Perfektionismus: Wenn gut niemals gut genug ist
Zwischen angemessen hohen Ansprüchen und einem Perfektionismus, der krank macht, liegt oftmals nur ein sehr schmaler Grat. Wenn wir der Perfektionismus-Falle entkommen wollen, brauchen wir Mut und starke Nerven.
Niemand wird seinem Chirurgen, seinem Bankkaufmann oder seinem Automechaniker1 sagen: „Ist schon ok, wenn Sie es nicht so genau nehmen. Lassen Sie heute doch einfach mal alle Fünfe gerade sein.“ Gewissenhaftes Arbeiten ist in vielen Lebensbereichen Grundvoraussetzung und der Ehrgeiz, sich stetig zu verbessern, lässt Menschen außergewöhnliche Leistungen vollbringen. Das Ganze kann aber auch eine Kehrseite haben: Wer verlernt mit Fehlern umzugehen, wer sich über das Erreichte nicht mehr freuen kann, wer sein Selbstwertgefühl und sein gesamtes Glück von dem Erreichen übertriebener Ziele abhängig macht, treibt sich selber in einen dauerhaften Stresszustand – die Perfektionismus-Falle.
Der Perfektionismus hat viele Facetten und teilweise sogar körperliche Folgen
Perfektionismus drückt sich in zwei Hauptaspekten aus, nämlich dem Streben nach Vollkommenheit und dem Hang zu übertriebener Fehlervermeidung. Das übertriebene Streben nach Perfektion kann sich beispielsweise bei der Arbeit2, im Haushalt oder in der Kindererziehung zeigen. Auch der Umgang mit dem eigenen Körper kann bei Perfektionisten extreme Ausmaße annehmen, die bis zur Magersucht oder z. B. zu Orthorexie, also der Suche nach dem perfekten Essen, führen können.
Hohe persönliche Standards, eine starke Sensibilität für die eigenen Fehler, Zweifel an der eigenen Leistung und ein hohes Maß an Organisiertheit sind typische Merkmale von Perfektionisten3. Dahinter steht oft die Sehnsucht nach Anerkennung und mangelndes Selbstbewusstsein – und das, obwohl perfektes Funktionieren doch eigentlich zum Gegenteil führen sollte. Die Ursache ist schnell ausgemacht: Die eigene Wertschätzung der Perfektionisten definiert sich zum Großteil über die eigene Leistung und die dahingehende Meinung von anderen, z. B. der Eltern.
Perfektionismus wirft seine Schatten
Soziale und wirtschaftliche Faktoren können den Perfektionismus verstärken, weil die Betroffenen davon ausgehen, dass sie nur dann ihren Arbeitsplatz, eine Lohnerhöhung oder ihren gesellschaftlichen Status sichern können, wenn sie perfekt sind und keine Fehler machen. Letztlich ist es auch eine Art Sorge vor der eigenen Fehlerhaftigkeit und der eigenen Durchschnittlichkeit1. Aber nicht nur der Perfektionist selbst ist betroffen, denn eine krankhaft perfektionistische Lebenseinstellung wirkt sich auch auf die Mitmenschen aus. Die Messlatte wird nicht nur für sich selbst extrem hoch gelegt, sondern auch für die Kollegen und die Familie, die damit ebenfalls unter Druck gesetzt werden. Mit der gleichzeitigen Sorge vor Zurückweisung und ausbleibender Anerkennung entsteht schnell ein Teufelskreis, der das ganze Leben bestimmt und zunehmend in die Isolation führen kann. Permanenter Stress aufgrund von Perfektionismus hat außerdem auch körperliche Folgen: Betroffene leiden unter innerer Unruhe, starker innerer Anspannung, Erschöpfung, Kopfschmerzen und anderen typischen Stresssymptomen.
Ziel: Toleranz der eigenen Unvollkommenheit gegenüber
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Den wenigsten Menschen ist die perfektionistische Ausrichtung ihrer Gedanken und ihres Handelns bewusst. Wenn man mit ihnen spricht, beschreiben sie meist körperliche Symptome. Oft ist die innere Unruhe und Anspannung so hoch, dass es den Betroffenen nicht ohne weiteres möglich ist ihre Situation zu reflektieren. Genau hier kann Pascoflair® eingesetzt werden: Die entspannende Wirkung des Passionsblumenextraktes hilft zur Ruhe zu kommen, ohne dass die kognitive Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigt werden. Mit der nötigen Ruhe ist es dann oft leichter das eigene Verhalten neu zu bewerten. In den nächsten Schritten geht es dann darum zu lernen, eigene Schwächen anzunehmen, gesund mit Kritik umzugehen und eine „Imperfektionstoleranz“1 zu entwickeln. Ein gesundes Anstreben von Verbesserungen ist dabei weiterhin in Ordnung, aber das krampfhafte Festhalten am Ideal wird vermieden.
Mehr über die Psychologie des Perfektionismus
Einen guten Einblick in die Welt der Perfektionisten und wie man ihr entkommen kann, beschreibt der Wiener Psychiater und Psychotherapeut Raphael Bonelli in seinem Buch „Perfektionismus: Wenn das Soll zum Muss wird“. Ziel sei die Befreiung „von Ich-Sucht, Kontrollzwang, Anspruch auf Fehlerlosigkeit, Verbitterung und Fremdbeschuldigung. Innere Freiheit macht dagegen flexibel und unabhängig“.1
1 Bonelli RM, Perfektionismus. Wenn das Soll zum Muss wird. Erste Auflage, 3. November 2014.
2 Wojdylo K et al. Live to Work or Love to Work: Work Craving and Work Engagement. PLoS ONE 2014, 9(10): e106379. doi:10.1371/journal.pone.0106379.
3 Frost RO et al. The dimensions of perfectionism. Cogn Ther Res 1990, 14:449–468.
Pascoflair®
Wirkstoff: Passionsblumenkraut-Trockenextrakt.
Bei nervösen Unruhezuständen. Enthält Sucrose und Glucose.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.
Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH, D-35383 Gießen