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Inhaltsstoff Chrom

Chrom

Kurz erklärt

Chrom ist ein Spurenelement, das im Körper für die Blutzuckerregulation und den Stoffwechsel der Makronährstoffe (Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße) eine Rolle spielt. Es kommt in vielen Lebensmitteln vor. Als Nahrungsergänzung in Form von Kapseln kommt Chrom vor allem für Menschen mit Diabetes in Betracht, aber auch für Leistungssportler. Die Begriffe Chrom (III)-chlorid, Chrom (III)-Picolinat oder Chrom Picolinat sind Synonyme.

Was ist Chrom?

Es ist ein essenzielles Spurenelement, das im Körper nicht gebildet werden kann, sondern von außen zugeführt werden muss. Es kommt in der Natur überwiegend in gebundener Form als Mineral Chromit (Chromeisenstein) vor. Drei Oxidationsstufen treten relativ häufig auf, wobei das zweiwertige Chrom(II) und seine Verbindungen starke Reduktionsmittel sind, das dreiwertiges Chrom(III) die stabilste Form ist und das sechswertiges Chrom(VI) als starkes Oxidationsmittel eine hohe Toxizität besitzt. Im gesundheitlichen Zusammenhang sind nur dreiwertige Chrom-Verbindungen relevant.  

Aufgaben von Chrom

Chrom hat eine zentrale Funktion im Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Fettstoffwechsel. Es trägt also zu einem normalen Stoffwechsel von Makronährstoffen bei sowie zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutzuckerspiegels.

In Bezug auf den Blutzuckerspiegel ist Chrom essentiell, da es Bestandteil des Glucose Toleranz Faktors (GTF) ist, der nur dann gebildet werden kann, wenn es in ausreichender Menge im Körper vorliegt. Der Glukose Toleranz Faktor steuert die Bindung von Insulin an seine Rezeptoren. Dadurch wird das Insulin in seiner Wirkung optimiert und folglich die Glucose-Verwertung verbessert. Es ist an der Regulation des Blutzuckerspiegels beteiligt, indem es die Glucosetoleranz verbessern, die Aufnahme steigern und die Insulinresistenz vermindern kann. 

Tagesbedarf

Der Chrom-Bedarf im Körper beträgt nach den Referenzwerten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung bei Säuglingen bis 4 Monaten 1-10 µg, und bei Kleinkindern bis zu einem Jahr bei 20 – 40 µg pro Tag. Der Bedarf steigt dann bis zum 15. Lebensjahr auf 20 – 100 µg pro Tag an. Bei Jugendlichen und Erwachsenen wird er mit 30 – 100 µg pro Tag sowohl für Männer als auch für Frauen angegeben. 
Viele Lebensmittel enthalten das Spurenelement in unterschiedlichen Mengen. Wer auf eine Nahrungsergänzung in Form von Kapseln oder Tabletten zurückgreifen möchte, kann beispielsweise Produkte mit einer Dosierung von 200 µg wählen. Es handelt sich dabei oftmals um Chromchlorid oder Chrom Picolinat (Chromium Picolinate). Es sollte zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden.

Wer hat einen erhöhten Chrom-Bedarf?

  • Personen, die an Diabetes leiden, scheiden das Spurenelement häufig mit dem Urin aus - ebenso Menschen mit metabolischem Syndrom.
  • Ältere Menschen sollten auf eine ausreichende Chrom-Aufnahme durch entsprechende Lebensmittel achten. Mit zunehmendem Alter sinkt die Chrom-Konzentration in verschiedenen Geweben ab. Zudem sind ältere Personen eher von Stoffwechselstörungen wie Typ-2-Diabetes und zu hohem Cholesterinspiegel betroffen. Dies kann einen erhöhten Bedarf zur Folge haben. 
  • Eine Ernährung, die vorrangig Lebensmittel aus Weißmehl und Zucker enthält, kann zu einer erhöhten Ausscheidung von Chrom über die Nieren führen.
  • Eine sehr fettreiche Ernährung hingegen kann dazu führen, dass das Spurenelement nicht gut aufgenommen werden kann.
  • Infektionen, Stress, Trauma und starke körperliche Belastung können zu einem Chromverlust über Schweiß und Urin führen. Dies gilt auch für Leistungssportler.

Chrom in Lebensmitteln

In Lebensmitteln kommt das Spurenelement in organischer und anorganischer Form vor. Organisches Chrom hat eine etwas bessere Bioverfügbarkeit. Je nach der Bodenqualität schwankt der Gehalt in Lebensmitteln stark. Gut resorbierbares Chrom Picolinat in ausreichender Menge findet sich zum Beispiel in Weizenvollkornbrot, Roggenbrot, Champignons, Austernpilzen, Kalbsleber, Bierhefe, Weizenkeimen, aber auch in anderen Vollkornprodukten sowie Fisch und Fleisch. Leider sind Obst und Gemüse keine sehr chromhaltigen Lebensmittel. Auch eine industrielle Verarbeitung von Lebensmitteln bringt Verluste am Gehalt. Eine vollwertige Ernährung, die auch Fisch und Fleisch in Maßen enthält, bietet in der Regel eine ausreichende Versorgung. 

Chrom-Mangel

Wenn sich der Blutzuckerspiegel bei Diabetes nicht gut einstellen lässt, kann dies Hinweis auf einen Chrom-Mangel sein. Auch bei einem Anstieg des Gesamt-Cholesterins und der Triglyceride verbunden mit einem Abfall des HDL-Cholesterins im Körper, könnte dies der Fall sein Das sollte unbedingt in einer Arztpraxis abgeklärt und besprochen werden.
Bei Erkrankungen des Stoffwechsels kann es sinnvoll sein, den Spiegel im Blut regelmäßig kontrollieren zu und entsprechend behandeln zu lassen. 

Gibt es Wechselwirkungen mit Medikamenten?

Kortikosteroide, also kortisonhaltige Arzneimittel, wie Dexamethason verstärken die Ausscheidung von Chrom. Schmerzmittel wie Diclofenac oder Ibuprofen erhöhen die Aufnahme und vermindern die Ausscheidung. Die Wirkung auf den Blutzuckerspiegel von Antidiabetika wie Metformin kann durch das Spurenelement Chrom verstärkt werden.

Wie kann man sich ausreichend mit Chrom versorgen?

Bevor Nahrungsergänzungen mit Chrom in Form von Kapseln oder Tabletten zur Anwendung kommen, ist es ratsam, besonders diejenigen Lebensmittel regelmäßig aufzunehmen, die einen hohen Gehalt haben: Fleisch, Fisch und Vollkornprodukte. Vegetarier*innen und Veganer*innen haben es dann schwerer. 
Da Diabetiker in Bezug auf ihren Stoffwechsel von Haus aus eher einen erhöhten Bedarf haben, kommt bei ihnen zusätzlich zu den Lebensmitteln die Supplementierung mit Nahrungsergänzungsmitteln infrage. Es gibt sie in Form von Kapseln, aber auch als Chrom-Tabletten. Die Kapseln enthalten in der Regel 50 – 200 Mikrogramm Chrom. Das klingt sehr wenig, aber es handelt sich eben um ein Spurenelement. 

Wenn eine Supplementierung gewünscht ist, und durch gezielte Lebensmittel allein keine ausreichende Versorgung zu gewährleisten ist, dann sollte man bedenken, dass Nahrungsergänzungsmittel vielfältig auf den Körper Einfluss nehmen können und dabei eine gute Produktqualität wählen. Auch die Einnahme von Vitaminen und Mineralstoffen will gut überlegt sein. 

Quellenangaben & weiterführende Literatur

Bücher

  • Uwe Gröber: Mikronährstoffe, wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 2010*
  • Uwe Gröber: Arzneimittel und Mikronährstoffe, wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 2002*
  • Uwe Gröber: Orthomolekulare Medizin, wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 2002*
  • Mikronährstoffcoach, Biogena 2020*

Weblinks

*: Bei Literatur: Erscheinungsjahr; bei Webseiten: Datum des letzten Abrufs

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Bitte beachten Sie: Alles, was die Gesundheit unterstützen kann, kann ihr auch schaden. Häufig ist das eine Frage der Dosis oder der Verträglichkeit mit anderen Arzneimitteln und möglicherweise bestehenden Grunderkrankungen. Dieses Wirkstoff-Porträt nennt nicht alle Eigenschaften, die bei der arzneilichen Anwendung beachtet werden müssen. Lassen Sie sich daher über mögliche Neben- und Wechselwirkungen von Ihrem Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker beraten und lesen Sie die Packungsbeilagen von Arzneimitteln.

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