Wacholder (Juniperus communis): mystisch, schmackhaft und heilsam

Wacholder (Juniperus communis)

Heute kennen ihn viele als verdauungsfördernden Schnaps, harntreibende Heil- pflanze, Gewürz oder typisches Element der Heide-Landschaften.

Vor ein paar Jahrhunderten sah das noch ganz anders aus.

Unter den Namen Machandel, Kranawit oder Weckholder ist der Wacholder in verschiedenen Gegenden Bestandteil von Märchen und Sagen. "Esst Kranewitt und Bibernell, dann sterbt ihr net so schnell."

In den Pest-Zeiten sollen die Vögel das von den Dächern gepfiffen haben, woraufhin die Noch-Gesunden Bibernellwurzeln und Wacholderbeeren kauten und die Krankenzimmer mit Wacholder ausräucherten, um sich auf diese Weise vor Ansteckung zu schützen.

Als Räuchermittel war Wacholder in vielen der alten Kulturen bekannt und findet auch heute noch im Alpenraum Anwendung.

Wacholderzweige über der Haustür sollten Dämonen abwehren. Als immergrüne Pflanze galt der Wacholder als Geriatrikum, also als Heilmittel für typische Alterskrankheiten: Pflanzen, die immergrün den Winter (der ja auch für das Alter und Sterben steht) überdauern, würden auch den Menschen mit seinen Altersbeschwerden unterstützen. Hier liegt auch eine der Deutungen für den Namen: Wacholder geht auf das althochdeutsche "wechalter" zurück, was so viel wie "lebensfrisch" bedeutet

Der Nieren- und Verdauungs-"Wach-Holder" in der modernen Naturmedizin

Viele traditionelle Anwendungen sind mittlerweile auch wissenschaftlich begründbar. In Bezug auf den Wacholder betrifft das v.a. seine verdauungsfördernde und harntreibende Wirkung - Wacholder nutzt man heute in verschiedener Weise:

  • Wacholderbeer-Öl wird aus den reifen Beerenzapfen gewonnen. Man verwendet es in Arzneimitteln zur Verdauungsförderung und Harntreibung aber auch äußerlich in Form von Badezusätzen und Einreibungen bei rheumatischen Erkrankungen
  • Wacholder-Beeren finden Einsatz in Teemischungen und als Gewürz. Da sie in konzentrierter Form die Nieren reizen können, werden sie aber nicht mehr in hoch dosierter Form als harntreibende Arzneimittel angeboten.
  • Homöopathisch werden die frischen, reifen Samenzapfen verwendet - bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, der Nieren und ableitenden Harnwege.

Juniperus communis: Wacholder - der Harntreiber unterstützt bei:

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