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Von Thomas Kammler

Zitrusfrüchte unter der Lupe: Mandarinen, Clementinen und Satsumas

Zitrusfrüchte unter der Lupe

In der kalten Jahreszeit kommt die Zeit kleiner orangener Früchte. Neben der Orange, der Pampelmuse bzw. Grapefruit und der Zitrone haben besonders die orangenen Vertreter den Geschmack der Verbraucher getroffen. Die EU fasst alle drei unter dem Begriff Mandarinen zusammen – und das, obwohl ihr die Clementine mittlerweile den Rang abgelaufen hat. Für den Verbraucher ist es zudem oftmals schwer, echte Mandarinen von den ähnlich aussehenden Clementinen und Satsumas zu unterscheiden. Aber wo genau liegen die Unterschiede zwischen Mandarinen und den anderen Zitrusfrüchten? Wir erklären, worauf man achten muss.

Mandarinen

Die Mandarine, botanisch Citrus reticulata, ist die älteste der drei Obstsorten und stammt aus China, wo sie seit mehr als 3.000 Jahren kultiviert werden. Die Frucht teilt sich in 9 Segmente, wobei das Fruchtfleisch dunkel-orange ist, aromatischer schmeckt als das der Clementine, allerdings auch deutlich mehr Kerne aufweist. Auch die dünne Schale der Zitrusfrucht ist etwas dunkler als bei Clementinen und besitzt einen kleinen Hohlraum zwischen Frucht und Schale. Die Namensgebung geht vermutlich auf den Umstand zurück, dass die Frucht früher nur dem chniesischen Kaiser und seinen hohen Beamten vorbehalten war. Diese trugen gelbe Roben und wurden daher Mandarins genannt.

Clementinen

Die Clementine (Citrus × aurantium) ist die deutlich jüngere Frucht, die Clement, ein französischer Mönch in Algerien vor etwa 100 Jahren gezüchtet haben soll. Sie hat gegenüber der Mandarine mehrere Vorteile: Clementinen sind bei richtiger Lagerung haltbarer als Mandarinen und haben weniger bis keine Kerne. Ihr gelblich oranges Fruchtfleisch teilt sich in 8-12 Segmente auf. Die dickere Schale besitzt nicht den charakteristischen Hohlraum der Mandarine – und lässt sich daher manchmal etwas schwerer schälen. Entstanden ist sie vermutlich aus einer Kreuzung aus Mandarine und der Pomeranze (Bitterorange).

Satsumas

Die dritte im Bunde ist die Satsuma (Citrus × unshiu). Der Unterschied zu den anderen Genannten: Sie zeichnet sich durch orange 10-12 Segmente aus, die selten Kernen haben, kommt aus Japan und hat meist dünnere Schalen als Clementinen. Ihr süßer Geschmack ist ähnlich dem der Clementine.

Gesunde Zitrusfrucht?

Ob süß, säuerlich, kernlos oder nicht: gesund sind die Früchte allemal. Durch ihren Vitamin-C-Gehalt können sie einen Beitrag zur gesunden Ernährung leisten. In 100 Gramm Mandarine sind zwar rund 10 Gramm Zucker enthalten, allerdings bringt die Frucht der Zitruspflanze neben Vitamin C auch noch weitere gesunde Inhaltsstoffe mit, etwa Vitamin A oder sekundäre Pflanzenstoffe.

Dosenmandarinen: geätzt, nicht geschält

Auch zur das ganze Jahr im Handel erhältlichen Dosenware gibt es spannendes zu berichten: Die Früchte für dieses Lebensmittel werden nicht per Hand oder Maschine geschält, sondern die Schale wird in einem Salzsäurebad abgeäzt. Danach werden mit Natronlauge die Zwischenhäute gelöst, die übriggeblieben Fruchtsegmente mit Wasser gespült und mit Zuckerlösung in Dosen abgefüllt.

Woher stammen die im Handel erhältlichen Zitrusfrüchte?

Über 30 Millionen Tonnen kommen jedes Jahr weltweit auf den Markt, davon 18 Millionen Tonnen aus China. Auch in Europa wachsen Mandarinen, beispielsweise im westlichen Mittelmeerraum. Der Unterschied in der Menge ist allerdings gewaltig: Der größte europäische Produzent ist Spanien mit rund 2 Millionen Tonnen

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