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Frau mit Mütze und Schal

Halsschmerzen

Von Bärbel Tschech
aktualisiert

Kurz erklärt

Halsschmerzen treten häufig zu Beginn einer Erkältung auf. Meist sind sie das erste spürbare Symptom einer Halsentzündung, die auch als Angina bezeichnet wird. Je nach Dauer, Häufigkeit und Intensität unterscheidet der Arzt eine akute, chronische oder rezidivierende (wiederkehrende) Form der Angina. Bei starken oder langanhaltenden Beschwerden ist ein Arztbesuch notwendig. Gegebenenfalls wird dann ein Antibiotikum verordnet. Die Naturheilkunde bietet verschiedene Mittel, die Entzündungen und Schmerzen im Rachenraum lindern können. 

Anatomie der oberen Atemwege

Was sind Halsschmerzen? Wie entstehen sie?

Halsschmerzen kennt wohl jeder. Oft ist dieses unangenehme Kratzen eines der ersten Symptome einer sich anbahnenden Erkältung. Meist verschwinden die Schmerzen dann im Zuge des Krankheitsverlaufs von selbst. Manchmal sind sie aber auch so stark, dass sie alle anderen Symptome überdecken. Dann ist Schmerz-Linderung nötig.

Nicht immer tritt Halsweh nur im Zusammenhang mit einem Infekt auf. Ursache können auch reizende Stoffe sein, die geschluckt oder eingeatmet werden und die Schleimhäute trocken machen und schädigen. Gereizte Schleimhäute brennen und führen zu starken Schmerzen. Solche reizenden Stoffe sollten natürlich gemieden werden.

Was kann Halsschmerzen verursachen?

Die häufigste Ursache ist der Beginn einer Erkältung oder eine Halsentzündung im Zuge eines Infektes. Hier gehört Halsweh zu den üblichen Beschwerden - wie Husten, Schnupfen, Heiserkeit und gegebenenfalls auch Fieber. Erreger setzen sich meist zuerst in der Nase und im Rachen fest. Ein leichtes Nase-Laufen fällt aber oft gar nicht auf – das unangenehme Kratzen im Hals hingegen schon. So wird das Kratzen im Hals oft als erstes Anzeichen einer beginnenden Erkältung wahrgenommen. Die Schmerzen entstehen, weil bei einer Entzündung die Immunzellen auch Schmerzbotenstoffe ausschütten, etwa Bradykinine und Prostaglandine.

Neben einer Erkältung oder Grippe gibt es andere Ursachen, die Halsschmerzen auslösen können, z. B.: 

Halsschmerzen vor dem Schnupfen?

Welche Krankheit beginnt mit Halsschmerzen?

Meistens ist das Kratzen im Hals das erste Anzeichen einer beginnenden Erkältung.

Wie kommt das?
Mund und Nase sind die Eintrittspforten der meisten Krankheitserreger in unseren Körper. Deshalb ist im Halsbereich ein regelrechter Abwehrring stationiert, der alle Stoffe, die auf diesem Weg eindringen, überprüft. Potentiell gefährliche Erreger werden sofort bekämpft, damit sie keinen weiteren Schaden anrichten können. Halsentzündungen bzw. -schmerzen sind also immer ein Zeichen der Abwehrreaktion im Bereich dieser Eintrittspforte.
Damit verbunden ist oft eine Schwellung im Hals- und Rachen-Bereich mit Heiserkeit und brennenden Schmerzen. Oft greift die Entzündung dann auf die anderen Schleimhäute über. Husten und Schnupfen entstehen, gegebenenfalls auch Fieber als besonders effektive Abwehrstrategie.

Was ist eine Angina?

Der Begriff Angina kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Enge. Der Arzt spricht von einer Angina tonsillaris, wenn die Mandeln und die Schleimhäute im Halsbereich so entzündet sind, dass sie angeschwollen sind und das Gefühl von Enge entsteht. Es handelt sich also um eine Mandelentzündung.

Oft ist so eine Rachenentzündung mit starken Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Heiserkeit und manchmal auch mit Fieber verbunden. Meist wird eine Angina durch Viren ausgelöst. Wenn sich zusätzlich Bakterien ansiedeln, spricht man von einer eitrigen Mandelentzündung.

Bei einer akuten Mandelentzündung greift die Entzündung meist auch auf die angrenzenden Schleimhäute über: Der Schnupfen ist da. Oft geht’s dann weiter die Atemwege nach unten, eine Bronchitis entsteht.

Halsschmerzen können genauso im Sommer auftreten wie im Winter. Förderlich für die Entstehung ist nicht nur kalte Luft, sondern vor allem trockene Luft, denn die trocknet auch die Schleimhäute aus. Diese sind weniger abwehrbereit als feuchte.

Halsschmerzen viral oder bakteriell

Formen von Halsschmerzen – viral oder bakteriell?

Meistens sind es Viren, die eine Erkältung auslösen. Da im Zuge der entzündlichen Abwehrreaktion die schützenden Schleimhäute oft geschädigt sind, haben später auch andere Krankheitserreger bessere Chancen, das Abwehrsystem zu überlisten und Fuß zu fassen. Deshalb kann es sein, dass sich auf den ursprünglich viralen Infekt noch eine bakterielle Infektion „draufsetzt“. Man spricht dann von einer bakteriellen Superinfektion bzw. einer eitrigen Mandelentzündung. Diese muss unter Umständen vom Arzt mit einem Antibiotikum behandelt werden.

Je nach Dauer, Häufigkeit und Intensität unterscheidet der Arzt eine akute, chronische oder rezidivierende (wiederkehrende) Form der Angina.

Bei der akuten Form, die häufig im Rahmen von Erkältungen oder grippalen Infekten entsteht, verschwinden die Beschwerden nach ein paar Tagen. Kommen die Beschwerden immer wieder und treten mindestens drei Mal im Jahr auf, spricht man von der wiederkehrenden Form. Wenn die Dauer zwei Wochen überschreitet, werden die Beschwerden als chronische Halsschmerzen bezeichnet. 

Einseitige Halsschmerzen sind eher selten, können aber auch auftreten, wenn das Entzündungsgeschehen einseitig begrenzt ist.

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Muss ich bei Halsschmerzen zum Arzt?

Meist ist kein Arztbesuch nötig, denn üblicherweise bessern sich Erkältungshalsschmerzen nach ein paar Tagen. Sind diese aber nach einer knappen Woche noch nicht verschwunden, ist ein Arztbesuch anzuraten. Dringend notwendig ist ärztliche Hilfe, wenn die akuten Halsschmerzen von verschiedenen anderen Symptomen wie hohem Fieber, Atemnot, Brustenge oder Schmerzen in der Brust begleitet werden.

Der Arzt wird die genauen Ursachen der Symptome abklären und gezielt die Behandlung verordnen. Ebenso wichtig ist das, wenn der Betroffene plötzlich oder stark heiser ist. Wenn Kinder über hohes Fieber, starke Halsschmerzen oder Schluckprobleme klagen, sollte immer ein Kinderarzt konsultiert werden.

Der Hausarzt oder Hals-Nasen-Ohren-Arzt wird eine genaue Untersuchung von Hals und Rachenraum vornehmen. Dabei kann er zum Beispiel feststellen, ob die Gaumenmandeln entzündet sind und ob Bakterien oder Viren für die Erkrankung verantwortlich sind. Außerdem wird untersucht, ob geschwollene Lymphknoten vorliegen. Um beurteilen zu können, ob eine Antibiotika-Therapie notwendig ist, kann der Arzt einen Rachenabstrich machen oder das Blut des Patienten untersuchen, um die Entzündungswerte zu bestimmen.

Wann muss man Antibiotika einnehmen?

Gegen Viren helfen Antibiotika nicht. Bei einer Angina kann es aber zu einer bakteriellen Superinfektion kommen. Dann muss man sie eventuell doch einnehmen, um die Bakterien im Schach zu halten. Ein Arzt muss also zunächst abklären, ob es sich überhaupt um eine bakterielle Infektion handelt und dann entscheiden, ob eine Antibiose nötig ist. Suchen Sie deshalb bei einer ungewöhnlich starken und langwierigen Erkältung immer Ihren Haus- oder HNO-Arzt auf. Besonders wichtig ist ein Arztbesuch dann, wenn das Fieber sehr hoch ist und Hals-Enge und Schluckbeschwerden zunehmen.

Wie kann man Halsschmerzen vorbeugen?

Damit Halsweh gar nicht erst entsteht, sollten Sie schon bei den ersten Anzeichen eines Kratzens im Hals handeln: Viel Trinken, am besten Tee aus Salbei, Thymian, Kamille. Wärme im Halsbereich tut gut! Sorgen Sie für genug Feuchtigkeit in der Atemluft (Klimaanlagen meiden, Wäscheständer im Schlafzimmer). Stärken Sie außerdem Ihre Abwehrkräfte mit kurzen Spaziergängen, am besten an der frischen Luft, Wechselduschen und Vitamin C. Sie können auch das Lymphsystem unterstützen, denn Lymph- und Immunsystem bilden eine Einheit.

Was hilft gegen Halsschmerzen und starke Schluckbeschwerden?

Zunächst muss die Ursache abgeklärt werden.
Sollten die Beschwerden nicht durch eine Erkältung oder Grippe bedingt sein, richtet sich die Behandlung nach den Ursachen. Bei einer Überbeanspruchung der Stimmbänder kann ein Stimmtraining mit einem Logopäden hilfreich sein. Bei bakteriellen Entzündungen kann die Gabe von Antibiotika notwendig sein. Bei leichten Schluckbeschwerden hilft oftmals schon ein einfaches Hausmittel oder ein Lutschbonbon, um Mund und Rachenraum ausreichend zu befeuchten und die Symptome zu lindern.

Welches Hausmittel hilft gegen Halsschmerzen?

viel trinken, damit die Schleimhäute feucht bleiben

Viele Haus- und Naturheilmittel haben sich seit Generationen bewährt und können als unterstützende Behandlung eingesetzt werden. Sie wirken entzündungshemmend und abschwellend im Bereich des Rachens und lindern so Halsweh und Schluckbeschwerden.

Das Wichtigste von allen: viel trinken, damit die Schleimhäute feucht bleiben. Oft werden warme, nicht heiße Tees bevorzugt. Zum Beispiel Tees mit Salbei, Thymian und Kamille. Auch ein Löffel Honig – im Tee oder pur – kann wohltuend wirken und gilt als eines der ältesten Hausmittel gegen Beschwerden in Hals und Rachen.

Ebenfalls hilfreich kann Gurgeln sein. Zum Gurgeln geeignet sind Hausmittel wie Salzwasser, Salbei- oder Kamillentee. Der Tee sollte dafür stark und lange durchgezogen sein. Für das Salzwasser wird ein Viertel Teelöffel Salz in 0,2 Liter lauwarmes Wasser gegeben.

Wenn Sie wissen möchten, was Sie bei Halsschmerzen besser nicht tun sollten, lesen Sie gern den verlinkten Artikel.

Was tun, wenn man Schluckbeschwerden hat?

Suppen liefern dem Körper Flüssigkeit
  • Da das Schlucken häufig schwerfällt, sind lauwarme, nicht zu trockene Speisen gut. Suppenliefern dem Körper Flüssigkeit, wärmen angenehm und können mit viel frischem Gemüse und magerem Fleisch zubereitet werden, um das Immunsystem zu stärken und den Körper nicht zu belasten.
  • Halten Sie sich und besonders den Hals mit einem Schal warm.
  • Wenn Sie jedoch Lust auf kalte Getränke haben, können Sie dem Bedürfnis ruhig nachgehen: Kälte ist ja gut bei Entzündungen, wenn Ihnen ansonsten richtig warm ist.

Tipp: Wickel bei Halsschmerzen

Halswickel bei Halsschmerzen - zum PDF

Halswickel sind wohl die besten Hausmittel bei Halsweh und eine dankbare Maßnahme, um Beschwerden zu lindern. Sowohl warme Wickel als auch kalte Wickel können angewandt werden. Für den kühlenden Halswickel wird ein Küchentuch mit Quark bestrichen und um den Hals gelegt. Darüber wird ein trockenes Tuch oder ein Wollschal gewickelt. Der feuchte Umschlag sollte etwa 20 bis 30 Minuten einwirken können. Wenn Wärme gut tut, können anstelle des Quarks frisch gekochte, noch heiße und zerstampfte Kartoffeln verwendet werden – aber Vorsicht: Verbrennungsgefahr, v.a. bei Kindern - Kartoffeln halten die Wärme sehr gut.

Durch die Feuchtigkeit von diesen nassen Halswickeln wird die kühlende (feucht-kalte Wickel) bzw. wärmende (feucht-warme Wickel) Wirkung der Wickel noch verstärkt. Auch ätherische Öle bieten eine gute Grundlage für die Herstellung von Halswickeln. Eine Anleitung finden Sie im Newsletter-Artikel "Die vier beliebtesten Halswickel"

Gut zu wissen: auch für Kinder geeignet

Tonsillopas® Tropfen sind schon für Kinder ab einem Jahr zugelassen. Ebenso geeignet sind Kartoffel- und Quark-Wickel sowie warme Kräutertees.

Natürliche Unterstützung bei Halsschmerzen

Ein gutes natürliches Mittel gegen Halsweh greift in verschiedenen Stadien an. Es:

Natürliche Arzneimittel bei Entzündungen des Rachenraumes mit 6 Inhaltsstoffen bedeuten: 6-fache Kraft.
Darüber verfügen Tonsillopas® und Tonsillopas® Tabletten.

Quellenangaben & weiterführende Literatur

Bücher

*: Bei Literatur: Erscheinungsjahr; bei Webseiten: Datum des letzten Abrufs

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Frau Bärbel Tschech
Die Autorin Bärbel Tschech

Mein Traum war es schon als Schulkind, mal Biologie zu studieren, um später „irgendwas mit Natur“ machen zu können. Dieser Traum wurde Wirklichkeit: Ich studierte Biologie in Greifswald und Ulm und habe danach in der Naturheilkunde mein berufliches Zuhause gefunden. Seit 2001 bin ich Teil des medizinisch-wissenschaftlichen Teams von Pascoe Naturmedizin. Als Fachreferentin bin ich v.a. für die wissenschaftliche Produktinformation verantwortlich, wobei die Themen Homöopathie und Lymphe meine Schwerpunkte sind. Mehr erfahren

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