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Pflanzliche Antibiotika – Von der Natur lernen

Der 28. September 1928 war ein ganz besonderer Tag in der Geschichte der Medizin: Der schottische Bakteriologe Alexander Fleming entdeckt zufällig im Labor einen in eine Bakterien-Kultur hineingeratenen Schimmelpilz mit keimtötender Wirkung. Später entwickelt er daraus das Antibiotikum Penicillin. So begann das Zeitalter des Antibiotikums, zunächst mit ausgesprochen positiven Wirkungen. Für die Entdeckung des Penicillins und dessen heilender Wirkung bei verschiedenen Infektionskrankheiten erhielt Fleming 1945 den Medizin-Nobelpreis.

Antibiotika: viel Licht, aber auch viel Schatten

Man muss anerkennen, dass zahllose Menschenleben in den nachfolgenden Jahrzehnten durch Antibiotika gerettet werden konnten – eine Verteufelung dieser Arzneimittelgruppe ist also keineswegs legitim. Es müssen allerdings auch die Schattenseiten ihres Einsatzes in eine Nutzen-Risiko-Abwägung einbezogen werden.

Häufig werden Antibiotika unkritisch eingesetzt, auch bei viral bedingten Infektionen oder in der Massentierhaltung. Damit einhergehend kommt es zu einer Zunahme von Antibiotikaresistenzen. Außerdem treten Nebenwirkungen auf, wie eine gestörte Darmflora, Allergien oder beispielsweise Pilzinfektionen und auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Ziel muss ein verantwortungsvoller Umgang mit Antibiotika sein, damit aus der einstigen Wunderwaffe langfristig nicht ein stumpfes Schwert wird.

Was können wir von Pflanzen lernen?

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Auch Pflanzen sind Angriffen von Bakterien und anderen Keimen ausgesetzt. Sie schützen sich deshalb seit Jahrtausenden mit speziellen Inhaltsstoffen wie ätherischen Ölen, Bitterstoffen, Gerbstoffen oder sekundären Pflanzenstoffen wie Flavonoiden gegen Bakterien, Pilze oder Viren, ohne dass sich Resistenzen ausgebildet haben. Ein Grund: sie setzen nicht auf einen einzelnen bakterien-abtötenden Stoff. So haben Keime schlechtere Möglichkeiten, sich darauf einzustellen und Immunitäten auszubilden.

Die Naturmedizin kennt unzählige pflanzliche Antibiotika

Viele Heilpflanzen enthalten Stoffe, die Bakterien abtöten oder an der Vermehrung hindern. Ein sehr bekanntes pflanzliches Antibiotikum ist der Thymian (Thymus vulgaris). Inhaltsstoffe der beliebten Gewürzpflanze können das Wachstum von Bakterien, Viren und Pilzen hemmen. Gleiches gilt für den Erkältungsbaum Eukalyptus. Auch scharf schmeckende Pflanzen wie Meerrettich oder Kapuzinerkresse besitzen aufgrund der enthaltenen Senföle antibakterielle Eigenschaften. Um beispielsweise bei Erkältungsmitteln davon profitieren zu können, haben wir die Extrakte einiger der genannten Heilpflanzen in unseren pflanzlichen und homöopathischen Arzneimitteln eingearbeitet.

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