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Von Thomas Kammler

Tröpfcheninfektion: Bakterien und Viren im Sprühnebel

Tröpfcheninfektion: Mann niest in ein Taschentuch und verteilt Bakterien oder Viren

Wie Erreger sich durch Husten und Niesen über die Luft übertragen können

Was ist eine Tröpfcheninfektion? Durch Niesen, aber auch durch einfaches Ausatmen gelangen Viren und Bakterien in kleinsten Feuchtigkeitströpfchen, sogenannten Aerosolen, in die Umgebungsluft oder zum Beispiel die Handfläche. Wenn wir dann diese Luft einatmen oder wenn wir eine vernieste Hand einer infizierten Person schütteln, kann das dazu führen, dass sich Viren und Bakterien über die Tröpfchen in unsere Schleimhäute übertragen - in diesem Fall spricht man von einer Tröpfcheninfektion. Ideale Voraussetzungen für eine Tröpfcheninfektion finden Erreger in geschlossenen Räumen oder zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln, wo viele Menschen auf engem, schlecht belüftetem Raum zusammenkommen. Sie haben in uns einen neuen Wirt gefunden, und können sich bei uns ausbreiten und Krankheiten auslösen.

Welche Erkrankungen können über eine Tröpfcheninfektion übertragen werden?

Eine der häufigsten Auslöser für Erkältungen sind Tröpfcheninfektionen: Verschiedene Viren, beispielsweise Rhinoviren, können Erkältungssymptome verursachen. Ähnlich verhält es sich bei der Grippe (Influenza): Grippeviren werden leicht durch Tröpfchen übertragen und können Infektionen der Atemwege verursachen. Wie man spätestens aus eigenen Erfahrungen der letzten Jahre weiß, wird auch das Coronavirus SARS-CoV-2, das die COVID-19-Pandemie ausgelöst hat, hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion übertragen. Auch Krankheiten wie Keuchhusten, Masern, Windpocken, Mumps, Tuberkulose, Scharlach, Diphterie oder Röteln werden häufig über eine Tröpfcheninfektion von einer Person auf eine andere übertragen.

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Über welche Distanzen kann eine Übertragung durch Tröpfcheninfektion erfolgen?

Die Distanz, über die sich eine Tröpfcheninfektion ausbreiten kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wichtig ist beispielsweise die Größe der freigesetzten Tröpfchen. Größere Tröpfchen, die beim Husten oder Niesen freigesetzt werden, haben normalerweise nur eine begrenzte Reichweite von etwa 1 bis 2 Metern – daher ist Abstand angesagt, wenn man sich um Umfeld von infizierten Menschen aufhält. Kleinere Tröpfchen, die als Aerosole bezeichnet werden, können länger in der Luft schweben und sich über größere Entfernungen verbreiten. Dies ist insbesondere in Innenräumen mit schlechter Belüftung der Fall. Aerosole können sich über mehrere Meter hinweg ausbreiten und eine Übertragung auf andere Personen über größere Distanzen ermöglichen.
Auch die Art des Krankheitserregers, die Umgebungsbedingungen und die Aktivität der infizierten Person (Atmen, Sprechen, Singen, Husten, Niesen usw.) spielen eine wichtige Rolle. Einige Krankheitserreger sind infektiöser als andere und können in geringeren Mengen eine Ansteckung verursachen. Zudem können Luftfeuchtigkeit und Temperatur die Überlebensfähigkeit von Viren in der Luft beeinflussen. Regelmäßig und gut belüftete Räume verringern die Konzentration von potenziell infektiösen Tröpfchen in der Luft und verringern so das Infektionsrisiko.

Welchen Gesundheitstipp kann man bei Tröpfcheninfektionen mit auf den Weg geben?

Gerade in der typischen Erkältungszeit, also in den Herbst- und Wintermonaten, wenn grippale Infekte, also Erkältungen, oder Grippe umgehen, einfach regelmäßig Händewaschen – aber richtig. Stellt sich natürlich die Frage, ob man sich auch „falsch“ die Hände waschen kann. Die „Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung“ hat Tipps herausgegeben, wie man sich am besten die Hände waschen sollte, um Infektionen zu vermeiden.

Wie wäscht man sich richtig die Hände?

Effektives Händewaschen vollzieht sich in 5 Schritten:
1.    Hände unter fließendem Wasser richtig nass machen
2.    Rundum einseifen: dazu die Hände von allen Seiten mit Seife einschäumen
3.    Gründlich einseifen: 20 bis 30 Sekunden
4.    Unter fließendem Wasser gründlich abspülen
5.    Hände mit einem sauberen Tuch gründlich abtrocknen

Wie kann ich das Ansteckungsrisiko verringern?

Durch richtiges Verhalten das Risiko für Infektionen wie Erkältungen senken. In der Erkältungszeit sollte man daher am besten Menschenansammlungen, soweit möglich, meiden, um das Risiko für eine Übertragung einer Erkrankung möglichst kleinzuhalten. Zumindest von bereits erkrankten Personen sollte man sich fernhalten, insbesondere, wenn man sowieso schon angeschlagen ist. Vorher ist der Kontakt mit Erregern von anderen Menschen allerdings sogar ein gutes Training für das eigene Immunsystem. So kann es über längere Zeit hinweg lernen, mit den verschiedensten Krankheitserregern umzugehen. Übertriebene Hygiene und ein Übermaß an Desinfektion sind also kontraproduktiv! Besser ist es, sein Immunsystem als körpereigene Abwehr zu unterstützen.

Wo finde ich weitere Informationen?

Sollte es Sie trotzdem mit einer Erkältung erwischt haben, finden Sie im Gesundheitsbereich „Erkältung & Infekte“ Hintergrundwissen, gute Tipps, Hausmittel und pflanzliche oder homöopathische Medikamente bei Husten, Schnupfen, Bronchitis, Sinusitis und Co.

Quellenangaben & weiterführende Literatur

Weblinks

*: Bei Literatur: Erscheinungsjahr; bei Webseiten: Datum des letzten Abrufs

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