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Subazide oder hyperazide Gastritis?

Diagnostische Überlegungen

Zu unserem letzten Artikel erreichten uns eine Vielzahl an Anfragen. Neben den Therapiekonzepten wurde auch häufig nach den Diagnose-Möglichkeiten gefragt.

Die diagnostische Unterscheidung zwischen sub- und hyperazider Gastritis ist nicht einfach, da kein direkter Test mehr zur Verfügung steht. Also ist ein vorsichtiges Abwägen verschiedener Hinweise Mittel der Wahl. 
Schulmedizin: Gastroskopie
In der Schulmedizin wird zur Diagnostik der Gastritis eine Gastroskopie durchgeführt, die hauptsächlich Aufschlüsse über den Zustand des Gewebes gibt. Der pH-Wert des Magensafts ließe sich mithilfe einer Sonde während der Gastroskopie bestimmen, dies wird aber in der Regel nicht gemacht, da die Schulmedizin bei einer Gastritis immer von einer Hyperazidität ausgeht. 

Interessanterweise gab es vor der Markteinführung der PPIs einen weiteren Test, den sogenannten Heidelberg-Test. Hier schluckt der Patient eine kleine Kapsel mit einem Sender, die den pH-Wert des Magens misst, während der Patient eine Bikarbonat-Lösung trinkt. Dieser Test wäre sehr aussagekräftig für unsere Ausgangsfrage, wird aber leider nicht mehr durchgeführt. 

Naturheilkunde
Um die naturheilkundliche Diagnostik näher zu beleuchten, haben wir mit sehr erfahrenen Therapeuten über ihr Vorgehen gesprochen. In der Folge stellen wir die angesprochenen Möglichkeiten vor, der Tenor der Gespräche war aber eindeutig: Versuch und Irrtum. 

Der Natron-Test
Manche naturheilkundliche Praxen behelfen sich mit dem folgenden Test, der einen ersten Hinweis auf eine Subazidität geben kann: 

• ¼ Teelöffel Backnatron in 200 ml Wasser auflösen und auf nüchternen Magen trinken lassen
• Wenn der Patient nicht innerhalb von 5 Minuten Aufstoßen muss, deutet das auf einen Magensäuremangel hin. 

 

Iris-Diagnostik
Die Iris bietet innerhalb ihrer Magen-Darm-Zone einen Hinweis auf eine Disposition oder eine konstitutionelle Empfindlichkeit (auch familiär). Eine helle Magenzone zeigt eine mögliche Disposition zur Hyperazidität, eine dunkle Magenzone eine eventuelle Disposition zur Subazidität. Die Iridologie spricht bei einer dunklen Magenzone deshalb auch vom „Amara-Auge“. 

 

Therapieversuche
Anzeichen für eine subazide Gastritis ist das mangelnde Anschlagen einer PPI-Therapie. Die Symptomatik lässt sich kaum dadurch beeinflussen, da der Säuremangel verstärkt wird. Bei Hyperazidität ist die Wirkung dagegen sehr gut, wenngleich eine langfristige Behandlung mit PPIs auf jeden Fall vermieden werden sollte. 

Anders zeigt sich eine Therapie mit Bitterstoffen: Der subazide Patient verspürt schon nach kurzer Therapiedauer Erleichterung, da die Anregung der Magensäureproduktion die Symptomatik stark verbessert. Ein hyperazider Patient erlebt dagegen eher eine Verschlechterung. 

 

Sollten Sie weitere Erfahrungen zu dieser Thematik haben, melden Sie sich bitte unter therapieanfragen(at)pascoe.de

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