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Von Thomas Kammler

Dunkle Beeren: Superfrüchte, die das Altern ausbremsen?

Dunkle Beeren: Superfrüchte, die das Altern ausbremsen?

Gesundheitsfördernde Pflanzenstoffe wie Anthocyane sind häufig im Gespräch, wenn es um den gesundheitlichen Nutzen von Rotwein geht. Die dunklen Farbstoffe von blauen Weintrauben, die in deren Schalen stecken, und von denen man annimmt, dass sie sich positiv auf die Gesundheit auswirken, haben dazu geführt, dass die gesundheitliche Belastung durch den ebenfalls im Wein vorhandenen Alkohol oft vernachlässigt wurde.

Anthocyane sind aber keineswegs nur in blauen Trauben zu finden: diese Gruppe von Pflanzenstoffen, sorgt auch dafür, dass Brombeeren, Blaubeeren oder schwarze Johannisbeeren dunkel gefärbte Früchte bekommen. Zudem sind sie durch ihre antioxidative Kraft besonders gesund. Aber was bedeutet dieses „antioxidativ“ eigentlich, was man unter anderem auch häufig im Zusammenhang mit Hautcremes und anderen Kosmetikartikeln liest?

 


Was bedeutet „antioxidativ“/“Antioxidantien“ und warum sind Anthocyane wichtig?

In unserem Körper entstehen durch Atmung, Sport, Stress und Entzündungen ständig sogenannte „freie Radikale“. Dies sind meist chemische Sauerstoffverbindungen, denen ein besonderes Teilchen, nämlich ein Elektron fehlt, was sie sehr reaktionsfreudig macht – oder anders ausgedrückt: „radikal“, also gefährlich, weil sie sich das ihnen fehlende Elektron von einem Nachbarmolekül stehlen. Dadurch wird das Nachbarmolekül seinerseits beschädigt und raubt sich von einem weiteren Nachbarmolekül ein Elektron – eine Kettenreaktion entsteht. Diese Kettenreaktionen von schädigenden Prozessen in den Körperzellen beschleunigen Entzündungen und Alterungsprozesse. Hier kommen die Antioxidantien in Form von Anthocyanen ins Spiel, denn sie können diese Kettenreaktionen verhindern und somit ihr Anti-Aging-Potential ausspielen.

Wie funktioniert die gesunde Kraft der dunklen Pflanzenfarbstoffe (Anthocyane)?

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Antioxidantien gehen mit den freien Radikalen eine Verbindung ein und schenken ihnen das fehlende Elektron – auf diese Weise finden die schädigenden Kettenreaktionen gar nicht erst statt, wodurch das Antioxidans allerdings verbraucht wird. Umso wichtiger ist es daher, Antioxidantien regelmäßig zuzuführen. Neben den Anthocyanen gehört beispielsweise auch Vitamin C zu den Antioxidantien, aber auch Spurenelemente wie Selen, Eisen, Zink, Mangan und Kupfer besitzen antioxidative Eigenschaften.

Antioxidantien besonders wichtig in Zeiten erhöhter Belastung

Die Sommermonate mit ihrem Reichtum an frischen dunklen Beeren bieten eine richtig gute Versorgung mit Antioxidantien. Jenseits der sommerlichen Erntemonate bieten sich Extrakte aus dunklen Beeren als optimale Nahrungsergänzung an. Das ist besonders wichtig in Zeiten erhöhter Belastung: zur Infektprophylaxe in der kalten Jahreszeit, bei erhöhtem Stress sowie nach langen Krankheiten.

Literatur: Michael Zimmermann, Hugo Schurgast, Uli P. Burgerstein: Burgersteins Handbuch Nährstoffe. Haug Verlag in Medizinverlage Stuttgart, 2007

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