belastet, was das körpereigne Immunsystem negativ beeinträchtigen kann. Krankheitserreger können sich durch eine verschleppte Erkältung weiter ausbreiten und weiteren Viren und Bakterien haben es leichter, in den Organismus einzudringen. Setzt sich auf einen durch Viren ausgelösten Infekt wie eine Grippe eine bakterielle Infektion auf, spricht man von bakterieller Superinfektion.

Insbesondere die nachfolgenden vier Erkrankungen können Folge einer nicht auskurierten Erkältung sein:

  • Bronchitis:
    Bei einer Bronchitis gelangen die Erreger in die unteren Atemwege, also die Bronchien der Lunge. Dort verursachen sie eine Entzündung, die schmerzhaft sein kann und starken Husten mit Auswurf zur Folge haben kann.
  • Lungenentzündung:
    Ohne entsprechende Behandlung kann eine verschleppte Bronchitis auch zu einer Lungenentzündung führen. Eine solche Entzündung der Lunge ist gekennzeichnet Symptome wie hohes Fieber, Schüttelfrost und starke Schmerzen in der Brust.
  • Herzmuskelentzündung (Myokarditis):
    Im Zuge einer verschleppten Erkältung können Erreger auf andere Bereiche des geschwächten Körpers übergehen und beispielsweise eine Herzmuskelentzündung auslösen. Dazu kann es auch kommen, wenn man sich nach einem grippalen Infekt nicht lange genug regeneriert. Deutliche Anzeichen für eine Herzmuskelentzündung sind unter anderem Symptome wie Herzrasen, Schmerzen in der Brust oder starke Kurzatmigkeit. 
  • Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis):
    Aus einer nicht auskurierten Erkältung kann bei Schnupfen eine Sinusitis, also eine Nasennebenhöhlenentzündung erwachsen. Krankheitserreger finden bei diesem Infekt aus dem Nasen-Rachen-Raum einen Weg in die Nasennebenhöhlen mit der Folge von typischen Symptomen wie unangenehmem Druckgefühl und Schmerzen im Bereich von Nase und Stirn. 

Wie kann man eine verschleppte Erkältung vermeiden?

Der beste Tipp ist, körperliche Belastungen zu vermeiden und nicht zu früh wieder in den Alltag zurückkehren zu wollen. Es ist wichtig, dem Körper ausreichend Zeit zu geben, die Erreger auszumerzen, wieder zu Kräften zu kommen und richtig gesund zu werden. Selbst wenn die Symptome im Laufe der ersten Tage spürbar zurückgehen und man sich nicht mehr so krank fühlt, ist die Erkältung noch nicht vollständig überstanden. Daher sollte selbst bei leichten Erkältungssymptomen auf Ruhe geachtet werden. Nur so kann sich der Körper auf die Bekämpfung der Krankheitserreger konzentrieren und die Krankheit wird nicht verschleppt. Unterstützen kann man ihn in dieser Zeit mit ausreichend Flüssigkeit und Wärme.
Lassen die Symptome nach einer Woche nicht nach oder verschlimmern sie sich, sollte man unbedingt eine Praxis aufsuchen.

Weitere Informationen
Mehr zum Thema Erkältung & Infekte finden Sie im gleichnamigen Gesundheitsthema auf dieser Webseite. Dort finden Sie umfassende Informationen zu Erkältung und Grippe, Fieber, Bronchitis, Husten, Halsschmerzen, Mandelentzündung sowie Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis). Ebenfalls halten die Gesundheitsthemen Hinweise zur naturheilkundlichen Behandlung und bewährten Hausmitteln bereit.

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Quellenangaben & weiterführende Literatur

Weblinks

*: Bei Literatur: Erscheinungsjahr; bei Webseiten: Datum des letzten Abrufs

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