Schutzmuskel, Fluchtmuskel, Seelenmuskel: Der Musculus psoas major stellt sich vor

Der große Lendenmuskel und seine Bedeutung für die körperliche und psychische Gesundheit
Der menschliche Körper hat nur einen einzigen Muskel, der die Wirbelsäule mit den Beinen verbindet: den großen Lendenmuskel. Fachleute kennen ihn als den „Musculus psoas major“. Er ist einer der größten Muskeln im menschlichen Körper überhaupt und verbindet Ober- und Unterkörper miteinander.
Er verläuft beidseitig vom 12. Brustwirbel und den 5 Lendenwirbeln ausgehend durch das Becken zu den Oberschenkelknochen – genauer gesagt zu einem Knochenvorsprung auf der Innenseite des Knochens etwas unterhalb des Hüftgelenks. Der Psoas ist ein Schutzmuskel: Er zieht uns in die Embryonalstellung, bei der unsere inneren Organe vor äußeren Einwirkungen geschützt werden. Außerdem schützt er unser Iliosakral-Gelenk, das die untere Wirbelsäule mit dem Becken verbindet, vor Blockierungen.
Je mehr Stress, desto kürzer der Psoas
Man könnte diesen Muskel auch als Fluchtmuskel bezeichnen, denn seine Kraft und Flexibilität ist unerlässlich für schnelles Laufen. Die Flucht-Reaktion des menschlichen Körpers ist bekannt aus der Stress-Medizin, interessant ist: Neben den Stresshormonen wird bei ihr auch unser Fluchtmuskel Psoas aktiviert und verkürzt sich, auch wenn wir nicht weglaufen, von Stresssituation zu Stresssituation immer mehr.
Bitte nicht hinsetzen
Eine Verkürzung des Psoas entsteht auch durch eine vorwiegend sitzende Lebensweise, weil er nur bei gestrecktem Hüftgelenk in seine volle Länge gezogen wird. Je seltener dies geschieht, desto kürzer wird er. Eine Verkürzung des Psoas-Muskels ist also relativ wahrscheinlich bei sitzenden, gestressten Menschen. Und Hand auf‘s Herz: Wer gehört nicht dazu?
Selbsttest: Habe ich einen verkürzten Psoas?
Eine solche Verkürzung des Psoas-Muskels ist etwas schwierig nachzuweisen, denn dazu muss man Ursprung und Ansatz maximal räumlich voneinander entfernen, was gar nicht so leicht zu bewerkstelligen ist. Man lege sich flach auf den Rücken und ziehe ein Knie so weit wie möglich an die Brust, um die die Lendenwirbelsäule auf den Boden zu drücken. Wenn sich das andere Bein dabei vom Boden abhebt, ist auf dessen Seite der Psoas verkürzt. Das führt zu einer schlechten Körperhaltung und weiteren möglichen Konsequenzen.
Weitreichende Symptome und Folgen einer solchen Verkürzung des Psoas-Muskels
Das Becken kippt, so dass das Gesäß nach hinten gedrückt wird, die untere Wirbelsäule wird dabei in ein Hohlkreuz gezogen. Es können Schmerzen im unteren Rücken, in den Leisten und den vorderen Oberschenkeln sowie Blockaden und Schmerzen im Iliosakral-Gelenk entstehen. Das Iliosakral-Gelenk ist das Gelenk, das das untere Ende der Wirbelsäule mit dem Becken verbindet. Es sorgt für Stabilität und ermöglicht leichte Bewegungen im Beckenbereich. Der Einfluss auf die Statik der Wirbelsäule beeinflusst aber auch die oberen Ebenen, die Brustwirbelsäure, die Rippen und mit der Halswirbelsäule auch den Kopf. Alle Arten von Rücken-, Nacken-, Rippen- und Kopfschmerzen inklusive Migräne können die Folge eines verkürzten Psoas-Muskels sein. Durch die enge Verbindung des Psoas zum Zwerchfell kann bei einer Verkürzung auch die Atmung erschwert sein. Dies führt wieder einmal vor Augen, wie weit Ursache und Folgen manchmal voneinander entfernt sein können.
Was ist ein sogenanntes Psoas-Zeichen?
Ein sogenanntes „Psoas-Zeichen“ kann bei bestimmten Erkrankungen auftreten, zum Beispiel einer Blinddarmentzündung, Abszessen im Bauchraum oder Becken, Entzündungen im Darm oder bei Frauen an Eierstöcken und Eileiter, sowie bei einem Psoas-Abszess oder Problemen im Bereich der Hüfte. Als Psoaszeichen bezeichnen Mediziner Schmerzen beim Zusammenziehen oder Dehnen des Psoas-Muskels. Betroffene nehmen oft eine Schonhaltung ein, indem sie die Hüfte beugen und das Bein anziehen, um die Schmerzen zu lindern.
Das Zusammenspiel von Muskeln und Seelenleben
Ein verspannter Muskel löst immer Stress im Körper aus, da der Muskeltonus sehr eng mit der psychischen Situation in Wechselwirkung steht. Deshalb führt Stress zu Verspannungen und wirkt ein warmes, muskelentspannendes Bad so beruhigend. Eine Verkürzung des Psoas entsteht langsam und bleibt häufig über eine lange Zeit bestehen. Wird sie gelöst, stellt sich häufig eine entspannte, ruhige Stimmungslage ein. Daher auch die Bezeichnungen „Seelenmuskel“ oder „Traumamuskel“.
Alles zusammen sicher Grund genug, dem Psoas aus seiner Klemme zu helfen!
Maßnahmen für einen gesunden, flexiblen Psoas
1. Psoas dehnen, entspannen und wärmen
Eine Massage des Psoas ist aufgrund seiner Lage leider eher schwierig. Mit Wärme und Dehnübungen kann aber schon viel erreicht werden. Die einfachste Psoasdehnung sieht man auf dem Bild oben links, es gibt aber vielerlei Anleitungen dazu im Netz.
Wärme in Form einer Wärmeflasche, eines Kirschkernkissen oder einer Rotlichtbestrahlung auf dem unteren Rücken fördert die Durchblutung und den Lymphfluss und entspannt das Muskelgewebe.
2. Stress vermeiden, Entspannung suchen
Das ist einfacher gesagt als getan und Tipps und Anleitungen gibt es dazu zur Genüge. Wir wollen uns deshalb auf das Wesentliche beschränken:
Bewusst atmen, Dinge achtsam tun, auf sich achten.
Zur Unterstützung:
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- Entspannt durch den Tag mit Pascoflair: Der Extrakt der Passionsblume (Passiflora incarnata) für die nötige innere Ruhe.
3. Viel weniger sitzen
9,5 Stunden sitzt der Deutsche im Durchschnitt am Tag, zuhause, im Büro, in Zug, Bus oder Auto. Und 8 Stunden schläft er. Man sollte das Sitzen der Gesundheit zuliebe auf maximal 6 Stunden am Tag reduzieren. Dies ist nicht nur für den Psoas gut, sondern auch für vieles andere. Stattdessen ist Laufen, Treppensteigen oder beispielsweise Yoga angesagt, mit speziellen Übungen zum Öffnen der Hüfte. Auch Progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training können hilfreich sein.
Quellenangaben & weiterführende Literatur
Bücher
- Carlo A. Mallio, C. A., et al.: The importance of psoas muscle on low back pain: a single-center study on lumbar spine MRI, North American Spine Society Journal (NASSJ), Volume 18, 2024 1970*
- Ingo Froböse, Ulrike Schöber: Das neue Psoas-Training: Schmerzfrei, leistungsfähig und beweglich: Die besten Übungen für den großen Lendenmuskel, Südwest-Verlag, 2017 1970*
- Kristin Adler, Arndt Fengler: Psoas-Training für Vielsitzer: Schmerzfrei und beweglich: Die Lendenmuskulatur kräftigen, Trias-Verlag, 2024 1970*
Weblinks
- Pschyrembel Online, "Psoaszeichen", 19.09.2024*
*: Bei Literatur: Erscheinungsjahr; bei Webseiten: Datum des letzten Abrufs
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