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Verdauungsbeschwerden – die Verdauung unterstützen und Blähungen natürlich lindern

Von Bärbel Tschech
aktualisiert

Kurz erklärt

Zu den typischen Verdauungsbeschwerden gehören Blähungen, Völlegefühl, Sodbrennen, Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Verstopfung. Zu den pflanzlichen Wirkstoffen bei Verdauungsbeschwerden zählen Bitterstoffe zur Bildung der Verdauungssäfte sowie Pfefferminzblätter, Kamillenblüten und Kümmelfrüchte. Diese Heilpflanzen können bei allgemeinen Verdauungsbeschwerden verwendet werden. Pankreas-Enzyme werden zur Unterstützung der Bauchspeicheldrüse eingesetzt.

Frau hält Ballon als Symbol für Blähungen

Welche Symptome können bei Verdauungsbeschwerden auftreten?

Symptome wie Blähungen, Völlegefühl, Magenschmerzen, Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung sind Verdauungsbeschwerden, die fast jeder kennt. Verschiedene Verdauungsorgane können an der Entstehung von Verdauungsstörungen beteiligt sein. Der Fachmann spricht bei Oberbauchbeschwerden von Dyspepsie. Der Begriff Dyspepsie setzt sich aus den beiden griechischen Wörtern dys (schlecht) und pepsis (Verdauung) zusammen. Wenn keine organischen Erkrankungen als Ursache erkennbar sind, sprechen Mediziner von funktioneller Dyspepsie.

Was bedeutet Verdauung?

Der Magen-Darm-Trakt dient dazu, die Nahrung zu zerkleinern und aufzuspalten. So hat der Körper die Möglichkeit, die wichtigen Nährstoffe aufzunehmen. Blut und Lymphe transportieren dann die aus dem Darm aufgenommenen Nahrungsbestandteile dorthin, wo sie gebraucht werden. Der Anteil an Nahrung, der nicht vom Körper aufgenommen werden kann, wird zusammen mit Abbauprodukten als Stuhl ausgeschieden. Verdauung bedeutet also: Verfügbarmachen der Nährstoffe aus der Nahrung für die Körperzellen.

Die Stationen der Verdauung

Welche Verdauungsorgane gibt es?

Folgende Stationen hat unser Verdauungstrakt:

Verdauung beginnt im Mund

Das Essen wird zerkaut und die Enzyme im Speichel schließen schon die ersten großen Nahrungsbestandteile auf. Zunächst sind es die Kohlenhydrate, die mit Hilfe der Amylasen im Speichel in einfache Zuckerverbindungen aufgespalten werden. Deshalb wird Brot süß, wenn man es lange kaut. „Gut gekaut ist halb verdaut!“: Je besser die Nahrung gekaut und eingespeichelt wird, desto problemloser kann die weitere Verdauung ablaufen.

Magen: Durchmischen und Ansäuern

Nachdem die Nahrung durch die Speiseröhre gerutscht ist, passiert sie den Mageneingang, der auch Magenmund oder Kardia genannt wird und gelangt in den Magen.

Hier wird der Speisebrei vermischt und mit Magensaft durchsetzt. Der Magensaft wird oft als Magensäure bezeichnet, weil er sehr sauer ist. Er besteht u. a. aus Wasser, Salzsäure und Enzymen. Die Salzsäure sorgt dafür, dass das Enzym Pepsin die Eiweiße aufspalten kann. Lipasen kümmern sich um die Fettverdauung. Der saure Magensaft dient auch zur Desinfektion. Er enthält auch den so genannten Intrinsic factor. Dieser ist notwendig, damit das Vitamin B12 für den Körper verfügbar ist. Außerdem zerkleinert der untere Teil des Magens die Nahrung mechanisch durch starke Muskelbewegungen. Danach wird der entstandene Nahrungsbrei in kleinen Portionen in den Dünndarm transportiert. Dabei passiert er den Magenausgang, der auch als Pförtner oder Pylorus bezeichnet wird.

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Darm: Nährstoffaufnahme

Die erste Station des Dünndarms ist der Zwölffingerdarm (Duodenum). Hier wird der (magen-)saure Nahrungsbrei zunächst mit Hilfe von Bicarbonat aus dem Pankreassaft neutralisiert. Dieser basische Saft wird von der Bauchspeicheldrüse gebildet, dem Pankreas. Der Pankreassaft enthält außerdem Enzyme, die Eiweiße, Zucker und Fette aufspalten. Weitere Verdauungssäfte werden von der Leber (Galle) und den Dünndarmdrüsen gebildet. Der Nahrungsbrei wird also im Dünndarm weiter zerlegt und die Nährstoffe aufnahme- und transportfähig für das Blut gemacht. Anschließend werden sie in die Blut- bzw. Lymphbahnen aufgenommen und dahin transportiert, wo sie zur Versorgung oder Energiegewinnung gebraucht werden. 

Der Darm-Inhalt wird mit einer Geschwindigkeit von 1 bis 4 cm pro Minute vorwärtsbewegt. Das bedeutet: Seine Verweildauer im Dünndarm beträgt ca. 2 bis 4 Stunden. Der nicht verwertbare Rest der Nahrung wird in den ca. 1,5 m langen Dickdarm (lat.: Colon) transportiert und dort eingedickt. Nun wird der „fertige“ Kot im Mastdarm (lat.: Rektum) zur Stuhlentleerung bereitgestellt. Im gesamten Darm bleibt der Speisebrei zwischen 5 und 70 Stunden.

Welche Arten von Verdauungsproblemen gibt es? Welche Ursachen können Magen-Darm-Beschwerden haben?

Die häufigsten Ursachen für die verschiedenen Symptome bei Magen-Darm-Erkrankungen sind:

Wenn sich Ihre Beschwerden verschlimmern oder keine Besserung der Symptome eintritt, sollten Sie Ihren Arzt konsultieren.

Stuhlgang – was ist normal?

Viele Menschen haben täglich Stuhlgang. Die Häufigkeit schwankt jedoch und kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Als normal gilt, wenn es zwischen 3-mal pro Woche und 3-mal täglich zur Darmentleerung kommt.

„Normaler“ Stuhlgang: je nach Ballaststoffgehalt der Ernährung 150-500 Gramm Stuhl pro Tag, 3x pro Woche bis 3-mal pro Tag in weicher bis fester Konsistenz. Der Stuhl sollte hell bis dunkelbraun sein.

Was ist schwer verdaulich und warum?

Darauf gibt es keine allgemeingültige Antwort. Was für den einen schwer verdaulich ist, ist für den anderen möglicherweise gar kein Problem. Es ist wichtig, dass man das für sich selbst herausfindet und schwer verdauliche Speisen und Getränke meidet. Richtige Ernährung und gesunde Verdauung erfordern also ein gutes Gespür für den eigenen Körper und eine sehr individuelle Behandlung.

Es gibt aber einige allgemeingültige Hinweise für eine gesunde Ernährung:

Zu große, fetthaltige Mahlzeiten überfordern den oberen Teil des Verdauungsapparates. Es gibt einfach nicht genug Kapazitäten dafür. Der Verdauungssaft aus dem Pankreas reicht zum Aufspalten in die Einzelbestandteile nicht aus. Die Folge: noch unverdaute Nährstoffe gelangen in den Dickdarm. Die Bakterien der Dickdarmflora bilden bei deren Abbau große Mengen an Gas.

Das gleiche Problem tritt auf, wenn Lebensmittel verzehrt werden, die für den Menschen unverdauliche Bestandteile enthalten - z. B. Hülsenfrüchte, Kohlarten und Zwiebeln. Auch dann machen die Gase zu schaffen. Durch Getränke mit Kohlensäure und aufgeschlagene Speisen werden Gase direkt zugeführt.

Hinzu kommt die Luft, die während des Essens, Trinkens und Sprechens geschluckt wird. Die Gefahr ist in Stress-Situationen besonders groß. Dieses Phänomen wird durch bewegungsarmes Sitzen noch verstärkt.

Wie regt man die Verdauung an?

Bitterstoffe wie Enzianwurzel, Chinarinde, Pomeranzenschale und Zimtrinde regen die Bildung von Verdauungssäften an. Das pflanzliche Arzneimittel Amara-Pascoe® enthält diese 4 Wirkstoffe und unterstützt damit bei mangelnder Magensaftbildung.

Bewährte pflanzliche Verdauungshilfen sind auch Pfefferminzblätter, Kamillenblüten und Kümmelfrüchte. Sie sind in dem pflanzlichen Medikament Pascoventral® miteinander kombiniert und unterstützen bei allgemeinen Verdauungsbeschwerden mit Blähungen, Krämpfen und Völlegefühl.

Tipps und Hausmittel

Person nimmt sich Salat aus der Schüssel

Was hilft vorbeugend bei Verdauungsbeschwerden?

  • entspannt und in Ruhe essen
  • ballaststoffreiche Ernährung für den Darm
  • fettes Essen nur in kleinen Portionen
  • viel Obst und Gemüse
  • Stress vermeiden
  • kleine Mahlzeiten bevorzugen
  • vor dem Schlafen nicht mehr viel Essen
  • blähende Speisen und Getränke vermeiden: Hülsenfrüchte, Kohlarten Zwiebeln, aufgeschlagene Desserts und kohlensäurehaltige Getränke
Wärme zuführen, beispielsweise durch eine Wärmflasche

Was hilft schnell bei Verdauungsbeschwerden?

  • den Bauch sanft im Uhrzeigersinn massieren
  • Wärme zuführen, beispielsweise durch eine Wärmflasche
  • Bauchwickel
  • wer mag: Kümmel oder Fenchel-Anis-Kümmeltee
  • pflanzliche Arzneimittel zur Anregung der Verdauungssäfte nutzen: Bittermittel vor dem Essen, Verdauungshilfen nach dem Essen

Die Produkte

Frau Bärbel Tschech
Die Autorin Bärbel Tschech

Mein Traum war es schon als Schulkind, mal Biologie zu studieren, um später „irgendwas mit Natur“ machen zu können. Dieser Traum wurde Wirklichkeit: Ich studierte Biologie in Greifswald und Ulm und habe danach in der Naturheilkunde mein berufliches Zuhause gefunden. Seit 2001 bin ich Teil des medizinisch-wissenschaftlichen Teams von Pascoe Naturmedizin. Als Fachreferentin bin ich v.a. für die wissenschaftliche Produktinformation verantwortlich, wobei die Themen Homöopathie und Lymphe meine Schwerpunkte sind. Mehr erfahren

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