Vitamin-C-Infusionen trotz Fructoseintoleranz und Zitrusfrucht-Allergie?

Ist intravenöses Vitamin C hier möglich?
Während sowieso jeder von uns Vitamin C über die Nahrung aufnimmt, gibt es auch die Möglichkeit, es in höherer Dosierung als Infusion zu verabreichen, wenn man unter einem gesundheitlich bedeutsamen Vitamin-C-Mangel leidet. Doch was ist, wenn man gleichermaßen unter einer Fructoseintoleranz (Unverträglichkeit gegenüber Fruchtzucker Fructose/Fruktose) oder einer Allergie gegen Zitrusfrüchte leidet? Sind Vitamin-C-Infusionen dann trotzdem möglich?
Verträgt jeder Mensch Vitamin C?
Manche Menschen meinen, kein Vitamin C zu vertragen, weil sie überempfindlich reagieren – beispielsweise auf Zitrusfrüchte oder im Rahmen einer Fructoseintoleranz. Wichtig zu wissen ist, dass eine Zitrusfrucht-Allergie oder eine Fructoseintoleranz keine Unverträglichkeit von Vitamin C selbst ist, sondern von anderen Inhaltsstoffen der jeweiligen Lebensmittel. Da Vitamin C ein lebensnotwendiger Stoff ist, wären wir nicht lebensfähig, wenn es eine echte Vitamin-C-Allergie gäbe. Der Wissenschaft ist folglich auch keine „Vitamin-C-Intoleranz“ bekannt.
Fructoseintoleranz – Ein Problem bei Vitamin-C-Infusionen?
Etwa 15-25 % der Menschen in Deutschland leiden unter einer Fructoseintoleranz. Sie haben Schwierigkeiten, den Fruchtzucker Fructose aus der Nahrung richtig aufzunehmen. Fruchtzucker ist in den meisten Obst- und Gemüsesorten in unterschiedlichen Mengen enthalten. Normalerweise wird dieser Zucker von den Zellen des Dünndarms vollständig aufgenommen und mithilfe eines speziellen Transporters ins Blut weitergeleitet.
Bei einer „Fruktosemalabsorption“, wie der medizinische Begriff für Fruktoseintoleranz lautet, funktioniert dieser Prozess jedoch nicht richtig. Die Dünndarmschleimhaut kann die Fruktose aus der Nahrung nur eingeschränkt oder gar nicht aufnehmen. Dadurch gelangt der Zucker fälschlicherweise in den Dickdarm, wo er von Bakterien verarbeitet wird. Das kann u.a. Blähungen, Krämpfe und Durchfall verursachen.
Vitamin-C-Infusionen enthalten jedoch keine Fructose. Die Ascorbinsäure für die Infusionen wird aus natürlichen Rohstoffen synthetisiert und ist frei von Fruchtzucker. Daher stellen bei Fructoseintoleranz kein Problem dar. Dennoch sollten sich Betroffene vor einer Behandlung in ihrer Hausarztpraxis oder Naturheilpraxis erkundigen, ob ansonsten etwas gegen eine Vitamin-C-Infusionstherapie sprechen könnte.
Zitrusfrucht-Allergie – Ist Vitamin C dann tabu?
Viele Menschen assoziieren Vitamin C mit Zitrusfrüchten wie Zitronen. Eine Allergie gegen Zitrusfrüchte wie Orangen, Limetten, Mandarinen oder Grapefruits wird meist durch bestimmte Proteine in der Frucht ausgelöst – nicht durch das in den Früchten enthaltene Vitamin C. Das in Infusionen verwendete Vitamin C zwar aus natürlichen Rohstoffen hergestellt enthält aber keine der die Allergie-auslösenden Fruchtbestandteile. Es spricht von daher nichts dagegen, dass Zitrusfrucht-Allergiker Vitamin C zu sich nehmen oder eine Infusion erhalten. Auch hier gilt: Sicherheitshalber sollte vor der Anwendung eine Rücksprache mit der behandelnden Praxis erfolgen.
Zu wenig Vitamin-C?
Fazit: Eine gute Wahl – mit therapeutischer Rücksprache
Vitamin-C-Infusionen können eine sinnvolle Option sein, um den Körper bei einem ausgeprägten Vitamin-C-Mangel gezielt mit Vitamin C zu versorgen.
Quellenangaben & weiterführende Literatur
Weblinks
- Burkhard Kleuser und Lukasz Japtok, Pharmazeutische Zeitung, "Intoleranzen und Allergien", 11.03.2025*
- gesundheit.gv.at, "Fruktoseintoleranz", 11.03.2025*
*: Bei Literatur: Erscheinungsjahr; bei Webseiten: Datum des letzten Abrufs
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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.
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